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0700 - Aphilie

Titel: 0700 - Aphilie
Autoren: Unbekannt
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werden das sein?"
    „Selbst wenn es nur fünf oder zehn wären ... wie fühlst du dich bei dem Gedanken, sie hilflos ihrem Schicksal zu überlassen?
    Solange ich mich auf der Erde aufhalte, haben sie noch einen winzigen Rest Hoffnung. Es wird Jahre dauern, bis Reginald Bull sämtliche elektronischen Sicherheitsvorkehrungen auf der Erde so geändert hat, daß sie auf diejenigen, die bislang privilegiert waren, nicht mehr reagieren. In der Zwischenzeit kann ich Vorräte horten, ein Arsenal anlegen, ein sicheres Versteck für die Immunen schaffen."
    Er erkannte, daß er sich zu sehr in die Erregung hineingesteigert hatte. Er machte eine kurze Pause, um Luft zu schnappen und den Wirrwarr seiner Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Dann sagte er mit völlig veränderter, ruhiger Stimme: „Ich lasse an meinem Entschluß nichts deuteln. Ich bleibe auf der Erde!"
    „Und wie willst du das bewerkstelligen?" fragte Rhodan.
    „Ich denke darüber nach", antwortete Danton. „Es wird mir schon noch etwas einfallen."
    „Es wäre einfach", meldete sich da Vater Ironside plötzlich wieder zu Wort, „wenn es an Bord der SOL flugtaugliche Kampfanzüge mit Deflektorschirmen gäbe."
    Roi Danton lachte bitter.
    „Für einen Priester verstehen Sie verdammt viel von der Technik der Kriegsraumfahrt, Vater. Aber nein, den Gefallen werden uns die Vernunftsjünger nicht tun. Sie sind nicht so erpicht darauf, einen von uns als blinden Passagier an Bord des Raumschiffes Erde zu haben, als daß sie uns die Mittel dazu freiwillig zur Verfügung stellten."
    „Hm", machte Ironside, „aber flugfähige Monturen - ohne Deflektor - und sonstige Beiboote für den Verkehr zwischen Raumschiff und Oberfläche wird es wohl geben, nicht wahr?"
    „Müßte es eigentlich", stimmte Danton bei.
    „Dann hätte ich immer noch eine Idee...", sagte Vater Ironside und schmunzelte.
    Danton blickte Rhodan an.
    „Es würde mich schmerzen, wenn ich es gegen deinen Willen tun müßte", sagte er halblaut.
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. Ein merkwürdiges Leuchten trat in die grauen Augen.
    „Nein, du brauchst es nicht gegen meinen Willen zu tun, Michael", antwortete er und reichte seinem Sohn die Hand. „Ich stehe hinter deinem Entschluß."
     
    *
     
    Der 10. Juli des alten Kalenders war der Tag der Einschiffung.
    Die Gefangenen wurden unter starker Bewachung in einen der großen Innenhöfe des Kontrollzentrums Imperium-Alpha gebracht.
    Dort warteten Großtransporter, die von Robotern gesteuert wurden und jeweils rund sechzig Personen faßten. Der Hof war nach allen Seiten hin abgeriegelt, bis der letzte Gefangene eingestiegen war. Dann erst wurde eine Durchfahrt geöffnet, durch die die Transporter sich einer nach dem ändern entfernten.
    Die Transportbehälter waren fensterlos. Die Gefangenen ahnten nur, daß es zum Raumhafen ging, wissen konnten sie es nicht. Als sich nach halbstündiger Fahrt die Schotte der Behälter wieder öffneten, sahen sie, daß ihre Vermutung berechtigt gewesen war. Sie befanden sich am südlichsten Ende des riesigen Raumhafens von Terrania-City.
    Ein Gebiet von mehr als sechzig Quadratkilometern war hier durch ein starkes Aufgebot an Truppen und Kampfrobotern abgesperrt worden. Innerhalb der Absperrung waren ebensolche Transporter wie die, mit denen die „Gruppe Rhodan" gekommen war, bereits aufgefahren und hatten begonnen, ihre Fracht zu entladen. Männer und Frauen sammelten sich auf dem weiten Landefeld.
    Der erste Eindruck, der jedermanns Blick fesselte, war der des riesigen Raumschiffes, das inmitten des abgesperrten Gebiets mit seiner Heckrundung dicht über dem Boden schwebte.
    Eine gewaltige Hantel, aus hellrotem, einen blaßblauen Schimmer ausstrahlendem Ynkelonium-Terkonit-Verbundstahl bestehend, das gewaltigste Gebilde - mit Ausnahme von OLD MAN - das die Menschheit jemals erschaffen hatte.
    Die Hantel stand aufrecht. Die Wandung der unteren Kugel, auf der in Hunderte von Metern großen Lettern die Zeichen SZ-2, also Sol-Zelle 2, prangten, war in einem Fesselfeld gefangen und schwebte etwa fünfzig Meter über dem Boden. SZ-2 war, ebenso wie SZ-1 am oberen Ende der Hantel, ein eigenständiges Superraumschiff der Universum-Klasse, zweieinhalbtausend Meter durchmessend. Aus dem oberen Polende von SZ-2 ragte das zylindrische Gebilde hervor, das den Mittelstab der Hantel darstellte, gedrungen und massig wirkend mit seiner Länge von fünfzehnhundert Metern und einem Durchmesser der gleichen Große. Um die Mitte des
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