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0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer
Autoren: Jason Dark
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war. Er preßte seine Hände zwischen die Beine und fing mit einem unfreiwilligen Tanz an.
    Die Musik spielte bei Bill Conolly. Er mußte hart rangehen. Er war kein ausgebuffter Schläger. Auf eine längere Distanz hin waren ihm die beiden überlegen.
    Deshalb zog Bill die Waffe und kümmerte sich zuerst um den Knüppelträger, weil der andere noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Bill schoß nicht, er benutzte die Beretta als Schlaginstrument. Dabei tat ihm Gunther noch den Gefallen, seinen Kopf zu heben, so daß ihn Bill an der Stirn erwischte.
    Gunther bekam weiche Knie und legte sich nieder.
    Der Reporter kreiselte herum. Sein zweiter Gegner holte Luft, die Arme hatte er angewinkelt, nahm den rechten zurück, als wollte er ausholen. Das geschah zu langsam, und plötzlich schaute er in die Mündung der Waffe.
    Der Seemann »fror« ein.
    Bill nickte ihm zu. »Du siehst, Freund des lieben Gunther, es hat keinen Sinn.«
    »Willst du schießen?«
    »Klar, in deinen Rücken! Dreh dich um!«
    Der Seemann bekam das große Zittern. Er suchte nach einer Antwort und dachte an keinen Angriff.
    Das nutzte Bill aus. Ein Schritt, ein Schlag, ein dumpf klingender Treffer, dann legte sich auch der zweite Schläger friedlich schlafen. Bill wollte sie nicht auf der Fahrbahn liegenlassen. Er packte zu und schleifte sie an den Rand.
    Er mußte erleben, daß die Straße doch nicht so leer war, denn einige Zeugen trauten sich näher. Es waren nur Männer, keine Frau befand sich unter ihnen.
    »Denen haben Sie es aber gezeigt, Mister.«
    »Ich mußte mich eben wehren.«
    »Die hatten es auch verdient.«
    »Ach ja?«
    »Wenn die angetrunken sind, ist keiner vor ihnen sicher. Die schlagen alles zusammen.«
    Bill nickte. »Habt ihr hier keinen Polizeiposten?«
    »Der wurde zu Beginn des Jahres aus Kostengründen aufgelöst.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Ja, man braucht viel für den verdammten Golfkrieg.« Er steckte erst jetzt seine Waffe weg. »Kümmern Sie sich um die Typen«, sprach er die Männer an.
    »Sind Sie von der Polizei?«
    »So ähnlich.«
    »Privater?«
    »Auch nicht richtig.« Bill holte den Wagenschlüssel hervor und schloß auf. »Geheimagent.«
    »Ja«, rief der Reporter, als er die Tür aufgezogen hatte. »Sie haben es erfaßt. Ich bin James Bonds Neffe. In seinem nächsten Film verführe ich die Frauen.«
    Das nahm ihm niemand ab. Er wurde aber gefragt, weshalb ihn die Kerle angegriffen hatten.
    »Ganz einfach. Man wollte nicht, daß ich mich in der Umgebung etwas näher umschaute.«
    Nach dieser Antwort wurde es still. Ein jeder schien genau zu wissen, was Bill damit gemeint hatte.
    Die Männer schluckten und wandten sich ab, keiner wollte das Thema mehr ansprechen, aber Bill hatte plötzlich Zeit.
    »Was ist? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Nein, das nicht.«
    »Aber?«
    Der Sprecher trat vor. Er war ein hochgewachsener Mann mit einer rauhen Gesichtshaut. Über den Augen wuchsen buschige Brauen, und er ballte die Hände. »Das ist eine Sache, die keinen Fremden etwas angeht. Wir wollen nicht, daß sie bekannt wird.«
    »Was ist daran so schlimm?«
    »Lassen Sie alles ruhen, Mister.«
    Bill gab sich locker. »Im Prinzip mögen Sie ja recht haben, aber ich sehe nicht ein, daß ich als ein freier Bürger dieses Landes mich hier nicht umschauen darf. Das ist kein militärisches Sperrgebiet, sondern nur ein sumpfiges Moorgelände, auf dem etwas Bestimmtes zu sehen ist.«
    »Darum geht es uns, Mister. Die Totenfeuer gehen keinen Fremden etwas an. Lassen Sie sie brennen.«
    »Das werde ich auch.«
    »Dann weiß ich nicht, was Sie hier noch hält.«
    Bill schaute in die hellen Augen des Mannes. »Ich kann Sie irgendwo verstehen, Mister. Aber es gibt Dinge, die sollte man nicht so ohne weiteres hinnehmen. Denen muß man auf den Grund gehen.«
    »Und wenn es gefährlich ist?«
    »So ist das Leben. Außerdem mein eigenes Risiko, wenn Sie verstehen. Sie haben damit nichts zu tun. Schon die beiden Schläger haben versucht, mich abzuhalten. Allmählich bekomme ich das Gefühl, daß sie von euch geschickt worden sind.«
    »Das ist eine Unterstellung!« der Mann regte sich auf, und Bill winkte ab.
    »Machen Sie's halblang, Meister. Wenn ich Ihre Reaktionen betrachte, muß ich einfach davon ausgehen. Oder sehen Sie das anders?« Er schaute auf seine Uhr. »Kümmert euch um die Helden.«
    Mehr sagte er nicht, stieg in seinen Leihwagen und startete.
    Er konnte die Bewohner im Rückspiegel erkennen. Sie standen auf dem
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