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0679 - Im Bannkreis der Pyramide

Titel: 0679 - Im Bannkreis der Pyramide
Autoren: Unbekannt
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erfuhr er, daß es den 1500 Männern seiner Besatzung ähnlich ergangen war.
    Im Solarium mit den exotischen Pflanzen und den künstlich angelegten Badestränden kam es zu einer Sturzflut. Die Wasser traten über die Ufer und schwemmten die Männer hinweg, die sich im Licht der Atomsonne hatten bräunen lassen.
    Ein Leutnant, der mit seinen Kunstsprüngen vom 10-Meter-Turm immer noch Eindruck bei den weiblichen Flottenangehörigen geschunden hatte, wurde vor den Augen der ihn Anbetenden mitten im Sprung von der Wucht des Andrucks erfaßt und davongewirbelt. Zum Glück für seine Gesundheit hatte er aber unter der Badehose auch einen Mikro-Gravitator, mit dessen Hilfe er seinen Aufprall in den Büschen abmildern konnte.
    Die meisten der anderen sahen sich plötzlich unter Tonnen von Wassermassen begraben, und es war ihnen nicht möglich, sich aus ihnen zu befreien, um aufzutauchen und Luft zu holen, das Wasser lastete so schwer und drückend auf ihnen, als hätte es die Dichte von Granit.
    In den Lagerräumen kamen Tonnen und aber Tonnen von Ladegut in Bewegung, Ausrüstungsgegenstände, die in Regalen oder in schwachen Fesselfeldern gestapelt waren, schossen wie vom Katapult geschleudert davon. Durch die Wucht des Aufpralls wurden Schiffseinrichtungen beschädigt, Schotte verklemmten sich, Leitungen wurden unterbrochen - in vielen Teilen des Schiffes ging die Notbeleuchtung an.
    Der durchdringende Ton der Alarmsirene gellte durch die Korridore und Räume, klang in den Kabinen der dienstfreien Mannschaft aus den Lautsprechern.
    Doch der Heulton weckte niemanden mehr, die Männer waren kurz zuvor vom Andruck aus den Kojen geschleudert worden und wurden nun gegen Wände oder in Winkel gedrückt. Ängstlich fragten sie sich, ob der kosmische Mahlstrom nicht etwa die Erde, Luna und die gesamte Raumflotte auf rieb.
    In einem der Beiboot-Hangars geriet eine Space-Jet in Bewegung, schlitterte über den Boden und prallte gegen die Wand, ohne daß sie von den Stabilisierungsfeldern der Notanlage gestoppt werden konnte. Es grenzte fast an ein Wunder, daß dabei niemand vom Hangarpersonal zu Schaden kam.
    Jene Männer und Frauen, die sich gerade in einem der Antigrav-Schächte befanden, kamen noch am glimpflichsten davon.
    Sie wurden in den Schächten wohl ordentlich durchgeschüttelt, doch die Antigravaggregate hielten der explosionsartig wirkenden Belastung stand, und die Automatik paßte sich den neuen Gegebenheiten anstandslos an.
    Gefährlicher war dagegen schon die Situation in wissenschaftlichen Forschungsstationen und den Labors.
    Dort barsten Gasbehälter, giftige Dämpfe und Flüssigkeiten wurden frei, ein Schwingquarz durchschlug fast die Wandung eines Testbehälters und blieb darin stecken. Wissenschaftler trugen Strahlungsschäden, Verbrennungen und Ätzungen davon.
    Ein Biologe, der gerade Versuche mit weißen Ratten unternahm, hatte plötzlich eines der Tiere in seinem Mund stecken. Er konnte sich davon erst befreien, als der Andruck nachließ.
    Und in der Kommandozentrale...
    Als Oberst Medialmodul auf Deck 20 aus dem Antigravlift in die ,Hauptzentrale trat, bot sich ihm ein Bild der Verwüstung.
    Zwar schien keines der Geräte ernsthaft beschädigt zu sein - das stellte er mit einem erleichterten Blick fest -, doch sahen seine Leute aus, als hätten sie sich gerade mit einer Herde von bellargischen Wildkatzen gerauft.
    Die Männer waren zerschunden, hatten blutige Gesichter, zerrissene Kombinationen, Medo-Roboter waren gerade dabei, ihre Blessuren zu behandeln. Reinigungsroboter räumten auf und fütterten die Müllverwertungsschächte mit den Trümmerstücken von meist privaten Gebrauchsgegenständen der Mannschaft.
    Oberst Medialmodul, der so brutal aus der Robotmassage gerissen worden war, ließ seinem cholerischen Temperament freien Lauf.
    „Was ist das für ein Sauhaufen!" schrie er. „Wie seht ihr alle aus? Nennt ihr das eine vorschriftsmäßige militärische Kleidung?"
    Während er letzteres sagte, versuchte er schnell, seine eigene Kombination halbwegs in Ordnung zu bringen - und stellte fest, daß er das Handtuch, das er während der Massage um seine Blöße geschlungen trug, noch in der Hose stecken hatte. Er schleuderte es mit hochrotem Gesicht fort. Seine eigene vorschriftswidrige Kleidung hinderte ihn aber nicht daran, seine Leute wegen desselben Delikts gehörig zusammenzustauchen.
    Erst nachdem er sich diesbezüglich abreagiert hatte, erkundigte er sich nach der Ursache und den Schuldigen für
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