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069 - Der Vampir von Venedig

069 - Der Vampir von Venedig

Titel: 069 - Der Vampir von Venedig
Autoren: Dämonenkiller
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weigerte sich, zu glauben, was sie sah. Das konnte doch nur ein wirrer Alptraum sein!
    „Komm langsam mit zur Tür!" hörte sie ihren Mann sagen. „Wir müssen es versuchen."
    Christa schien überhaupt nicht begriffen zu haben, was er plante. Sie kicherte plötzlich, fand das alles hier wahnsinnig lustig, lachte immer lauter und lauter und wunderte sich gleichzeitig darüber, daß die tanzenden Paare darauf überhaupt nicht reagierten. Sie bewegten sich weiter nach einer Musik, die nicht gespielt wurde und nicht zu hören war.
    „Christa", sagte ihr Mann und rüttelte sie am Oberarm.„ Komm mit zur Tür! Wir müssen es versuchen. "
    Sie schloß den Mund und nickte. Jetzt hatte sie verstanden. Sie mußte losrennen. Und sie rannte los. Ihnen saß wirklich der Teufel in der Gestalt eines Dämons im Nacken. Siegfried zerrte sie zur Tür und trat die Tür mit Einem kräftigen Fußtritt auf. Glas splitterte, Holz barst. Sie zwängten sich durch die Trümmer der Tür und erreichten das Treppenhaus. Hastig liefen sie über die breiten Stufen nach unten in die große Empfangshalle. Hier angekommen, verschnauften sie für einen kurzen Moment und schauten zurück nach oben.
    An der Treppe standen die Paare mit ihren Vogel- und Schnabelmasken. Sie trafen keine Anstalten, die Verfolgung aufzunehmen. Ruhig und irgendwie abwartend beobachteten sie das junge Paar, als seien sie nur Zuschauer und völlig unbeteiligt.
    „Weiter, weiter!" drängte Siegfried Gruber. Er hielt es für sinnlos, die quergenagelten Bretter mit bloßen Händen losreißen zu wollen; das kostete nur wertvolle Zeit. Sie mußten den Weg zurück in den Garten finden.
    War es die Seitentür, die sie eben passiert hatten? Oder dort die andere Tür, die nur angelehnt war? Siegfried Gruber konnte sich nicht erinnern. Wie gehetzt sah er wieder hinauf zu den Maskierten.
    Sie kamen langsam herunter, Schritt für Schritt, Treppenstufe für Treppenstufe. Sie bewegten sich quälend langsam, gaben keinen Laut von sich. Es waren Spottgeburten der Hölle.
    Der junge Ehemann lief mit seiner Frau los, auf die linke Seitentür. Er hatte sie noch nicht ganz erreicht, als durch sie Maskierte kamen. Sie bauten sich schweigend nebeneinander auf, machten ein Entkommen vollkommen unmöglich.
    Siegfried Gruber versuchte es mit der nächsten Tür. Doch auch aus ihr traten einige Maskenträger hervor, schweigend wie die übrigen.
    Gruber hielt normalerweise überhaupt nichts von körperlichen Auseinandersetzungen. Seine Waffe war die Vernunft. Jetzt aber warf er sich wie besessen auf die Maskierten. Er wollte sich eine Gasse für die Flucht schaffen.
    Die maskierten Gestalten schienen überhaupt nichts zu spüren. Masken verrutschten, Gesichter wurden freigelegt.
    Die maskierten Tanzpaare auf der breiten Treppe kamen immer tiefer nach unten in die Halle. Die Maskierten an den Türen schoben sich weiter vor. Siegfried Gruber war zurückgewichen und hatte seine Arme um seine Frau gelegt. Er preßte sie fest an sich und redete beruhigend auf sie ein. Mit Entsetzen maß er die sich heranschleichenden Maskierten. An Flucht war nicht mehr zu denken.

    Dorian Hunter und Emilio blieben hinter dem Mauerloch stehen und horchten noch einmal in den verfallenen Palazzo hinein.
    „Da war doch etwas", flüsterte Emilio mißtrauisch. „Sie müssen das doch auch gehört haben, Signore Hunter?"
    „Ein Trappeln wie von tausend kleinen Füßen", erwiderte der Dämonenkiller besorgt.
    „Signore!"
    Emilio Grassis Stimme ließ Ekel und Schmerz erkennen. Er bückte sich plötzlich und schlug mit seinen Händen nach seinen Beinen und Fußgelenken.
    Dorian Hunter brauchte nicht zu fragen, warum sein Begleiter diesen Entsetzensruf ausgestoßen hatte. Auch er spürte die schmerzhaften Bisse in den Beinen.
    Ratten!
    Er fühlte ihr weiches Fell, die langen, schuppigen und unbehaarten Schwänze, hörte das Quieken und Pfeifen. Der Vampir fühlte sich bedrängt und schickte ihnen seine Hilfstruppen entgegen.
    Die beiden Männer schlugen und traten um sich, wehrten sich verzweifelt gegen ihre Angreifer und hatten dann plötzlich Ruhe vor ihnen.
    „Sind Sie verletzt, Emilio?" fragte Dorian Hunter.
    „Unwichtig, Signore. Ob man uns noch einmal angreifen wird?
    „Der Vampir wird sich noch einiges einfallen lassen", gab Hunter grimmig zurück. „Er weiß, daß wir ihm auf der Spur sind."
    Der Dämonenkiller riß ein Streichholz an und leuchtete damit den Boden ab.
    Um sie herum lagen Rattenkadaver. Hunter
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