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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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wenn sie die Regenbogenblumen benutzen könnten, nur gab es die hier im Gegensatz zur realen Welt nicht, sie mussten also eine Reise auf sich nehmen. Das ivirkliche Problem war: Keine Flucht ohne Zamorra!
    Aber wie sollten sie ihn finden?
    ***
    Ein anderes Wesen fand ihn.
    Ihn und Carsten Möbius.
    Tarona materialisierte sich!
    Unwillkürlich fuhr Möbius herum, als er aus den Augenwinkeln registrierte, wie ein Wesen in unmittelbarer Nähe aus dem Nichts erschien. Er riss den Blaster hoch, bereit, sofort zu feuern.
    Aber Zamorra winkte ab.
    »Tarona«, sagte er, und Möbius war nicht sicher, ob die Erleichterung, die im Tonfall durchklang, nicht nur gespielt war.
    »Tarona? Wer ist das?«, fragte er.
    Zamorra erklärte es ihm.
    In der eigenen, der »richtigen« Welt, hatten sich vor einiger Zeit aus dem 6. und 7. Amulett, das der Zauberer Merlin geschaffen hatte, die künstlichen Bewußtseine Taran und Shirona gebildet und eines Tages die Amulette verlassen und sich körperlich manifestiert. Taran und Shirona standen sich feindlich gegenüber, wobei die aus dem 6. Amulett »entstandene« Shirona aggressiver war und deshalb dominanter erschien.
    Hier aber gab es nur ein Amulettwesen, nämlich Tarona, scheinbar eine Verschmelzung beider magischen Entitäten.
    Und Tendyke hatte, ehe Zarra Zamorra entführte, nebenher erwähnt, Zamorra und Nicole könnten froh sein, nach der Begegnung mit Tarona noch unter den Lebenden zu sein - offenbar hatte er in den Monaten, die er sich mittlerweile hier durchschlagen musste, während sein Double Seneca in der realen Welt agierte, schon entsprechende Erfahrungen gemacht.
    Das verblüffte Zamorra ein wenig; in seiner Welt hatten sich sowohl Taran als auch Shirona in den letzten Jahren ziemlich rar gemacht.
    Und hier hatte sich Tarona nicht gerade aggressiv gezeigt, eher mysteriös.
    Jetzt war das Wesen wieder da, zeigte sich erneut in Gestalt einer Frau, allerdings mit recht androgynen Zügen.
    »Narr«, sagte sie kopfschüttelnd. »Warum hast du sie getötet?« Dabei wies sie auf Zarra.
    »Das war ich«, warf Carsten Möbius ein.
    Tarona ignorierte ihn völlig.
    »Sie hätte dir die Möglichkeit der Rückkehr bieten können«, fuhr sie fort.
    »Sie wollte mich töten«, erwiderte Zamorra. »Sie hätte es beinahe geschafft, wenn mein Freund nicht dazwischen gekommen wäre.«
    »Töten… ach, ihr Menschen!« Tarona stieß es verächtlich hervor. »Ihr glaubt immer, dass es nur ein körperliches Leben gibt. Du hättest geistig zurückkehren können.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wesen wie du, die künstlich entstanden sind und eigentlich gar nicht existieren dürften, weil sie im Plan der Schöpfung nicht vorgesehen sind«, diese Retourkutsche konnte er sich nicht verkneifen, »können nicht verstehen, dass es für natürlich entstandene Wesen durchaus einen handfesten Bezug zur Körperlichkeit gibt. Dir fehlt die sinnliche Erfahrung, etwas zu berühren, etwas mit deinem Körper zu empfinden… du bist ja immer noch nicht wirklich substanziell!«
    »Mein entsprechender Ehrgeiz hält sich in Grenzen«, konterte Tarona. »Und ich bin sicher nicht hier, um mit dir philosophische Erörterungen zu führen. Ich hatte dich zu Tendyke gebracht. Du warst so dumm, dich entführen zu lassen. Ich gebe dir noch eine Chance.«
    »Wie gnädig«, spottete Zamorra.
    »He«, flüsterte Möbius. »Verspiel die Chance nicht!«
    Zamorra machte eine abwehrende Geste.
    »Tarona, was motiviert dich, uns zu helfen?«, wollte er eindringlich wissen.
    »Nicht euch, sondern dir«, erwiderte Tarona. »Und es geht dich nichts an. Du bist nur ein organisches Wesen. Ich gebe dir noch diese letzte Chance und bringe dich noch einmal dorthin, wo du gebraucht wirst.«
    Zamorra spürte ein eigenartiges Ziehen.
    Blitzschnell griff er nach Carstens Arm, zog den Freund zu sich heran und hielt ihn fest.
    Im nächsten Moment erfolgte der Transit…
    ***
    »So war es nicht abgesprochen!«, fauchte Tarona, als sie auf dem Gelände von Tendyke's Home materialisierten. »Du allein…«
    Zamorra riss Möbius den Blaster aus der Hand, richtete ihn auf Tarona. »Sonst noch etwas?«, fragte er kalt.
    »Du bist…«
    »Ein Mensch, der Freundschaft über alles achtet! Und dieser Mann ist ebenso wie Robert Tendyke mein Freund. Ich allein - das funktioniert nicht, Tarona! Friß es oder erstick dran!«
    »Du redest und handelst wie der Zamorra, der hier zu Hause ist«, tadelte Tarona, ohne von der auf sie gerichteten Waffe Notiz zu
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