Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0694 - Die Anti-Molkexbomben

Titel: 0694 - Die Anti-Molkexbomben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Erde durch den Mahlstrom war eine neue Zeit angebrochen. Fast alle vertrauten Begriffe galten nichts mehr. Jetzt ging es ums Überleben.
    „Wir warten. Es wird ihnen unmöglich sein, uns zu schaden!"
    sagte Janner Daiana laut. „Ich gehe dieses Risiko ein."
    In den vergangenen Wochen hatte er sich, soweit dies die Informationen zuließen, über die Ploohns informiert. Er traute sich zu, einigermaßen objektiv mit dem Hohen Klaschoy verhandeln zu können.
    „Verstanden. Alles klar!"
    Ununterbrochen wechselten die militärisch knappen Funksprüche zwischen den beiden Schiffen. Das Boot der Ploohns verlangsamte seine Geschwindigkeit ein zweites Mal und trieb auf die MARCO POLO zu.
    Eine Strukturöffnung und eine Hangarschleuse wurden deutlich sichtbar. Scheinwerfer blinkten und wiesen den Fremden den Weg. Als die Systeme der Nahbeobachtung das Boot voll erfaßten, zeigte es sich, daß es wirklich ein kleines Fluggerät war. Am Bug glänzten seltsame Zeichen - sie vermittelten den Eindruck der Wichtigkeit und einer bestimmten Macht oder Würde.
    „Die Funksprüche deuten tatsächlich darauf hin", sagte Janner, der sämtliche Manöver konzentriert verfolgte, „daß der Anflug offen vor sich gehen sollte. Sie haben nicht den Versuch gemacht, sich zu verstecken."
    Er gab dem Schleusenkommando einen Befehl und schloß: „Bringt sie in den Konferenzraum Vier. Ich werde mich mit ihnen unterhalten. Legen Sie alle Aufnahmegeräte in diesen Raum."
    „Wird gemacht, Janner."
    Das fremde Schiff landete in der Schleuse. Die Tore schlossen sich. Kommandos aus Robotern und Mannschaften vertäuten das Schiff. Es mußte das Beiboot eines Schlachtschiffs sein.
    Während sich Daiana voller Spannung in die Richtung des angegebenen Treffpunkts bewegte, sah er auf verschiedenen Interkoms diese Vorgänge. Die drei Ploohns wurden aus dem Schiff und durch eine kleinere Schleuse geleitet. Bewaffnete Terraner bildeten eine Art unregelmäßiges Spalier.
    Batterien von Prüfgeräten richteten sich auf den riesigen Hohen Klaschoy und seine beiden schwarzgekleideten Begleiter, konnten aber nichts Verdächtiges feststellen. Fast gleichzeitig erreichten Janner und der Klaschoy den Konferenzraum.
     
    *
     
    Janner hob die Hand und begrüßte, eine typische Ploohn-Bewegung nachahmend, den Gesandten der Fremden. Überall befanden sich Mikrophone und Lautsprecher, die an die Translatoren des Schiffes angeschlossen waren. Die Ploohns klappten die auffälligen Raumhelme zurück. Die Insektenköpfe kamen zum Vorschein, die schillernden Facettenaugen richteten sich auf die Terraner. Einen langen Moment blickten sich die Vertreter der beiden Sternvölker an, in Janners Blick lag Wachsamkeit, aber das Insektenauge ließ keinen Ausdruck erkennen und keine Interpretation zu.
    „Ich begrüße Sie an Bord des Schiffes, Hoher Klaschoy Argtamayn Benzynurh", sagte Janner. Er war sich bewußt, daß dies der Beginn einer „geschichtlichen" Diskussion sein konnte.
    Benzynurhs hornige Kiefer bewegten sich klappernd, rasselnd und klickend. Er erwiderte gestelzt: „Ich komme als verhandlungsbereiter Gesandter, nicht als Feind."
    Janner gab mit Bestimmtheit zurück: „Das wissen wir. Andernfalls wären Sie im Feuer unserer Geschütze untergegangen,"
    „Was das Leben unserer Gefangenen - Ihrer Stammesangehörigen - drastisch verkürzt hätte!" war die schneidende Antwort.
    In die Gruppe der Terraner kam Bewegung. Sie waren überrascht.
    „Drei Männer?" fragte Janner kurz. Der Ploohn machte die Geste der Bejahung und versicherte: „Drei Gefangene. Es sind Angehörige dieses Schiffes. Sie vermissen sie?"
    „Wir vermissen jeden von uns!" sagte Janner. Er dachte an drei Namen: Tschubai, Rorvic und Hainu. Diese drei Männer waren seit dem letzten Einsatz verschollen.
    „Seien Sie versichert, daß es ihnen gutgeht. Aber wir werden sie erst dann entlassen können, wenn unsere Verhandlungen erfolgreich beendet sind."
    Steif, aber mit unbewegter Miene, fragte Janner zurück: „Sie ersuchen um Friedensverhandlungen, Benzynurh?"
    Aus den Lautsprechern dröhnte ein Geräusch, das als das Gelächter eines Ploohns übersetzt werden mußte. Der Ploohn wedelte mit vier Armenzugleich.
    „Wir bieten Ihnen Gespräche an!" sagte der Klaschoy.
    Janner Daiana erwiderte bedächtig, jedes Wort abwägend und genau überlegt: „Sehen Sie, Klaschoy ... seit Eintreffen des ersten Funkspruchs an Bord dieses Schiffes gibt es unter uns nur eine Frage. Sie lautet: warum verhandeln die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher