Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0694 - Die Anti-Molkexbomben

Titel: 0694 - Die Anti-Molkexbomben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
immer die vielen hellen Schattierungen.
    Das Tier spürte offensichtlich die wachsende Unruhe der drei Fremden.
    „Ist dies ein Symbiont Ihres Volkes?" fragte der Klaschoy. Er schien interessiert.
    „Nein", sagte Daiana ehrlich. „Ich kenne nicht einmal die Heimat dieses kleinen Tieres. Es ist mein Maskottchen."
    „Erklären Sie, was ein Maskottchen ist?"
    Deutlich sah man jetzt die feinen, durchscheinenden Flughäute zwischen den vier Extremitäten. Der Dhiccer pfiff leise und piepste: „Fliegen, Janner?"
    „Meinetwegen!" sagte Janner leise und grinste. Er hatte dem Tier mühsam abgewöhnen müssen, bei unpassender Gelegenheit die „Flügel" auszubreiten und Leuten um den Kopf zu gleiten. Jetzt fragte der Dhiccer vorher. Er nahm einen Anlauf, schlitterte über die Tischplatte und warf sich schräg aufwärts. Im Luftstrom einer Klimaanlage kreiste er in die Höhe und segelte unter der Decke im Zickzack hin und her. Seine Bewegungen wirkten jetzt auf einmal nicht mehr possierlich, sondern sehr zielbewußt.
    Daiana wagte einen kurzen psychologischen Vorstoß und sagte: „Das Tier zeigt mir in sehr begrenztem Rahmen, ob ein anderes Wesen unruhig oder aufgeregt ist. Ich habe erkennen können, daß die Abordnung der Ploohns nicht gerade sehr ruhig ist."
    Sie wußten noch immer nicht, warum Rhodan wirklich die Sitzung verlassen hatte. Aber vermutlich hatten die Untersuchungen der Waffe eine Überraschung ergeben, ein Umstand, den Daiana geradezu erwartete. Der Ploohn überlegte lange, schließlich entgegnete er: „Selbstverständlich sind wir unruhig. Das ist leicht zu erklären.
    Wir sehen uns einer völlig fremden Zivilisation und Kultur gegenüber. Wir warten auf einige erklärende Worte Ihres Herrschers. Wir werden mit solchen kindlichen Späßen ...", seine Hand deutete auf den Dhiccer, der jetzt gerade einen Bildschirm umkreiste und mit ausgestreckten Gliedmaßen direkt auf den Zweiten Offizier der MARCO POLO zuschoß, „... abgelenkt und unterhalten. Wir sind gewohnt, schnell zu handeln. Das alles macht uns nervös."
    Daiana hob die Hand und streckte die Finger. Der Dhiccer pfiff sein Landesignal und ließ sich in die Finger und die Handfläche fallen. Seine krallenbewehrten Fingerchen klammerten sich am Stoff der Jacke fest, als er über den Ärmel zurück auf den Tisch kletterte.
    „Wir sind ebenso gewohnt, schnell zu handeln. Aber oft führt unüberlegtes Handeln zu enttäuschenden Ergebnissen!" erklärte Daiana.
    „Sie denken also lange nach?"
    „Ja, meist, und zwar alle Individuen. Wir sind von den Befehlen eines Herrschers nicht in dem Maß abhängig, wie es in Ihrer Kultur sein mag!"
    „Wir sind gewohnt, an die Klugheit unserer Königinnen zu glauben!"
    „Auch wir tun dies, in anderem Sinn. Aber um zu Entschlüssen zu kommen, ziehen unsere Chefs meist die Meinungen und die Kenntnisse ihrer Vertrauten hinzu. Vermutlich geschieht dies jetzt gerade."
    Der Insektenabkömmling richtete sich zu seiner vollen Größe auf, hob einen Arm und erklärte drohend: „Wir sollen hingehalten werden! Ich überlege gerade, ob dies als Verrat zu bezeichnen ist!"
    „Schwerlich", erwiderte Daiana und sah, daß das Fell des Dhiccers sich stark ins Weiße zu verfärben begann. „Wir beabsichtigen keinen Verrat. Das kann ich auf meine persönliche Ehre nehmen."
    „Wie lange muß ich noch warten?"
    Daiana hob langsam den Kopf und betrachtete mit unbewegter Miene den fremdartigen Schädel des anderen.
    „Das weiß ich wirklich nicht!" Ein unbehagliches, fast drohendes Schweigen erfüllte den großen Raum. Die Terraner saßen da und tranken Kaffee oder irgendwelche Säfte, - einige rauchten, andere wanderten unruhig herum. Die drei Ploohns kauerten in ihren Sitzgelegenheiten und strahlten deutliche Zeichen der Unzufriedenheit und des Zorns aus.
    Wo blieb Rhodan? Was hatte er vor?
     
    3.
     
    Während Rhodan auf den Mausbiber und den Logistiker des Waffenamts wartete, unterhielt er sich mit dem Stellvertreter Galbraith Deightons. Mit einigen kurzen Sätzen hatte Rhodan das neu entstandene Problem vor ihm ausgebreitet.
    „Das Ganze ergibt für mich eine logische Kette", erklärte der Großadministrator, „mit nur wenigen Lücken."
    „Über eine wahrhaft kosmische Entfernung hinweg", war die Antwort. „hat sich Tschubai mit Ihnen mehr oder weniger exakt verständigen können. Sie ahnen natürlich die Zusammenhänge?"
    Rhodans Gedanken arbeiteten bereits daran, Tschubais Botschaft mit den notwendigen Assoziationen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher