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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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nehmen.
    »Auch du bist hier zu Hause«, konterte Zamorra. »Also, was soll das Affentheater? Entweder bist du für oder gegen mich. Bist du für mich, hilfst du mir ohne Wenn und Aber - und auch meinen Freunden. Bist du gegen mich - scher dich zum Teufel!«
    »Den siehst du vielleicht früher, als du ahnst«, sagte Tarona schrill. »Stirb fröhlich!«
    Sie verschwand.
    »Du bist bescheuert, Zamorra«, keuchte Möbius. »Du hast unsere vielleicht beste Chance verspielt!«
    »Hier hast du dein Spielzeug wieder«, sagte Zamorra und hielt ihm den Blaster entgegen. Carsten steckte die Waffe etwas zögernd ein.
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte er. »Bist du wirklich der richtige Zamorra, mein alter Freund, oder vielleicht doch der Doppelgänger?«
    »Die Frage musst du dir selbst beantworten«, erwiderte Zamorra leise.
    »Ich möchte eher, dass du mir eine Frage beantwortest«, sagte Möbius.
    Zamorra sah ihn auffordernd an.
    »Wie willst du hier hinaus kommen, wenn du dir noch mehr Feinde machst?«
    »Ich habe schon in unserer Welt jede Menge Feinde«, erwiderte der Dämonenjäger. »Da werde ich mit den hiesigen wohl auch noch fertig. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Komm, wir schauen, wie's im Haus und rundum aussieht.«
    Tarona hatte sie beide in unmittelbarer Nähe von Tendyke's Home abgesetzt, wesentlich näher dran, als beim ersten Mal Zamorra und Nicole. Für Carsten Möbius war Tendyke's Home »unbekanntes Land«, er war noch nie zuvor hier gewesen, und er hatte im Moment auch nicht gerade freundschaftliche Gefühle für den Besitzer dieses Anwesens. Sein Verstand sagte ihm zwar, dass Robert Tendyke nichts dafür konnte, was Ty Seneca angerichtet hatte, aber die unterbewusste Abneigung blieb.
    Während sie auf das Anwesen zugingen, dachte Zamorra über Tarona und über Zarra nach. Tarona hatte behauptet, Zarra hätte ihm den Rückweg öffnen können. Andererseits war da noch eine andere Aussage, Zamorra und Nicole könnten froh sein, nach der Begegnung mit Tarona noch am Leben zu sein…
    Wem sollte, wem konnte er trauen in dieser verrückten Welt, in der alles verdreht war?
    Nicole, Robert Tendyke und Carsten Möbius waren die einzigen Menschen, auf die er sich wirklich verlassen konnte.
    Nach ein paar Minuten erreichten sie das Haus. »Komm mit«, sagte Zamorra und umrundete es gleich, statt den Haupteingang zu benutzen. Schon beim ersten Auftauchen hatte Butler Scarth ihn und Nicole direkt zur Rückseite mit Terrasse und Pool geleitet, weil Senecas Gefährtin Natasha mit ihren Gespielinnen irgend eine Fete stattfinden ließen, von der Zamorra nicht sicher war, was das für eine Aktion war - zumindest hieß es, dass die Ladys nicht gestört werden wollten…
    Während des Gesprächs mit Tendyke waren sie dann aber aus dem Haus und zum Pool gestürmt, eine wilde Horde fröhlicher, nackter Mädchen, deren gute Laune einen krassen Gegensatz zu dem düsteren Eindruck bildeten, den Zamorra sich bisher von der Spiegelwelt gemacht hatte. Aber dass Natasha Nicole anbaggerte, war wiederum typisch für die Verdrehtheit dieser Welt…
    Ein weiterer Grund, gleich nach hinten zu gehen, war, dass Zamorra wissen wollte, was aus den Menschen geworden war, die gleich ihm von Zarras schwarzmagischem Angriff überrumpelt worden waren.
    Wieso hatte Tendyke nicht, wie in der realen Welt, einen weißmagischen Schutzschirm um sein Haus errichtet? Dann hätte diese Attacke nicht stattgefunden!
    Sie erreichten die Rückseite des Hauses.
    »Ach du fette Katze«, murmelte Möbius überrascht. »Wo sind wir denn hier gelandet? Auf 'nem FKK-Gelände? Micha wäre begeistert…«
    Etwas fassungslos starrte er die Handvoll nackter, bildhübscher Mädchen an, die gerade wieder auf die Beine kamen. Dann erst sah er Nicole, und zum Schluss auch Robert Tendyke.
    »Howdy, Sir«, sagte er etwas lahm und hob grüßend eine Hand.
    »Zamorra!«, stieß Tendyke hervor. »Wir dächten schon…«
    Nicole stürmte wortlos auf ihren Gefährten zu, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. »…du wärest vielleicht tot oder für alle Zeiten verschollen«, brachte sie anschließend Tendykes Satz zu Ende.
    Zamorra lächelte.
    In diesem Moment wusste er, dass er es mit der richtigen Nicole zu tun hatte, so wie sie auch bei ihm sicher sein konnte. Das emotionale Band, das zwischen ihnen existierte, war von beiden mental erfaßbar. Sowohl Nicole als auch Zamorra hatten in den letzten Stunden gelernt, ihre Doppelgänger zu erkennen…
    »Was ist mit
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