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0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer
Autoren: Jason Dark
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halten.
    Mit marionettenhaft verdrehten Bewegungen torkelte sie zurück. Ihr Gesicht sah verquollen aus, sie fand keinen Halt mehr und wurde trotzdem gestoppt.
    Es war Elena, die plötzlich zugriff und sie festhielt.
    Jane wollte weiter, ich aber schrie sie an. »Laß es, Jane! Francine hat verloren.«
    Wie sehr sie verloren hatte, bekamen wir in den folgenden Sekunden auf grausame Art und Weise mit…
    ***
    Ich wußte nicht, ob die Ahnherrin der Hexe mit Gefühlen ausgestattet war, wenn ja, dann richteten sie sich in aller Stärke gegen ihre Nachkommin, denn die Hände der aus dem Sumpf gestiegenen Person packten eisenhart zu und ließen nicht los.
    Plötzlich konnte sich Francine nicht mehr rühren. Sie tat auch nichts, um sich zu befreien, stand einfach nur da und rechnete wohl, durch die Kraft ihrer Ahnherrin aufgeputscht zu werden.
    Das genaue Gegenteil trat ein.
    Die Stimme war wie ein Brausen und Kreischen zugleich. Es war auch nicht herauszuhören, aus welch einer Richtung uns die Stimme erreichte. Sie umbrandete uns wie das Tosen des Meeres, und Francine versuchte vergeblich, sich aus den Klauen zu befreien.
    Nur schwach hörten wir einige Worte aus dem Kreischen hervor. Elena sprach von Verrat an der Sache, von einer Arroganz und von der Unterschätzung der Feinde sowie von ihrer eigenen Enttäuschung, die sie nun erleben mußte.
    »Du hast den Feinden diesen Ort gezeigt. Du hast mich vernichtet. Du hast meine Dienerinnen getötet. Du… nur du…!«
    »Neiiinnn…!« Francine konnte es kaum fassen. All ihre Pläne brachen in diesem Augenblick wie ein Kartenhaus zusammen. Und mit ihnen ihre Hoffnungen auf den neuen Weg, den sie in Elenas Schutz hatte gehen wollen. Ihre Ahnherrin aber hatte sich gegen sie gestellt. Sie war keine Freundin mehr, sie entwickelte sich zu einer gefährlichen und auch tödlichen Rächerin.
    Ihre Arme waren wie Klammern. Sie hielten auch die TV-Aphrodite fest, so daß sich die Frau nicht wehren konnte. Die Kraft der aus dem Sumpf gestiegenen Hexe war ungeheuer, und sie kümmerte sich auch nicht um die verzweifelten Versuche der Francine Joy, sich zu rechtfertigen. »Ich habe sie nicht hergeführt.. Sie sind gekommen, sie sind…«
    »Du hast den Zauber gestört. Du hast dafür gesorgt, daß es keine Rückkehr für mich und meine Dienerinnen gibt. Deshalb sollst auch du nicht mehr zurückkommen.«
    Nach diesen Worten drehte Elena die neue Hexe herum und schleuderte sie von sich.
    Nicht in unsere Richtung, sondern weiter aufs Moor hinaus. Bevor sich Francine noch erholen konnte, war die andere bei ihr und trieb sie weiter.
    Da hörten wir das Knacken.
    Ein Geräusch, das in meinen Ohren schaurig klang.
    »Verdammt, wir müssen ihr helfen, Jane!«
    Dagegen hatte die Detektivin nichts einzuwenden, doch wir mußten schnell, sehr schnell sein.
    Francine Joy konnte keinen Widerstand mehr leisten, und sie besaß auch nicht die Spur einer Chance.
    Elena, deren nackter, unheimlicher Körper mit Kraft gefüllt war, trieb die Frau vor sich her. Sie machte sie lächerlich, bevor sie in den Tod gehen würde.
    Und wir kamen nicht weiter.
    Nach dem zweiten Schritt merkte ich, wie der Sumpf zugriff. Der Frost war innerhalb weniger Sekunden aus dem Boden verschwunden. Das Eis taute, ohne zu brechen. Der Sumpf hatte sich in eine gefährliche, tödliche Fläche verwandelt, auf der wir uns nicht bewegen konnten. Wir mußten zusehen, daß wir den Rand erreichten, wobei wir Bill Conolly gemeinsam mitzerrten, der sich allmählich von seinem Schrecken und der Starre erholte.
    Ich hielt meinen Blick auf die beiden Personen gerichtet. Obgleich kein Totenlicht mehr brannte, bekamen wir die Strafe, die sich Elena ausgesucht hatte, deutlich vor Augen geführt.
    Sie selbst war es, die auf eine gewisse Art und Weise leuchtete, denn ihr Körper strahlte von innen und breitete sein Licht zudem wie eine kleine bleiche Insel aus.
    Sie stand noch auf der Oberfläche, denn der Sumpf konnte ihr kaum etwas anhaben.
    Anders Francine Joy.
    Schreckliche Schreie gellten uns entgegen. Die Frau steckte bereits bis Zu den Hüften im Moor. Sie hatte die Arme hochgerissen, als suche sie irgendwo über sich einen Halt, der aber nicht vorhanden war. Sie mußte den schrecklichen Gesetzen des Sumpfes gehorchen. Graue Schwaden stiegen dort auf, wo sie versank.
    Wie ein gnädig verhüllendes Tuch umschwebten sie ihren Körper. Wir hörten nur mehr ihre Schreie, sie selbst konnten wir kaum noch sehen. Der Hexenfriedhof machte in diesen
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