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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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angeketteten Hände den Alten mit gezielten Tritten vom Leibe zu halten. Aber der Zauberer war jetzt auf der Hut. So sehr sich das blonde Mädchen sträubte, es half ihm nichts mehr. Mit einer fließenden Bewegung zog ihr Amun-Re den schwarzen Slip aus und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Augenblicke später hatten sich die eisernen Schellen auch um Kerstins Beine geschlossen.
    Das Opfer war bereit.
    »Du zitterst, Mädchen!« Amun-Re zog die buschigen Brauen hoch.
    »Ich zittere, weil mich friert«, log Kerstin.
    »Es wird dir gleich warm werden«, lachte der Zauberer. »Ewige Flammen zucken dort, wohin dein Unsterbliches geführt wird, wenn es den Körper verlassen hat.«
    »Ich kann's kaum erwarten«, stöhnte Kerstin. Und sie hoffte inständig, daß es bald vorbei sein würde…
    ***
    »Zamorra weiß Bescheid«, erklärte Michael Ullich. »Er bringt das Buch mit. Du hast doch alle Sprüche übersetzt, oder?«
    »So wie es mir eingegeben wurde.« bekannte Carsten Möbius. »Ich habe die Worte so gut es ging in unserer Lautschrift unter den alten Text geschrieben. Hoffen wir nur, daß die Aussprache richtig ist. Oder hoffen wir besser, daß sich das Tor, hinter dem die Dämonengötzen lauern, noch nicht geöffnet hat und die Brücke noch nicht gesenkt worden ist. Denn der Teil des Buches, den wir haben, enthält die Beschwörungen, den Weg durch Zeit und Raum wieder zu verschließen. Das Ritual der Öffnung hat Amun-Re. Hoffentlich kommen wir rechtzeitig, zu verhindern, daß er die Beschwörungen vollendet.«
    »Und das Opfer«, bemerkte Michael Ullich grimmig. »Sabrina und Kerstin sind in seiner Gewalt. Was das bedeutet, ist nicht schwer zu erraten.«
    »Es ist schlimm, daß es Amun-Re gelungen ist, die eine Hälfte des Buches im Kampf gegen Zamorra zu erbeuten«, seufzte Carsten Möbius.
    »Und das Schwert Gwaiyur dazu«, nickte Ullich. »Dazu kommt, daß er die Klinge jetzt voll mit seinem Zauber belegt hat. Gwaiyur wird sich weigern, Amun-Re zu schaden. Und er ist nur zu töten, wenn ihn alle drei Schwerter gleichzeitig treffen.« Dabei drückte er dem Freund die lederne Umhüllung, in der sich Salonar befand, in die Hand.
    Omar, der Grabwächter, machte große Augen, als die beiden Freunde die schwarzen Lederhüllen öffneten und zwei Schwerter hervorzogen, wie er sie noch niemals gesehen hatte. Die Klinge des blonden Jungen war ein mächtiges Kampfschwert, das im blitzenden Kreisbogen aus der Scheide sirrte. Der silberne Griff war einfach gearbeitet und es waren nur einige mattschimmernde Edelsteine als Verzierung eingesetzt.
    Es war Gorgran, das Schwert, das durch Stein schneidet. Auf diesem Planeten gab es kaum eine Substanz, die Gorgran nicht mühelos durchtrennte.
    Das Schwert, das der Mann mit den schulterlangen Haaren und den melancholischen Augen jetzt vergeblich aus der Scheide zu zerren versuchte, war mehr als ungewöhnlich. Der Griff war aus reinem Gold und mit blitzenden Juwelen auf der geschwungenen Parierstange und dem halbmondförmigen Knauf verziert. Die Klinge, die in einer reich verzierten Scheide aus dunkelrotem Leder steckte, war an der Spitze gespalten wie die Zunge einer Schlange.
    Salonar, das Drachenschwert, war einst aus der Zunge eines Eisdrachen geschaffen worden. Es ließ sich nur aus der Scheide ziehen, wenn der Gegner über die dunkle Seite der schwarzen Kunst verfügte. Dann aber entwickelte Salonar Kräfte, die ein Meister der hellen wie der dunklen Magie zu nutzen wußte. Für einen Krieger ohne dieses Wissens aber war Salonar ein Schwert, das im Gegensatz zu Gorgran kaum Gewicht hatte und sich mit tödlicher Präzision führen ließ.
    Als Gunnar mit den zwei Schwertern hatte Michael Ullich in einem früheren Leben diese beiden Waffen einst geführt. Und er hatte Amun-Re mit ihnen besiegt - wenn auch nicht getötet. Der Zauberkönig von Atlantis hatte Jahrtausende im Todesschlaf überlebt und war durch einen Zufall wieder zum Leben erweckt worden. [12] Nun waren alle drei Schwerter, die ihm gemeinsam den Tod geben konnten, wieder versammelt. Doch das stärkste von ihnen, Gwaiyur, das Schwert der Gewalten, wurde nun von Amun-Re selbst beherrscht.
    Die beiden Freunde waren sich darüber im klaren, daß es Wahnsinn war, den übermächtigen Zauberer anzugreifen. Aber sie wußten auch, daß es ihre Bestimmung war, sich hier und jetzt dem Herrscher des Krakenthrones von Atlantis entgegenzustellen. Noch einmal würden Gunnar mit den zwei Schwertern und Rostan der Wissende den Kampf
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