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0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer
Autoren: Jason Dark
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leuchtete. Es war die Nähe der kalten Feuer, die für diesen Ausdruck sorgten.
    Sie waren ungewöhnliche Schatten, die ihren Körper erreichten und an ihm hochkletterten. Sie füllten auch die Augen aus und machten sie zu runden, flackernden Feuern. Wie sich die Menschen landläufig eine Hexe vorstellten, sah Francine nicht aus. Sie besaß keinen Buckel, kein häßliches Gesicht und auch keine dicke Warze auf der Nase. Zudem ritt sie nicht auf einem Besen oder kreischte laut in der Nacht.
    Diese Person wollte den neuen Weg gehen und hatte sich dabei mit den Bedingungen der Zivilisation angefreundet. Nichts anderes mehr kam für sie in Frage.
    »Siehst du meine Freundinnen aus alter Zeit, Jane? Siehst du ihre Seelen? Sie sind nicht verbrannt, wie man hätte meinen können. Der Teufel stand auf ihrer Seite, er gab ihnen Schutz, und sie werden ihm immer wieder dankbar sein, bis ans Ende aller Zeiten. Wo noch einmal der große Kampf zwischen den Urelementen beginnt. Wir beide dürfen stolz darauf sein, den Weg zu ebnen. Dieser alte Friedhof gehört dazu, und seine Bewohner haben auf mich gewartet.«
    »Aber nicht auf mich!«
    Francine Joy strich durch ihr Haar. Plötzlich stoben Funken auf, als stünden die Strähnen unter Strom. »Du kannst dich nicht wehren, Jane Collins, auch wenn du es versuchst. Das geht gar nicht, denn du bist eine von uns. Denk an deine Flamme, die tief in dir brennt. Ich erwecke sie wieder zu einem neuen Leben, denn du hast einmal zu uns gehört. Du hattest wirklich die Kraft, eine ganz Große zu werden. Hast du das vergessen?«
    »Ich schwor euch ab!« erklärte sie. »Ich wollte mit der Hölle, dem Teufel und seinen Dienern nichts mehr zu tun haben. Kannst du das nicht begreifen?«
    »Es ist sinnlos, Jane. Niemand kann sein eigenes Schicksal überlisten.«
    »Und was ist mit ihm?« Jane war längst stehengeblieben und deutete auf Bill Conolly.
    »Was soll mit ihm sein? Er hat sich zu weit vorgewagt. Ich werde ihn meinen Schwestern opfern. Auch als Seelen freuen sie sich, über die Menschen herrschen zu können.«
    Jane Collins wußte genau, daß Francine über Bill ein direktes Todesurteil gesprochen hatte. Wie konnte sie dieser Klemme entfliehen? Francine war ihr überlegen, das demonstrierte sie. Er störte sie auch nicht, daß John Sinclair im Hintergrund lauerte und auf eine reelle Chance wartete. Die neue Hexe drehte den Kopf, damit sie direkt auf den bewußtlosen Reporter blicken konnte.
    Sekunden später wurde Jane Collins an Arosa erinnert, als sich Bill plötzlich bewegte.
    Leider nicht aus eigener Kraft, denn seinen Körper hochzuheben, das schaffte Francine nicht.
    Auch in der Schweiz hatte sie Gegenstände dank ihrer Geisteskraft in Bewegung setzen können. Sie beherrschte die Telekinese, das hatten die beiden Mafiosi erleben müssen, kurz bevor sie starben.
    Jetzt war Bill an der Reihe!
    Schon sehr bald schwebte er schulterhoch über dem Sumpf. Er lag in der Luft wie ein Brett. Sogar die Arme drücken rechts und links gegen seinen Körper. Die Finger gestreckt, die Augen geschlossen, ein Mensch, der nicht mehr war als ein Spielball unter dem Einfluß fremder Kräfte. Jane drehte den Kopf, weil sie einen Blick auf John Sinclair werfen wollte, ein stummer Ruf nach Hilfe.
    Wie ein Statist am Rand der Bühne, so saß ich am Sumpf. Es war keine Feigheit, daß ich nicht eingriff, für mich gab es einfach zu viele Unbekannte. Handelte ich jetzt unbedacht, so war es um Bill geschehen. Ich nickte der Detektivin nur zu, ein Zeichen, daß ich ihren Blick bemerkt hatte.
    Und Bill bewegte sich weiter. Er blieb in derselben Höhe. Nichts geschah mit ihm. Er geriet auch nicht in Gefahr, was uns wiederum beruhigte. Alles wies darauf hin, daß Francine noch etwas mit unserem Freund vorhatte. Und sie ließ ihn um die Flammen herumgleiten, als hätte sie Angst davor, daß er verbrannte.
    »Was soll das bedeuten?« rief Jane. »Hat es einen Sinn? Oder willst du uns nur vorführen, wie mächtig du bist?«
    »Das brauche ich nicht.«
    »Dann laß ihn…«
    »Er füllt eine Funktion aus, Jane. Ich werde ihn zu dem Punkt hinführen, den ich für ihn ausgesucht habe. Denn er allein wird den Ruf erschallen lassen.«
    »Für wen?«
    »Ihr Grab befindet sich in der Mitte. Sie soll aus der Erde hochsteigen und erkennen müssen, daß nicht alles vergebens gewesen ist. Muß ich dir noch sagen, von wem ich spreche?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Dann schau zu.«
    Auch ich fühlte mich angesprochen, hielt
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