Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geschehen war. Die Gefahren, die dieser Flotte damals gedroht hatten, konnten noch immer existieren.
    Auf keinen Fall wollte Alaska die Sicherheit des eigenen ,Schiffes gefährden. Andererseits„-mußte er ein gewisses Risiko eingehen, wenn er die Wahrheit herausfinden wollte.
    Eine Flotte ohne Besitzer war für die Terraner interessant.
    Sie konnte! sogar eine große Bedeutung gewinnen.
    „Ich glaube, Sie überlegen, was wir alles mit diesen Schiffen anfangen können", sagte Leesboor.
    „Ja, Major", gab der Transmittergeschädigte überrascht zu.
    „Wir müssen allerdings mehr über diese Flotte herausfinden, bevor wir sie in unseren Besitz nehmen können."
    „Ich werde unser Schiff in das in Frage kommende Gebiet einfliegen lassen", sagte Leesboor.
    „Nein", widersprach Alaska. „Das wäre zu gefährlich. Wir werden ein Beiboot ausschleusen. Erst, wenn es ungefährdet zurückkehren kann, können wir einen Versuch mit der REFORGER machen."
    „Sie sind der Befehlshaber", sagte Leesboor unwillig.
    „Suchen Sie mir zwei zuverlässige Begleiter aus", sagte Alaska, „Sie - sollen sich in meiner Kabine melden."
    Er ließ den verärgerten Leesboor in der Zentrale zurück und begab sich in seine Kabine. Nachdem er die Tür von innen verriegelt hatte, nahm er seine Plastikmaske ab.
    Das Cappin-Fragment in seinem Gesicht leuchtete so stark, daß ein Lichtschein auf den Boden fiel. Alaska hatte sich längst an diese Auswirkungen des Organklumpens gewöhnt und beachtete sie nicht mehr. Hier im Mahlstrom mit seinen heftigen energetischen Vorgängen strahlte das Cappin-Fragment stärker als in anderen Bereichen des Weltraums.
    Saedelaeres Hände tasteten über die weiche Masse, die sich unter seiner Berührung zurückzuziehen schien.
    Wie lange war es jetzt her, daß er bei einem Transmittersprung mit einem Cappin zusammengeraten war?
    Seine atomare Zellstruktur hatte sich mit einem Teil eines Cappin-Körpers vermischt. Seit damals trug Alaska einen Organklumpen im Gesicht. Dieses Cappin-Fragment reagierte auf alle fünf- oder sechsdimensionalen Strahlungen. Alaska mußte sein völlig entstelltes Gesicht mit einer einfachen Plastikmaske bedecken, denn die organische Masse .stieß Biomolplast und andere halborganische Stoffe ab. Das Tragen einer Maske war für den Transmittergeschädigten unerläßlich geworden, denn ein intelligentes Wesen, das das nackte Cappin-Fragment ansehen mußte, wurde wahnsinnig und starb.
    Alaska nahm den Anzug der Vernichtung aus dem schmalen Wandschrank. Er hatte dieses rätselhafte Kleidungsstück von einem Cyno bekommen. Trotz gründlicher Untersuchungen hatten die terranischen Wissenschaftler die Besonderheiten dieses Kleidungsstücks nicht klären können. Alaska hatte den Anzug immer bei sich, denn er war inzwischen überzeugt davon, daß es sich um eine unheimliche und wirkungsvolle Waffe handelte, auf die er sich im Notfall immer verlasset! konnte. Seit den Vorfällen an Bord der Schaltstation von Archi-Tritrans hatte Alaska den Anzug nicht wieder angelegt.
    Er gestand sich ein, daß er eine gewisse Scheu vor diesem Kleidungsstück empfand. Er würde es nur anziehen, wenn es sich nicht vermeiden ließ.
    Seine Zurückhaltung war nicht allein auf die Fremdartigkeit des Anzugs der Vernichtung zurückzuführen. Das Cappin-Fragment in seinem Gesicht hatte ihn längst zu einem Außenseiter gemacht.
    Wenn ein Mann, der derart gezeichnet war, nun auch noch den Anzug der Vernichtung anlegte, machte er sich vollends zum Außenseiter.
    Alaska hatte sich daran gewöhnt, einsam zu sein. Die ablehnende Haltung jedoch, mit der ihm viele Menschen begegneten, machte ihm zu schaffen.
    Alaska breitete den Anzug der Vernichtung auf seinem Bett aus. Bevor er an Bord des Beiboots ging, wollte er den Anzug anlegen. Er wußte nicht, welche Gefahren ihn im Gebiet der lemurischen Flotte erwartete, aber Vorsichtsmaßnahmen waren sicher angebracht.
    Jemand klopfte an die Tür.
    Alaska griff nach seiner Maske 'und streifte sie über das Gesicht, und öffnete die Tür.
    Draußen im Gang standen zwei Männer.
    Einen von ihnen hatte der Maskenträger bereits kennengelernt.
    Es war Sergeant Grasiller, der zu den Beibootsbesatzungen gehört. Grasiller war mittelgroß und hager. Sein Gesicht mit den hellen Augen sah eingefallen aus. Grasiller war ein schweigsamer, aber entschlossen wirkender Mann.
    Er nickte Alaska zu und deutete auf den zweiten Mann.
    „Das ist Kerio Maldoon, Sir!"
    Alaskas Blicke blieben an Maldoon

Weitere Kostenlose Bücher