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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete
Autoren: George Berings
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Erstes Kapitel
    DER GESTÖRTE SONNTAGSFRIEDE
    Das „Auge des Gesetzes" besieht sich den Somerseter Sonntagsfrieden und bedauert sich selbst — „Elende Kreaturen" beschnuppern sich ausgerechnet vor der Kirchentür — John Watson wirft den Stein des Anstoßes . . . und eine Fensterscheibe splittert in tausend Scherben — Ein hilfssherifflicher Hosenboden bekommt ein Loch, und der Täter gerät ins Schwitzen — Große Erregung auf dem Kirchenvorplatz — Mr. Eusebius Zeigefinger bekommt Oberwasser — Die „Bande vom Bund" ist schuld — Eine versteckte Kriegserklärung — Der Bund der Gerechten bespricht die Lage — Jeder hat sein Alibi

    Somerset, die kleine Weststadt in Arizona, lag wie ausgestorben. Obwohl es erst elf Uhr vormittags war und die Sonne hell vom blauen Himmel herabschien, war kein Mensch zu sehen. Das hatte natürlich einen guten Grund! Heute war Sonntag, und Reverend Thomas hielt um diese Zeit seine Sonntagsschule ab. Auf dem großen Platz vor der Kirche standen eine Menge Wagen. Die Pferde ließen tief die Köpfe hängen und dösten in der Sonne. Aus dem Gotteshaus wehte der Gesang der andächtigen Gemeinde herüber, und in den alten Kastanienbäumen am Rande des Kirchplatzes zwitscherten lustig die Vögel — Sonntagsfriede!
    Jetzt kam ein Mann die Straße herunter. Er hatte die Hände auf dem Rücken gefaltet und reckte im Gehen stolz die Brust heraus. Er glich, wie er so daher schritt,
    einem stolzen Pfau, der gerade ein Rad geschlagen hat. Auf der Brust dieses Mannes aber glänzte ein großer Stern — das Zeichen des „Hüters der Ordnung"! Jawohl, Hilfssheriff John Watson wußte, was er sich und der Gerechtigkeit schuldig war. Er hatte zur Feier des Tages seinen Stern extra schön geputzt. Er hätte lieber seine Stiefel putzen sollen; denn diese hätten es nötiger gehabt. Der ganze Staub der Landstraße haftete an ihnen. Aber das störte John Watson kaum. Er war ja im Dienst, während die anderen den Sonntag feierten; außerdem wurden sie doch immer wieder schmutzig. — Aber mit dem Stern verhielt es sich schon anders: der mußte immer glänzen! Jeder konnte so auf hundert Yards erkennen, daß das „Auge des Gesetzes" wachte! —
    John Watson stolzierte die menschenleere Straße hinunter und blieb endlich auf dem Platz vor der Kirche stehen. Einen Augenblick lauschte er auf den Gesang, dann schüttelte er traurig seinen Kopf. Was hatte er doch für einen schweren Beruf! Er konnte nicht wie die anderen Bürger der Stadt in die Sonntagsschule gehen. No, er mußte stets auf den Beinen sein; denn wer sollte sonst wohl auf die Wagen und Pferde achtgeben? Einer mußte dieses doch tun. Wie leicht konnte irgendein Fremder in die Versuchung kommen, während die Rancher in der Kirche waren, die Pferde auszuspannen. Aber Hilfssheriff Watson paßte gut auf. Er war eben ein pflichtbewußter Beamter.
    Pete Simmers, dieser Schlingel, behauptete zwar, Watson ginge nur nicht in die Kirche, weil er dort doch nur einschliefe und dann durch sein lautes Schnarchen die Predigt störe. Aber das war eine ganz infame Lüge. John Watson schlief nie! Selbst wenn er schlief, schlief er nicht. Sein Unterbewußtsein war stets wach und in höchster Alarmbereitschaft. Jawohl! Und einen solchen Hilfssheriff gab es nur einmal in den Staaten. Ein Mann, pflichtbewusst, treu, ehrlich, klug, mutig und tapfer — das war John Watson!
    All diese Gedanken gingen dem „Hüter der Ordnung" durch den Kopf, als er, im Schatten einer Kastanie stehend, vor der Kirche Wache hielt. Seinem scharfen Auge entging dabei wirklich nichts. Sogar ein Vogel, der eifrig pickend und piepend herum hüpfte, wurde scharf unter die Lupe genommen. Schließlich konnte es sich ja um eine diebische Elster handeln. Oder war es etwa nur ein Spatz? Watson konnte das nicht so genau unterscheiden — Biologie war nie seine starke Seite gewesen. Doch was war das? Unglaublich! Das scharfe Auge des Gesetzes wurde plötzlich noch schärfer. Da balgten sich doch tatsächlich unmittelbar vor der Kirchentür drei Hunde herum! Wo waren die Biester auf einmal hergekommen? Jetzt fingen sie auch noch an zu bellen und störten damit die gesetzlich verbriefte feierliche Sonntagsruhe. No, das durfte nicht sein. Hilfssheriff Watson schritt sofort zur Tat. Er stieß einen drohenden Laut aus und warf sich in den » Kampf; das heißt, er blieb erst einmal in sicherer Entfernung stehen und flüsterte ihnen ein „Kuscht euch!" zu.
    Aber die Hunde störten sich nicht
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