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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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sickerte, schlossen sich sofort wieder.
    Amun-Re murmelte unverständliche Worte, während er die sich in seinem stahlharten Griff drehende Kerstin auf dem vom schwarzen Dämonenblut überronnenen Altar ausstreckte. Die Ketten für das Opfer lagen schon bereit. Und Kerstin wußte, daß sie verloren war, wenn sich die eisernen Schellen erst einmal um ihre Gelenke geschlossen hatten.
    Sabrina sah die nackten Beine ihrer Freundin in der Luft strampeln, während der Zauberer- ihren Oberkörper niederhielt. Das Girl bog sich nach hinten und versuchte, Amun-Res Kopf in eine Beinschere zu nehmen. Aber der Alte war auf der Hut und wich geschickt zur Seite. Aber es wollte ihm nicht gelingen, Kerstin die Ketten anzulegen. Das Girl wehrte ich verzweifelt, und die Todesangst verlieh ihr immer wieder neue Kräfte.
    Der Zauberer erkannte, daß er nur dann zum Ziel kam, wenn Kerstins sich ständig herumwerfender Körper still lag. Das Mädchen mußte für das Opfer gefesselt sein. Mit einem Sprung, den niemand seinem Greisenkörper zugev traut hätte, war Amun-Re auf dem Altar. Und dann gelang es dem Herrscher des Krakenthrons, sein ganzes Körpergewicht auf das Mädchen zu werfen. Kerstin keuchte nach Luft. Ihr wurde übel, als ihr der heiße, stinkende Atem des Magiers entgegenwehte und den Atem nahm.
    Es klickte und Kerstin spürte die metallische Schelle um ihr linkes Handgelenk. Und bevor sie sich von dem Schreck erholt hatte, war auch ihr rechtes Handgelenk von einem eisernen Reif umschlossen.
    Kerstin Sander war gefangen.
    Mit höhnisch meckerndem Lachen zerriß Amun-Re ihr das Top. Gierig saugte sich sein Blick an den Brüsten des Mädchens fest. Aber er hütete sich, das Opfer jetzt noch zu berühren. Es mußte rein sein. Und Amun-Re wußte, daß alles vergeblich war, wenn er jetzt den in ihm aufkommenden Gefühlen, die er niemals ganz zu unterdrücken vermochte, nachgab.
    Kerstin stöhnte, als Amun-Re ihr mit einiger Mühe die enge Jeans auszog. Auch die Stiefel, deren Absätze ihn einige Male scharf getroffen hatten, wurden von den Füßen gestreift. Als Sabrina das Schwert erreichte, hatte Kerstin nur noch ihren schwarzen Slip an.
    Aus den Augenwinkeln erkannte sie, daß ihre Freundin das Schwert aufgehoben hatte. Die kleine Sabrina. Daß sie sich so was traute, wo sie doch immer ängstlich und unentschlossen war! Aber sie war die einzige, die jetzt noch das Schicksal wenden konnte. Vielleicht gelang es ihr, mit dem Schwert den Zauberer auszuschalten. Mit ihren von den Ketten gefesselten Armen war Kerstin war fast hilflos. Aber eben nur fast. Sie mußte sehen, daß sie Amun-Re so lange ablenkte, daß sich Sabrina hinter ihn schleichen konnte. Waren ihre Füße erst einmal gefesselt, war es zu spät.
    Sie trat zu. Amun-Re, der bereits den Bund ihres Slips ergriffen hatte, wurde getroffen und zurückgeschleudert.
    Direkt in die Kreisbahn, in der Sabrina das Schwert der Gewalten schwang. Eine Kreisbahn, deren vorgezeichnete Linie genau durch den Hals des Zauberers führte.
    Gwaiyurs Klinge mußte den tückischen Feind enthaupten…
    ***
    Während Zarkahr sich noch seinem Triumph hingab, geschah etwas anderes.
    Wenn er den Dunklen Lord besser gekannt hätte, hätte er damit rechnen müssen. Aber er war zu besessen von der Macht, sich darum zu kümmern.
    Denn der Dunkle Lord war nicht besiegt.
    Einmal mehr überwand er durch seine Paradox-Magie seinen Tod, und die magische Kraft, die ihn getötet hatte, stärkte ihn paradoxerweise nun.
    Als er wieder in den Höllen-Tiefen wurde, wie er immer war, war er stärker und mächtiger denn je!
    ***
    »Samum! Ein Sandsturm kommt auf!« gellten die Rufe der Wächter und Fremdenführer durch das Tal der Könige. So gut es ging wurden die überall zwischen den Gräbern umherlaufenden Touristen in die Grabstätten der Pharaonen gewunken oder hinein gezerrt. Hier war man einigermaßen sicher vor dem Inferno, das jetzt vom Westen her aus der Wüste heran nahte.
    Niemand der Einheimischen konnte sich erinnern, daß jemals ein Sandsturm so plötzlich und unverhofft losgebrochen war.
    Das Grab des Haremhab lag zu weit ab von der allgemeinen Besichtigungsroute, als daß dort jemand Schutz suchte. Und so sah auch niemand den Mann in seinem ausgewaschen, zerschlissenen Jeansanzug, der mit erhobenen Armen uralte, unverständliche Worte in den aufbrausenden Wind rief.
    »Hymaya adureste! Aeorosh clica-ma! Ayai-hoac, Tenewalaya!« klang Carstens Stimme in einer Sprache, die nicht mehr gehört
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