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0679 - Im Bannkreis der Pyramide

Titel: 0679 - Im Bannkreis der Pyramide
Autoren: Unbekannt
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Energieausfall zu sprechen, wäre wohl verfrüht", sagte Rhodan zu dem Hyperphysiker. Während des Sprechens spürte er einen Luftzug, wie er charakteristisch für die Materialisierung eines Teleporters war, dann ertönte Guckys Stimme: „Sprachst du gerade von einem totalen Energieausfall, Perry?
    Du hast damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich bin in verschiedene Sektionen des Schiffes teleportiert, und mir bot sich überall das gleiche erschreckende Bild - nirgends ist auch nur ein Funken Elektrizität vorhanden."
    „Sind die Kraftwerksreaktoren denn alle ausgefallen?" fragte Rhodan ungläubig.
    „Nein, sind sie nicht", antwortete der Mausbiber.
    „Die Kraftwerksreaktoren arbeiten in voller Kapazität, aber der von ihnen erzeugte Nutzstrom wird dergestalt abgeleitet, daß kein schäbiges Milliwatt zum Energieleitungssystem geschweige denn zu den Endverbrauchern kommt. Dasselbe trifft auf die Notaggregate zu, und auch die Batterien liefern keinen Strom.
    Die Techniker fluchen zum Steinerweichen, weil nicht einmal eine Taschenlampe funktioniert."
    Unter den Wissenschaftlern in der Kommandozentrale setzte eine hitzige Diskussion ein, und irgend jemand rief über das Stimmengewirr hinweg: „Somit dürfte feststehen, daß die MARCO POLO zum teuersten Schrotthaufen des Universums geworden ist."
    Über diesen Scherz konnte allerdings niemand lachen.
    Dafür war die Lage an Bord der MARCO POLO viel zu ernst.
    Der Planet stabilisierte sich schnell wieder, die Erschütterungen der Planetenmasse flauten ebenso rasch ab, wie die hyperstrukturellen Energiebeben.
    Goshmos-Castle beruhigte sich, die Natur des Planeten kam wieder ins rechte Lot.
    Und zwischen den Burgen der Mucierer, die nun wieder feste Formen angenommen hatten, näherte sich weiterhin die titanische Gestalt von Zeus.
    Als der Göttervater der griechischen Mythologie am Horizont aufgetaucht war, hatte er eine Größe von gut dreitausend Metern besessen. Je näher er aber dem Posbi-Fragmentraumer kam, desto kleiner wurde er jedoch.
    „Wahrscheinlich will er damit symbolisieren, wie klein er sich uns gegenüber fühlt", meinte Goshmo-Khan. „Aber das ist alles nur Blendwerk, um uns zu täuschen. Ich möchte schwören, daß er für den Zwischenfall mit der MARCO POLO verantwortlich ist."
    „Das werden wir gleich herausfinden", sagte Reginald Bull grimmig und gab Alarm für sämtliche Feuerleitstände. „Wenn es sein muß, werden wir ihm ordentlich einheizen, bis er sich tatsächlich so klein und nichtig vorkommt, wie er tut."
    Während sich die Feuerleitstände in Alarmbereitschaft befanden, ließ Bull die Außenlautsprecher des Raumschiffs aktivieren.
    „Bleiben Sie stehen, Zeus!" sprach er dann ins Mikrophon, und seine Stimme donnerte orkanartig über die Ebene.
    Die Erscheinung des auf eine Größe von tausend Metern zusammengeschrumpften Zeus verhielt tatsächlich den Schritt.
    Vom Posbi-Raumer trennten ihn noch etwa drei Kilometer.
    Er stemmte die Fäuste in die Hüften und rief in ähnlicher Lautstärke: „Was für ein unrühmlicher Empfang für den Vater aller Götter, der vom Olymp heruntersteigt, um sich euch winzigen Sterblichen zu widmen! Statt euer Raumschiff mit Girlanden zu schmücken und schöne Mädchen für mich tanzen zu lassen, richtet ihr eure Geschützrohre auf mich. Dabei wißt ihr doch längst, daß eure Thermostrahlen meinen Energiekörper nicht einmal kitzeln können."
    „Ersparen Sie sich Ihre geschwollenen Reden", antwortete Bull gereizt. „Sie haben uns Ergebenheit geschworen. Doch eben beginnen Sie einen schweren Verrat."
    „Sie spielen auf den Zwischenfall mit der MARCO POLO an?"
    Zeus machte mit seinen über fünfhundert Meter langen Armen eine Geste des Bedauerns und stieß dabei gegen eine Felsenburg der Mucierer, daß der Fels in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Zeus fuhr fort: „Das ist ein Mißverständnis. Ich schwöre, daß ich für die MARCO POLO und ihre Besatzung nur das Beste wollte.
    Ich hatte mich auf die Begegnung mit Perry Rhodan schon sehr gefreut."
    „Dann streiten Sie gar nicht ab, daß Sie für das Schicksal der MARCO POLO verantwortlich sind?" fragte Bull wütend. „Was haben Sie mit dem Schiff und der Besatzung gemacht?"
    „Wenn Sie bereit sind, Reginald Bull, mich Einsamen zu einem Gespräch auf Ihrem Schiff zu empfangen, werde ich Ihnen alles erklären „ „Kommen Sie nur, Zeus. Ich bin auf Ihre Rechtfertigung gespannt."
    Zeus setzte sich wieder auf das Raumschiff zu in Bewegung -
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