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068 - Schreckensgondel der Schneehexe

068 - Schreckensgondel der Schneehexe

Titel: 068 - Schreckensgondel der Schneehexe
Autoren: Larry Brent
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waren nebeneinander aufgestellt und blickten aus großen Glasaugen in die Welt.
Plötzlich kam Larry eine Idee. Er betrat den Laden, und gleich darauf sah man
durch das Schaufenster, in dem sich die Straße, der Schnee und die Menschen
spiegelten, daß X-RAY-3 mit einer grazilen, dunkelhaarigen Verkäuferin sprach.
Fünf Minuten später war alles perfekt. Nyreen Filmore merkte den Schatten, der
neben ihr auftauchte. Sie wandte langsam den Kopf.
    »Hallo,
Nyreen!« sagte der blonde Mann leise. »Ich hab gewußt, daß wir uns noch mal
treffen werden«, lächelte sie ihn an. »Ich habe schon auf Sie gewartet.«
    »Ich
hab dir etwas mitgebracht… Verpacken konnt ich’s nicht. Es war zu groß.« Mit
diesen Worten drückte er ihr den riesigen Plüsch-Bernhardiner in beide Hände.
Nyreen konnte ihn kaum umfassen, so dick war er und so groß, daß das Stofftier
sie um zwei Köpfe überragte.
    »Oh,
ist der weich und flauschig… und so groß! Und der soll mir gehören?«
    »Klar.
Ich habe mir gedacht, hier in den Bergen bei all dem vielen Schnee kann man
einen Bernhardiner gut gebrauchen.«
    »Was
ist mit dem Fäßchen, das er um seinen Hals trägt?«
    »Normalerweise
füllt man es mit Rum oder Whisky… das ist gut für Leute, die in Not geraten und
am Erfrieren sind… Aber in deinem Fall würde ich vorschlagen, Kaffee
hineinzutun… wenn du wieder mal mit Tassen anderer Leute spielst und aus
Versehen den Inhalt verschüttest, macht das gar nichts. Dann füllst du
es eben aus dem Faß neu auf…« Da lachte sie und bedankte sich bei ihm. Ihre
Augen strahlten, und mit beiden Armen hielt sie das riesige Tier fest an sich
gepreßt, als wolle sie es nie wieder loslassen. »Sie haben mir eine sehr große
Freude bereitet«, sagte sie dann unvermittelt. »Ich werde Ihnen auch eine
machen… Sie wollten doch die Kette noch mal sehen, nicht wahr? Ich werde sie
Ihnen holen.«
    »Wo
befindet sie sich in diesem Moment, kannst du das sagen?«
    »Ja.
Sie liegt dort oben… in einer Schneehöhle.« Mit diesen Worten deutete sie
nickend zum Berg hinauf. »Noch hinter der Station der Kabinenbahn… Wenn man
genau hinsieht, kann man sogar sehen, daß der Berg… die Form eines riesigen
menschlichen Kopfes hat.«
    Larry
Brent sah sich den Berg an. Mit viel Phantasie konnte man sich vielleicht
vorstellen, daß Schnee, Licht, Schatten und die Form des Felsens einen
menschlichen Kopf darstellten. »Da drin befindet sich eine riesige Höhle. In
ihr liegt eine Frau… die Hexe… um ihren Hals trägt sie die Kette.«
     
    ●
     
    Die
Hand lag vor seinen Augen und stieß nach vorn. Nein!
    Alles
in Iwan Kunaritschew sträubte sich gegen das Schicksal, das ihn erwartete. Er
wollte nicht zum Skelett werden! Noch mal mobilisierte er blitzartig alle
Kräfte. Ein wilder, urwelthafter Schrei drang über seine Lippen, daß es
schaurig durch die unheimliche Schneehöhle hallte. Gleichzeitig riß er beide
Beine hoch, stemmte sich gegen das auf ihm liegende Skelett und stieß sich
wieder ab. Die knöchernen Fingerkuppen, die knapp von seiner Stirn entfernt
waren, kamen nicht weiter nach vorn. Der Angreifer wurde quer durch die Höhle
geschleudert und landete klappernd an der gegenüberliegenden Wand. Schnee, der
vom Wind durch eine Kunaritschew noch unbekannte Öffnung im Lauf von Jahren
hereingeweht worden war, stäubte auf und spritzte nach allen Seiten davon. Durch
die kraftvolle Abwehrbewegung hatte er sich auch vom Zugriff des zweiten und
dritten Skeletts gelöst. Wie von einem Katapult emporgestoßen, kam Iwan
Kunaritschew auf die Beine und verlor nicht eine einzige Sekunde.
    Er
hatte sich Luft verschafft. Zum zweiten Mal spurtete er los und versuchte sich
aus dem unmittelbaren Aktionsbereich der drei unheimlichen Gegner zu bringen.
Wie seine Flucht enden würde, darüber wagte er nicht sich Gedanken zu machen.
Er hatte es erlebt. Die Skelette konnten wie Geister durch die Luft kommen,
waren nicht an physikalische Gesetze dieses Raumes gebunden. Sie konnten
verschwinden und wieder erscheinen, ohne auch nur einen Meter zu Fuß
zurückzulegen. Er konnte sich nun auch denken, auf welche Weise er
hierhergekommen war. Mit dem geisterhaften Skelett. Es hatte einen nach dem
anderen aus dem Krankenfahrzeug geholt und in seine gespenstische Welt
entführt. Aber irgendwie fühlte Iwan, daß dies nur die halbe Wahrheit sein
konnte. Er rannte wie nie zuvor im Leben. Wenn er nur endlich einen Ausweg
fände! Die Größe der Höhle war beachtlich. Sie
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