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0696 - Horror aus dem Eis

0696 - Horror aus dem Eis

Titel: 0696 - Horror aus dem Eis
Autoren: Claudia Kern
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Ausdruck wenig anfangen konnte. »Und sie nennen sich Tulis-Yon, die Wolfsköpfigen.«
    ***
    Joamie presste ihren Körper gegen den kalten Fels und sah zu dem Haus, in dem sie zum ersten Mal seit langer Zeit getötet hatte. Carter, der neben ihr lag, behielt die Bucht im Auge.
    »Ich glaube, es zieht ein Sturm auf«, sagte er und zeigte auf die grauen Wolken, die sich vor die Sterne schoben. »Wir sollten Schutz suchen.«
    »Du bist kein Mensch mehr, Carter Die Tulis-Yon müssen den Sturm nicht fürchten. Bleibe einfach in meiner Nähe, und dir wird nichts geschehen.«
    Der junge Mann, dessen schreckliche Wunden sich längst geschlossen hatten, nickte und wandte sich wieder der Bucht zu.
    Joamie hatte ihn mitgenommen, unv ihn zu trainieren und mit seinen Kräften bekannt zu machen. Er war der viel Versprechendste der neuen Tulis-Yon und verdiente ihre Aufmerksamkeit.
    Es war keine schwierige Mission, auf der sie sich befanden, denn nach den Berichten über den Angriff war Joamie sich sicher, dass die Begegnung ein Zufall gewesen war.
    Wenn der Vampir mit einem solchen Zusammentreffen gerechnet hätte, wäre er bestimmt nicht allein an diesen Ort gekommen.
    Vielleicht, so spekulierte sie, befand sich sein Unterschlupf ganz in der Nähe, und er benutzte diesen Weg häufiger. Wenn das stimmte, brauchten sie ihm nur bis zu seiner Wohnstatt zu folgen.
    Joamie wusste, dass das nur eine von vielen Möglichkeiten war, aber sie war wahrscheinlich genug, um geprüft zu werden.
    »Es wird ein schwerer Sturm«, sagte Carter zusammenhanglos.
    »Umso besser. Er wird den Vampir vom Fliegen abhalten. Dann können wir ihm leichter folgen.«
    Der tote Polizist, dessen blutleeres Gesicht sich grau von seiner Jacke abhob, sah hinaus auf das erstarrte Meer und die schwarze Wand, die sich darauf bildete.
    Ein sehr schicerer Sturm, dachte er.
    ***
    Geoffrey und Elizabeth verstanden nicht viel von Stürmen, aber auch sie wurden nervös, als der Wind auffrischte und an ihrer Kleidung zerrte. Die beiden Vampire hockten zwischen den Felsen und starrten auf das Haus, in dessen Nähe sich der Überfall abgespielt hatte.
    Fu Long war der Meinung, dass die Tulis-Yon nichts von der Existenz der Vampire gewusst hatten und erst durch diese Begegnung auf sie aufmerksam geworden waren.
    Er hielt es für wahrscheinlich, dass die Wesen in der Nähe des Hauses nach seinem Unterschlupf suchen würden und hoffte, dass sie stattdessen ihren offenbarten.
    Geoffrey hatte sich natürlich freiwillig für diese Mission gemeldet, auch wenn Fu Long ihn für seinen Fehler nicht getadelt hatte. Der alte Vampir hatte das Angebot seines Sohns angenommen und ihm Elizabeth zur Seite gestellt, die als sehr überlegt und vorsichtig galt.
    Auch jetzt betrachtete sie besorgt die dunklen Wolken, die über den Himmel rasten, und sagte: »Was sollen wir tun, wenn der Wind stärker wird? Vielleicht können wir dann nicht mehr fliegen.«
    »Es wird wohl nicht so schlimm werden«, entgegnete Geoffrey ohne rechte Überzeugung.
    »Und wenn doch?«
    »Dann gehen wir eben zurück zur Höhle. Bei einem Schneesturm können wir die Tulis-Yon ohnehin nicht sehen.«
    Elizabeth nickte.
    Schweigend betrachteten die beiden Vampire die kleine Bucht, nicht ahnend, dass ihre Gegner nur etwas mehr als einen Steinwurf entfernt lauerten.
    ***
    Zum ersten Mal seit seiner Ankunft in Nanuvut vergaß Zamorra die Kälte und genoss einfach nur die Umgebung.
    Das Schneemobil schoss auf seinen breiten Kufen über die weiße Ebene hinweg und vermittelte ihm das Gefühl, auf einer Mischung aus Motorrad und Motorboot zu sitzen. Hinter ihm wirbelte der Schnee durch die Luft, was Gryf, der auf einem zweiten Mobil saß, dazu veranlasst hatte, auf die gleiche Höhe zu ziehen.
    Die starken Scheinwerfer rissen die Umgebung aus der Dunkelheit und zeigten nichts anderes als eine unberührte weiße Landschaft, die so einsam war, dass Zamorra sich auf dem lärmenden Schneemobil wie ein Eindringling vorkam.
    Er und Gryf hatten ein Zimmer in einem kleinen Hotel gemietet, das neben detaillierten Karten der Umgebung auch einen Verleih von Schneemobilen anbot.
    Da Gryf keine bildliche Vorstellung von der Sheenan-Bay hatte, mussten sie auf diese etwas umständlichere Methode zurückgreifen, um sich den Tatort anzusehen.
    Nach den Unterhaltungsfetzen, die er im ›Diner‹ aufgeschnappt hatte, ging Zamorra zwar davon aus, dass sich dort nur ein tragischer Streit abgespielt hatte, aber zur Sicherheit wollte er eine Zeitschau
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