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0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos
Autoren: Unbekannt
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zu sehen. Auch keine Lichtblitze. Wir sind nervös.
    Wenn wir uns weiter selbst Angst machen, werden wir bald hinter jeder Ecke ein Ungeheuer vermuten."
    „Sie haben wahrscheinlich recht", stimmte der hagere Mann zu.
    „Es ist das Gefühl der Einsamkeit, das mich bedrückt. Das Wissen, daß wir endlos weit von allen anderen Menschen entfernt sind."
    „Also gut", sagte er wenig später zu Abartes. „Versuchen wir unser Glück. Innentor öffnen, Außentor schließen."
    Abartes war Lemur-Technohistoriker. Die Instrumente an Bord des Beiboots gaben ihm keine Rätsel auf. Er wußte genau, welche Impulse er funken mußte, um den Mechanismus der Schleuse in Bewegung zu setzen.
    Mervan hob den Kopf und starrte auf die innere Schleusentür.
    Als sie zur Seite glitt, hielt er unwillkürlich den Atem an. Aber da war nichts, was ihn hätte beunruhigen können. Bis auf die darin stationierten Beiboote war der Hangar verlassen.
    Da keines der Start-Landegerüste frei war, mußte Mervan das Beiboot auf dem Hangarboden landen. Als das kleine Schiff aufgesetzt hatte, hörte Mervan einen seiner beiden Begleiter aufatmen.
    „Keine Artmaccs!" stellte Greimoon fest. „Wir haben Glück gehabt. Sobald die Druckverhältnisse normalisiert sind, können wir aussteigen."
    Keiner der drei Männer hatte wahrgenommen, daß sie mit dem Beiboot nicht allein in den Hangar gelangt waren. Vor ihrem Eindringen in die Schleusenkammer hatten sich einige der runden Flecken von der Außenhülle des Großkampfschiffes gelöst und waren in die Schleusenkammer geschwebt. Das Aufblitzen, das die drei Männer beobachtet hatten, war immer dann entstanden, wenn die merkwürdigen Gebilde Metall berührt hatten.
    Mervan warf einen Blick auf die Anzeigeskalen und nickte.
    „Wir können die Kanzel öffnen", sagte er zufrieden. „Draußen ist alles in Ordnung."
    Sie verließen das Beiboot und sahen sich im Hangar um.
    Neben dem Hauptschott entdeckten sie die Skelette zweier lemurischer Raumfahrer.
    „Wir sehen uns im Schiff um und besorgen uns die Ausrüstung, die wir brauchen", entschied Mervan.
    „Es wird nicht lange dauern, dann ..." Greimoon beendete seinen Satz nicht, sondern stieß plötzlich einen Warnschrei aus.
    Seine Augen weiteten sich, er deutete in Richtung der Schleuse.
    Mervan fuhr herum und sah ein gutes Dutzend seltsamer Gebilde durch den Hangar gleiten. Sie sahen wie leuchtende Quallen aus und durchmaßen etwa einen Meter. Ihre Körper bewegten sich wie überdimensionale Atmungsorgane und erzeugten dabei offenbar eine Art Rückstoßeffekt, so daß sie wie BalIons durch die Luft segelten.
    „Das sind die seltsamen Flecke, die wir draußen auf der Außenhülle entdeckt haben", kommentierte Abartes das Auftauchen der Dinger. „Es ist eine energetische Lebensform."
    Jedesmal, wenn eines der Gebilde mit Metall in Berührung kam, gab es einen grellen Blitz.
    „Das haben wir vom Beiboot aus beobachtet!" rief Mervan.
    „Offenbar sind sie zusammen mit uns hereingekommen."
    Die eingedrungenen Gebilde formten sich zu einem kleinen Schwärm, der auf die drei Männer zuschwebte.
    „Nichts wie weg!" schrie Mervan. „Ich bin sicher, daß jede Berührung mit einem dieser Wesen tödlich sein kann."
    Sie rannten zum Schott und rissen es auf.
    Bevor sie in den Hauptkorridor stürmten, blickte Mervan noch einmal zurück.
    Die seltsamen Dinger waren hinter ihnen her. Trotzdem glaubte Mervan nicht, daß es sich um eine intelligente Lebensform handelte. Diese Gebilde handelten wahrscheinlich rein instinktiv.
    Grasiller saß im Pilotensitz des Drei-Mann-Jägers RE-7 und ließ seine Hände über die Kontrollen gleiten.
    „Es ist wie ein Blindflug", sagte er verbissen. „Seit der Funkverkehr zur REFORGER abgerissen ist, gibt es außer den Peilimpulsen der lemuri-schen Schiffe keine Orientierungspunkte mehr."
    „Ich weiß, daß es nicht einfach ist, mit diesem kleinen Schiff auf Kurs zu bleiben", sagte Saedelaere. „Trotzdem müssen Sie es versuchen. Sobald wir sicher sein können, daß uns hier keine Gefahr droht, werden wir vom Kurs abweichen und einige dieser lemurischen Schiffe untersuchen."
    Die drei Männer hatten als zusätzlichen Schutz ihre Raumanzüge angelegt, obwohl bisher keine Anzeichen einer Gefahr sichtbar geworden waren.
    Der Mahlstrom bot das übliche unwirkliche Bild. Die sichtbaren Sterne funkelten nur matt, wie weit entfernte Nebelscheinwerfer.
    Inmitten der durcheinanderwirbelnden Materiewolken gab es noch andere, rätselhafte
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