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069 - Der Vampir von Venedig

069 - Der Vampir von Venedig

Titel: 069 - Der Vampir von Venedig
Autoren: Dämonenkiller
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Wohnviertel ein Dämon haust."
    Dorian Hunter verzichtete auf eine erneute Einladung. Er wußte, daß Emilio Grassi ihm folgen würde. Er ging zu den Tischen hinüber und setzte sich dicht am Kanal an einen kleinen, runden Tisch.
    Er hatte sich nicht getäuscht. Emilio Grassi war ihm gefolgt und setzte sich ebenfalls. In seinen Augen war gespannte Erwartung. Hunter bestellte Wein und bot Grassi eine Zigarette an.
    „Ich werde meine Karten auf den Tisch legen", schickte Hunter voraus. „Sie sollen dann entscheiden, ob wir zusammenarbeiten können oder nicht."
    Der Dämonenkiller begnügte sich mit knappen Stichworten. Er setzte voraus, daß gerade Emilio Grassi bestimmte Details besser kannte als er.
    „Der Vampir muß hier in der Stadt Helfershelfer haben", schloß Dorian Hunter seinen Bericht. „Ich bin mir vollkommen sicher, daß dieser junge Mann in schwarzen Lederhosen dazugehört."
    „Und wer soll dieser unheimliche Mann sein, von dem das deutsche Touristenpaar erzählt hat?" fragte Emilio Grassi.
    „Der Vampir."
    „Das ist ausgeschlossen, Signore", widersprach der Venezianer energisch. „Vergessen Sie nicht, daß dieser unheimliche Mann tagsüber dem Ehepaar begegnete. Die Stunden des Vampirs aber sind die der Nacht. Tageslicht würde ihn umbringen."
    „Ich weiß, Signore Grassi. Ich weiß." Dorian Hunter nickte. „Gerade diese Frage beschäftigt mich ja. Vampire, wie ich sie kenne, verbringen den Tag in dunklen Verstecken."
    „So weiß auch ich es nur, Signore." Emilio Grassi nickte bestätigend.
    „Es soll Ausnahmen geben", redete Dorian Hunter weiter. Er ließ sich nicht anmerken, wie sehr er sich freute. Emilio Grassi schien Vertrauen zu ihm gefaßt zu haben. Er war auf das Thema Vampir eingegangen.
    „Ausnahmen, Signore Hunter?" Emilio sah den Dämonenkiller ungläubig an.
    „Vampire, die das Licht des Tages ertragen", bestätigte Hunter. „Dazu aber benötigen sie sehr viel frisches Blut. Merken Sie, worauf ich anspiele?"
    Emilio Grassi zeigte nicht, ob er Hunter verstand. Er griff ablenkend nach seinem Glas und trank. „Tagsüber kann solch ein Vampir kein Opfer schlagen", dozierte Hunter eindringlich weiter. „Er würde sofort erkannt und gejagt werden. Er braucht also Helfershelfer, die ihm die Opfer zutreiben." „Menschen, die ihn mit Opfern versorgen?"
    Emilio sah den Dämonenkiller neutral und abwartend an. Jetzt ließ er sich nicht mehr aus seiner Reserve herauslocken.
    „Menschen, die ihm aus irgendwelchen Gründen dienen", sagte Dorian Hunter, „Entweder aus Angst oder aus Lust an diesen grausigen Dingen."
    „Ich bin erst vor wenigen Wochen zurück in die Stadt gekommen", sagte Emilio Grassi endlich.
    „Ich weiß zu wenig von dem, was sich hier abspielt."
    „Ich will Sie nicht drängen, Emilio. Sagen Sie übrigens ruhig Dorian zu mir. Das erleichtert den Dialog. Wie gesagt, ich will Sie nicht drängen. Sie wissen, was mit Ihrem Bruder geschehen ist und warum er zu Staub wurde. Nein, nein, sagen Sie jetzt nichts, Emilio! Er ist von einem Vampir angefallen worden und wäre selbst einer geworden, wenn man ihn nicht gepfählt hätte. Diesen Vampir will ich finden und unschädlich machen, ob Sie mir dabei nun helfen wollen oder nicht. Fragen Sie mich nicht nach den Gründen, warum ich so etwas tue! Mir ist klar, daß dieser Vampir sein Versteck in dem Viertel haben muß, in dem Ihre Familie lebt."
    „Wo kann ich Sie erreichen, Signore Hunter?"
    Emilio blieb bei der offiziellen Anrede. Dorian nannte ihm seine Hoteladresse und lächelte, als Emilio ihn erstaunt ansah.
    „Ja, es ist gleich dort drüben, ganz in der Nähe Ihres Quartiers, Emilio. Ich bin also schnell zu erreichen. Aber kommen wir noch einmal auf die Helfershelfer des Vampirs zurück. Wissen Sie, was ich glaube? Die Männer, die hinter mir her waren, sind solche Helfershelfer."
    „Dann würden sie es aber bestimmt nicht aus purer Lust tun, Signore."
    „Aus Angst, Emilio, aus Angst. In grauer Vorzeit brachte man den Dämonen Opfer dar, um sie zu beschwichtigen. Sie werden solche Sagen bestimmt kennen."
    Emilio Grassi griff wieder nach seinem Glas und trank einen Schluck daraus. Er ließ Hunter aber nicht aus den Augen, sah ihn über den Rand seines Glases hinweg an.
    „Die Opfer für solch einen Dämon besorgt man sich in fremden Dörfern und Städten", berichtete Dorian Hunter weiter. „Um selbst verschont zu bleiben, jagte man fremde Opfer."
    „Signore, sehen Sie doch!"
    Emilio Grassi wies mit dem Kopf
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