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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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»Im Sanitätsraum fehlt kein Verbandszeug«, berichtete er.
    »Also dürfte Ullich keine Schussverletzung versorgt haben können«, sagte Yurisch.
    »Dämonenjäger«, seufzte Antonius derweil. »Jetzt wird das Bild rund.«
    »Welches Bild, Harry?«
    »Nennen Sie mich doch nicht immer Harry«, seufzte Antonius. »Ich nenne Sie doch auch nicht ›Derrick‹! Oder sind wir hier im Kukident-TV? -Die Sache liegt doch klar auf der Hand. Es gibt kein Blut, weil ein Dämon Shackleton ermordet hat! Der hat auch für die Schmauchspuren an Shackletons Hand gesorgt. Das…«
    »Das ist albern. Wie kommen Sie denn auf solchen Schwachsinn?«
    »Lesen bildet, Chef«, versicherte Antonius. »Ich habe so was mal in einem Gruselroman gelesen…«
    »Das ist ja noch alberner, Harry! Holen Sie schon mal den Wagen, wir fahren aufs Revier zurück und sehen zu, ob wir unsere Frankreichreisenden noch irgendwie abfangen lassen können. Wenn nicht… wie hieß dieses Bumsdings… Dingsbums noch gleich? Château was?«
    »Montagne«, ergänzte Seneca.
    »Dann versuchen wir, die Leute dort über Amtshilfe der zuständigen Kollegen oder über Interpol zu kriegen. Große Chancen sehe ich allerdings nicht. Worauf warten Sie noch, Harry? Schwirren Sie ab!«
    Antonius schwirrte ab. Recht missmutig.
    Riker überlegte, ob er etwas zum Thema sagen sollte, schwieg dann aber.
    Professor Zamorra! Château Montagne! Natürlich… und irgendwie schien es nicht einmal unlogisch, dass ein Dämon die Hand im Spiel hatte! Aber das würde Oberinspektor Yurisch mit Sicherheit nicht glauben wollen.
    Nachdenklich sah Riker zu Seneca hinüber. Warum hatte er Yurisch mit der Nase auf das Château gestoßen? Und warum sprach er so abfällig über Zamorra? Der war doch auch Robert Tendykes Freund!
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte Seneca. »Sie starren mich an, als wäre ich der Mörder.«
    »Oh!«, entfuhr es Riker. »Sorry, Ty. Ich habe eher durch Sie hindurch gesehen.«
    Und er traute Seneca noch weniger als zuvor über den Weg…
    ***
    In der Spiegelwelt:
    »Wie kommen wir jetzt wieder von hier weg?«, hatte Carsten Möbius gefragt.
    Er stand da, sah auf die Regenbogenblumen, über die er diese Welt erreicht hatte und die Professor Zamorra erst jetzt auffielen. Er sah Zarra, die bösartige Corr-Dämonin, die versucht hatte, Professor Zamorra zu ermorden, und die Carsten gerade noch rechtzeitig niedergeschossen hatte. Er sah das Skelett eines anderen Wesens, das der Corr schon früher zum Opfer gefallen war.
    Zamorra selbst war immer noch schwach auf den Beinen. Die Corr-Magie hatte ihm erheblich zugesetzt.
    Immerhin hatte er seinem Freund berichten können, wie er in diese Welt und in diese Lage gekommen war. Eben auch, über die Regenbogenblumen. Im Moment des Transports hatten Nicole Duval und Zamorra sich darüber unterhalten, wie eine Welt beschaffen sein könnte, in der Zamorra dem Bösen verfallen war.
    Und in genau einer solchen Welt waren sie angekommen!
    Hier gab es einen bösen Zamorra, der anstrebte, Fürst der Finsternis zu werden, hier gab es eine böse Nicole Duval, hier gab es noch andere Dinge, die umgekehrt zur Wirklichkeit waren. Aber es gab auch Dinge, die gleich waren. Nicht alles wurde in der Spiegelwelt wirklich gespiegelt.
    Bisher hatten Zamorra und Nicole noch keine Chance bekommen, zurück in ihre eigene, reale Welt zu gelangen. Aber dafür war etwas anderes geschehen - man hatte sie daheim vermisst, und Michael Ullich und Carsten Möbius hatten versucht, ihnen au folgen. Da es hier aber derzeit zwei Zamorras und zwei Nicoles gab, war das für die Regenbogenblumen ein Problem geworden. Der Transport hatte sich verzögert, und schließlich war Carsten Möbius bei dem richtigen Zamorra gelandet.
    Wo Michael Ullich abgeblieben war, ließ sich höchstens raten. Er war nicht vor Ort, und Zamorra hoffte, dass er bei Nicole in Tendyke's Home angekommen war. Hatte es ihn aber zum negativen Zamorra in das hiesige Château Montagne verschlagen, sahen seine Chancen sehr schlecht aus…
    »Die Regenbogenblumen kannst du vergessen«, sagte Zamorra und deutete auf die großen Pflanzen, die ganzjährig blühten und deren Blütenkelche in allen Farben des Regenbogenspektrums schillerten.
    »Wieso?«, fragte Möbius. »Es war zwar nicht gerade schön, wie ich hierher gekommen bin, aber es ist ein Weg zurück!«
    Zamorra hob abwehrend beide Hände.
    »Nicht für mich, Carsten«, sagte er. »Ohne Nicole gehe ich nicht zurück.« Etwas bedauernd sah er die
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