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0700 - Aphilie

Titel: 0700 - Aphilie
Autoren: Unbekannt
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Aphilie
     
    Machtwechsel im Jahre 3540 - die Menschheit mutiert
     
    von Kurt Mahr
     
    Seit den schicksalhaften Tagen des Jahres 3460, da Terra und Luna nach dem Verzweiflungssprung durch den Soltransmitter erneut auf die Reise gingen und in einem Orbit um eine neue Sonne einschwenkten - der Planet und sein Trabant wären bei diesem Unternehmen zweifellos verglüht, wenn die Ploohnkönigin die drohende Katastrophe nicht verhindert hätte - ist viel geschehen.
    Inzwischen schreibt man auf Terra, da man dort auch noch die alte Zeitrechnung beibehalten hat, Anfang Juli des Jahres 3580. Somit wird der Mutterplanet der Menschheit mit all seinen Bewohnern bereits seit 120 Jahren von der Sonne Medaillon bestrahlt. Medaillon ist eine fremde Sonne - eine Sonne, deren 5- und 6-dimensionale Strahlungskomponenten auf Gene und Psyche der meisten Menschen einen erschreckenden Einfluß ausüben.
    Als man dies im Jahre 3540 - also 80 Jahre nach der zweiten Ortsveränderung Terras - bemerkt, ist es bereits zu spät.
    Perry Rhodan und die meisten seiner Getreuen werden ihrer Ämter enthoben. Die von der Sonne Veränderten beginnen alle normal Gebliebenen zu verfolgen und eine wahre Schreckensherrschaft zu errichten. Das neue Regime steht seitdem unter dem Zeichen der APHILIE ...
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Sergio Percellar und Sylvia Demmister - Das „Buch der Liebe" berichtet vom Sieg der „Vernunft".
    Perry Rhodan - Der Großadministrator wird abgesetzt.
    Reginald Bull - Das „Licht der reinen Vernunft" leuchtet.
    Pakko - Ein Mann, der den Tod fürchtet.
    Trailokanat - Ein Informationsmakler.
    Vater Ironside - Mitglied des Franziskaner-Ordens.
    1.
     
    Bangkok 3580
    „Dem nächsten, der dich anschaut, schlage ich ins Gesicht!" knurrte Sergio.
    „Paß nur auf deine Augen auf!" antwortete Sylvia warnend. „Sie werden dich sonst für einen Wahnsinnigen halten."
    Sie trieben auf der langsamsten Sektion des Rollsteigs durch die Fußgängerzone der Innenstadt von Bangkok, einer Stadt, die sich im Laufe der Jahrhunderte zum Zentrum Südostasiens entwickelt hatte. Um Sergio und Sylvia herum drängte sich dichter Verkehr. Auf dem breiten Laufband standen sie in Tuchfühlung mit Menschen in den üblichen lichtgrauen Standardmonturen, Menschen, die meist starren Blicks geradeaus schauten, ohne jegliche Regung in ihren Gesichtern.
    Nur hin und wieder sah einer auf - ein Mann gewöhnlich, der eine Frau erblickt hatte, die sein Interesse erregte. Für die kurzen Augenblicke des Vorbeigleitens leuchteten seine Augen in unverhüllter Begierde. Das war es, was Sergio Percellar störte: Sylvia war ein Geschöpf, dessen Anblick die Gier vieler Männer erregte. Sie starrten von dem in entgegengesetzter Richtung laufenden Band herüber, und in ihren Blicken lag soviel obszöne Offenheit, daß Sergio seine Wut kaum mehr zu bezähmen wußte.
    Sylvia spürte seine Erregung. Verstohlen legte sie ihm die Hand auf den Arm, eine Geste, die sie sofort verraten hätte, wenn sie von jemand bemerkt worden wäre.
    „Nur Ruhe!" murmelte sie. „Wir sind gleich da. Vergiß nicht, was wir uns vorgenommen haben!"
    „Ich wußte nicht, daß es so schwer sein würde", knirschte er.
    „Wiederhole unseren Vorsatz!" forderte sie ihn auf.
    „Jetzt? Hier?" protestierte er.
    „Du kannst ebenso leise sprechen wie ich", redete sie auf ihn ein, „und niemand außer mir wird dich hören. Also...?"
    Er wußte genau: wenn sie in diesem Ton zu ihm sprach, gab es kein Ausweichen. Stockend begann er: „Ich will fortan die Nächstenliebe als das höchste Gut betrachten, das dem Menschen je zuteil werde. Ich will fortan nicht vergessen, daß eine Laune der Natur und nicht ihr eigenes Wollen den Menschen die Möglichkeit genommen hat, Nächstenliebe zu empfinden. Ich will fortan meine Mitmenschen als Kranke betrachten, die meine Nachsicht verdienen. Ich will mich gegen ihre Nachstellungen wehren, soweit sie mir gefährlich werden können, aber ich will meine Mitmenschen für ihre Handlungen, die aus Mangel an Nächstenliebe geboren sind, nicht verantwortlich machen."
    Sie ließ die Hand von Sergios Arm gleiten.
    „Das hast du gut gesagt", lobte sie ihn halblaut und hatte ihr Gesicht dabei so in der Gewalt, daß es denselben starren Ausdruck zeigte wie das der Menschen, zwischen denen sie eingekeilt waren. „Und du fühlst dich jetzt auch schon viel weniger aufgeregt, nicht wahr?"
    „Ja!" grinste er und fing an zu lachen.
    Als er den warnenden Blitz ihrer
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