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0678 - Flucht aus der Ewigkeit

0678 - Flucht aus der Ewigkeit

Titel: 0678 - Flucht aus der Ewigkeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rhett zu dessen Ergötzen und zum stillen Verdruss seiner Mutter zu nennen pflegte, war in seiner Entwicklung längst weit über sein biologisches Alter hinaus, und er begriff intuitiv, wie die Computer und Programme funktionierten - oder warum nicht…
    Pascal Lafitte stand hinter ihnen und sah ihnen über die Schulter; hin und wieder warf er einen Blick auf Carlotta, die mit ins Château Montagne gekommen war, weil sie sich nicht allein in Teds Villa langweilen wollte, nur hatte sie darauf verzichtet, sich etwas anzuziehen, wie vorher auch Nicole ihr sparsames Outfit nicht extra ergänzt hatte. Man war ja unter sich. Als Ted zwischendurch registrierte, dass Lafitte die schwarzhaarige Römerin öfter ansah als die Monitoren, hob er scherzhaft drohend den Zeigefinger. »Halte dich zurück, mon ami. Du bist glücklich verheiratet und hast zwei Kinder.«
    »Ich stelle lediglich mathematische Vergleiche an«, grinste Lafitte.
    »Außerdem ist Schönheit dafür da, bewundert zu werden«, murmelte Nicole vor sich hin. Worauf Carlotta zu ihr trat, sie auf die Wange küsste und laut flüsterte: »Du hast schon wieder Recht!«
    »Frauen haben eben immer Recht«, erwiderte Nicole bescheiden.
    »Da ist es«, sagte Ted Ewigk plötzlich. Er hatte im weltweiten Datennetz nach dem Ursprung jener Meldung gefahndet; die veröffentlichende Zeitung hatte sie von einer Agentur erhalten, und da drohte die Spur zunächst abzureißen. Aber nun hatte Ted Erfolg.
    »Die Meldung ist von einer gewissen Carmen Lopez lanciert worden, die auch die Expedition leitet«, las Ted vor. »Die Agentur hat nur Bruchstücke des Textes weitergegeben. Wundert mich überhaupt nicht… wer will so was schon für bare Münze halten?«
    Der Download lief und war nach knapp zwanzig Sekunden abgeschlossen. »Moment, ich hole eben noch die Telefonnummer und E-Mail der guten Señorita Lopez.«
    »Spanierin?« hakte Zamorra nach. »Oder…?«
    »Lebt in Mexico City und scheint dort irgendwie mit der Universität zu tun zu haben. Zumindest kommt ihre Anschrift und die E-Mail-Adresse von dort… So, jetzt hab ich's! Ausschalten, schnell.«
    Zamorra trennte die Verbindung. »Warum schnell?«
    »Weil ich mich ein bisschen illegal da durchgehackt habe und das vielleicht jemandem nicht gefällt. - Gehört zum Job. Vor zehn Jahren habe ich nicht mal im Traum daran gedacht, so was mal zu lernen und anzuwenden. Aber jetzt haben wir alles, was ihr braucht.«
    »Ihr? Heißt das, dass du dich nicht dafür interessierst?«
    Ted Ewigk grinste. »Ich warte jetzt erst mal ab, was ihr aus dem Informationspaket macht. Da muss wahrhaftig ein UFO eine Bruchlandung gemacht haben…«
    »Dynastie?« fragte Nicole schnell.
    »Wenn«, sagte Ted, »bin ich mit dabei, wenn ihr diese UFO-Jäger unter die Lupe nehmt. Wenn nicht, mögen sich andere darum kümmern.«
    ***
    Seneca wich blitzschnell aus. Im gleichen Moment, in dem Kirsten Andersson den Strahlkontakt berührte, kam Senecas Hand von der Seite und schlug ihr die Waffe aus den Fingern. Einen Augenblick später sah sie sein Bowiemesser vor ihrem Gesicht - und die Klinge ebenso schnell wieder verschwinden.
    »So macht man das, wenn's richtig sein soll«, sagte er frostig. »Wer auch immer deine Reflexe programmiert hat, hätte sie ein wenig schneller einstellen können.«
    Sie funkelte ihn wütend an. Aber noch ehe sie etwas sagen konnte, sprach er schon weiter.
    »Keine Sorge, ich werd's den anderen nicht erzählen. Aber zumindest mir gegenüber solltest du mit dem Versteckspiel aufhören. Hast du dich der Expedition aus eigenem Antrieb angedient, oder bist du abkommandiert worden?«
    »Mich hat niemand abkommandiert! Wovon reden Sie?« schrie sie ihn an.
    »Also aus eigenem Antrieb. Hm… Cyborgs machen das eigentlich nicht. Aber ich dachte, alle Ewigen hätten damals die Erde verlassen, als die Invasion begann.« [1]
    »Woher wissen Sie das?« flüsterte sie entgeistert.
    »Es stimmt also«, sagte er trocken. »Sie sind entweder ein ganz neues Cyborg-Modell, oder Sie sind eine Ewige. Welcher Rang?«
    Sie schwieg.
    Er wandte ihr den Rücken zu, hockte sich vor dem Gerät nieder und streckte fordernd die Hand aus. »Lampe!«
    Immer noch fassungslos gab sie sie ihm. Er leuchtete die zerstörten Reste an. »Ein Steuergerät«, sagte er. »Sieben Anschlussmöglichkeiten. Antrieb, Zentralrechner, nach Dynastie-Standard, nach Gaia-Technologie, Waffensteuerung, kombinierte Ortungssysteme… nicht schlecht. Scheint sich einiges bei euch
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