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068 - Schreckensgondel der Schneehexe

068 - Schreckensgondel der Schneehexe

Titel: 068 - Schreckensgondel der Schneehexe
Autoren: Larry Brent
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will sie… die Gondeln, die
sie nicht kennt, haben es ihr angetan… Sie will Angst, Schrecken und Tod mit
ihnen verbreiten… sie will herrschen… sie ist unglücklich, eine Gefangene ihrer
eigenen Kräfte, in die sie sich verstrickt hat… wenn man sie nur befreien
könnte… sie sehnt sich nach Ruhe.«
    »Ruhe,
in einem geweihten Grab«, murmelte Larry Brent. »Viele verfluchte Seelen, die
in die Irre geraten sind, haben diesen Wunsch.« Man kannte das Phänomen aus
Spukhäusern und Schlössern. »Ja«, nickte Nyreen, »das würde ihr helfen, ich
glaube, das würde ihr wirklich helfen…«
    »Vielleicht
kann ich ihr dazu verhelfen«, sagte X-RAY-3 schnell, dem eine verzweifelte Idee
gekommen war. Flarnarda, die Schneehexe, hielt sich in der Gestalt Christel
Burgers in dem Gasthaus auf. X-RAY-3 mußte sofort hoch, um Flarnarda zu
überraschen, ehe Nyreens Vision von der Schreckensgondel wahr wurde. »Du bist
ein Goldstück, Nyreen!« sagte Larry und gab ihr einen Kuß auf die Stirn. »Du
hast einen Orden verdient.«
    Aber
als er das sagte, dachte er etwas ganz anderes. Was sollte sie mit einem Orden?
Leben sollte sie! Nyreen Filmore durfte nicht sterben. Sie war noch so jung,
hatte kaum zu leben begonnen… Was sie brauchte, war der beste Arzt der Welt.
Und den wollte er ihr so schnell wie möglich beschaffen… die PSA verfügte über
erstklassige Verbindungen. Da mußte es auch möglich sein, einen Spezialisten
ausfindig zu machen, der Nyreen helfen konnte. Brent hatte es plötzlich eilig,
er wollte die Kabine noch erreichen und erwarb im letzten Augenblick für die
Fahrt noch eine Karte. Kaum hatte er die Gondel betreten, wurde sie von außen verschlossen,
und die Fahrt ging los. Nyreen stand an der Wand und winkte. Die Kette, die er
ihr zurückgegeben hatte, löste sich wie ein Schatten aus ihrer Hand und kehrte
an ihren Ausgangspunkt zurück…
    Nyreen
lachte in die Höhe, umschlang ihren Plüsch-Bernhardiner und lief dann strahlend
auf die Straße zurück, als hätte sie alles vergessen, was sie eben noch erzählt
hatte.
     
    ●
     
    Im
Gasthaus Alpblick war der letzte Gast gegangen. Das Hauptgeschäft lag in
den Nachmittagsstunden, wenn die Pistenstürmer auf ihrem Weg nach unten eine
Rast einlegten. Am frühen Abend kehrte dann noch der eine oder andere Gast ein.
Aber sobald es dunkel wurde, brachen die meisten rechtzeitig auf, um noch
sicher unten anzukommen. Dann wurden die Pisten und Loipen, auf denen es am Tag
vor Menschen wimmelte, leer. Die momentane Verschnaufpause nutzten der Wirt und
die Wirtin aus, Christel Burger auf den Zahn zu fühlen.
    »Ich
glaube, es ist endlich an der Zeit, uns eine Erklärung zu geben. Und die
Polizei hast du auch noch nicht angerufen, wie?« sagte die Wirtin, und ihre
Stimme klang gereizt. »Ich bin niemand eine Erklärung schuldig«, entgegnete
Christel Burger. »Dennoch will ich euch eine geben. Ihr sollt die ersten sein,
die von meinem Geheimnis erfahren, und es dann für sich behalten dürfen. Der
Zeitpunkt ist günstig, in der Tat. Die anderen Gäste, die jetzt noch kommen,
werden unter anderen Bedingungen empfangen und bewirtet werden… Nach meinen Vorstellungen…«
    Sie
lachte leise, und es hörte sich gefährlich an. Es war das Lachen, das Larry Brent
und Iwan Kunaritschew aus dem Mund des gestürzten Ski-Fahrers und der
Russe vorhin noch mal allein in der Schneehöhle aus dem hohlen Körper des
Skeletts vernommen hatte.
    »Tretet
ans Fenster und blickt hinaus… Ich will euch etwas zeigen.« Der Wirt starrte
die Bedienung an wie einen Geist. »In welchem Tonfall sprichst du zu uns?«
herrschte er sie an. »Erst verläßt du ohne Erklärung das Haus und läßt alles
hier offen stehen… Was hast du dir eigentlich bei all dem gedacht? Wir haben
uns die größten Sorgen gemacht und…«
    »Seht
hinaus, die nächste Gondel muß bald kommen. Wir werden heute abend eine
illustre Gesellschaft sein«, klang es eiskalt aus ihrem Mund. »Wenn ihr zu mir
gehört, werdet ihr um so besser verstehen. Von dieser Stunde an werde ich die
Herrin in diesem Haus sein.«
    »Sie
ist verrückt geworden!« schrie die Wirtin da und wollte auf Christel
Burger losgehen. Aber sie stand wie angewurzelt und konnte den Fuß nicht vor
den anderen setzen. Aus der Kehle der entsetzten Frau kam ein gurgelndes
Geräusch. »Umdrehen!« kommandierte Christel Burger, und in ihren dunklen
Augen flackerte ein kaltes Licht. Das Wirtsehepaar wußte, daß das, was geschah,
nicht aus freiem Willen
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