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069 - Der Vampir von Venedig

069 - Der Vampir von Venedig

Titel: 069 - Der Vampir von Venedig
Autoren: Dämonenkiller
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nicht mehr da. In diesem Moment muß ich wohl bewußtlos geworden sein. Aber gleichzeitig hörte ich deine Stimme. Sie kam von ganz weit her. Ich konnte sie jedoch deutlich hören. Und jetzt bist du da."
    Sie stand auf und ging ins Badezimmer hinüber. Siegfried folgte ihr und beobachtete sie, als sie sich vor den Spiegel stellte und sehr aufmerksam ihren Hals untersuchte. Vorsichtig trat er näher, vergewisserte sich, daß er unverletzt war.
    „Kannst du das verstehen?" fragte sie und wandte sich abrupt zu ihm herum. „Hast du dafür eine Erklärung?"
    „Ich stehe vor einem Rätsel", bekannte Siegfried Gruber und hob hilflos die Schultern. „Ich begreife das alles nicht."
    „Es kommt mir wie ein Traum vor", redete sie weiter. „Eigenartig, ich habe plötzlich auch keine Angst mehr."
    Siegfried, der eben noch von der schwarzen Erscheinung am Fenster sprechen wollte, verzichtete darauf. Er war froh, daß sie keine Angst mehr hatte, daß sie mit diesem schrecklichen Erlebnis fertig geworden war.
    „Wir fahren noch heute los", sagte er entschlossen, seinen früheren Widerstand aufgebend. „Ich war ein Idiot, daß ich unbedingt bleiben wollte."
    „Meinetwegen brauchen wir nicht zu fahren, Siegfried." Sie sah ihn fast erstaunt an und schüttelte leicht den Kopf.
    „Aber du wolltest doch..."
    „Jetzt nicht mehr, Siegfried." Sie hatte ihn unterbrochen, schüttelte entschieden den Kopf, betrachtete sich wieder im Spiegel und tastete mit den Fingerspitzen ihrer rechten Hand über ihre linke Halsseite. Ihm entging nicht, daß ihr Gesicht dabei einen fast versonnenen Ausdruck annahm. Nachdem ihre erste Angst sich gelegt hatte, wiederholte sie jetzt die Berührung ihres Halses durch eine fremde Hand.
    „Begreifst du denn nicht?" fragte er sie eindringlich. „Er hätte dich umbringen können. Du warst in Lebensgefahr."
    „Ich möchte jetzt etwas trinken", bat sie, ohne auf seine Worte einzugehen. „Wollten wir nicht hinunter in den Speisesaal?"
    „Christa, was ist los mit dir?" Siegfried sah seine Frau irritiert an. „Denk doch an die Warnung dieses Engländern Wir sollten sofort weiterreisen, bevor etwas Schreckliches passiert."
    Sie hörte überhaupt nicht zu und hatte sich wieder dem großen Spiegel zugewandt, tastete mit ihren Fingerkuppen ihren Hals ab.

    Dorian Hunter blieb dicht hinter Emilio Grassi und ließ sich von ihm durch das leere Haus führen.
    Es ging durch winzige kleine Zimmer, über Schuttberge und schließlich durch einen kleinen Innenhof. Hier blieb Emilio stehen und drehte sich zum Dämonenkiller um.
    „Wir haben sie erst mal abgeschüttelt", sagte er leise und zugleich in die Dunkelheit hineinhorchend.
    „Wen, Signore Grassi?"
    „Aber wir müssen gleich weiter", stellte Emilio Grassi fest, als hätte er die Frage überhaupt nicht gehört. „Sie werden weiter nach Ihnen suchen."
    „Wer, Signore Grassi?"
    „Sie haben sie doch gesehen, Signore."
    „Wer sind diese Männer? Und was wollten sie von mir?"
    Emilio Grassi wollte nicht antworten. Er deutete auf die Rückseite eines Hauses, das ebenfalls unbewohnt zu sein schien, setzte sich in Bewegung und manipulierte dann leise an einem Fensterladen herum. Er brauchte nur wenige Sekunden, bis er ihn aufziehen konnte. Dorian Hunter folgte dem Venezianer durch das Fenster und hatte bald jede Orientierung verloren. Emilio Grassi mußte hier aufgewachsen sein. Obwohl sie jetzt schon gut und gern fünfzehn Minuten unterwegs waren, zögerte er nicht einen Moment, Mit traumwandlerischer Sicherheit fand er seinen Weg.
    Und dann schloß Hunter plötzlich geblendet die Augen. Sie hatten den breiten Gehsteig eines Durchgangskanals erreicht. Hier gab es Licht in Hülle und Fülle. Die Außentische der Hotels und Restaurants waren dicht besetzt. Touristen flanierten herum, irgendwo war weiche, einschmeichelnde Mandolinenmusik zu hören.
    „Haben Sie jetzt Zeit für eine Antwort?" erkundigte sich Dorian Hunter bei Emilio Grassi.
    „Ich habe nicht viel Zeit. Ich muß zurück zu meiner Familie."
    „Halten Sie mich für einen Spitzel?"
    „Hätte ich Ihnen dann geholfen, Signore?"
    Emilio lächelte distanziert. Hunter lächelte zurück und deutete auf den kleinen Platz vor einem der vielen Hotels. Emilio verstand, doch er zögerte.
    „Vielleicht kann ich Ihnen jetzt helfen", sagte der Dämonenkiller.
    „Bestimmt nicht, Signore." Emilio Grassi schüttelte den Kopf, doch er sah Hunter aufmerksam und irgendwie abwartend an.
    „Ich weiß, daß in Ihrem
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