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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Boroque für mich erobern wollte.«
    »Aber auch du warst geschlagen. Jedenfalls für eine gewisse Zeit.« Moniemas Stimme war fast verklungen.
    »Damals, hübsches Mädchen, trugst du den Flammengürtel von Ehycalia-che-yina«, meckerte Amun-Re. »Doch diesen Gürtel hast du nicht mehr. Und ohne den Flammengürtel ist deine Magie nicht viel wert, Prinzeßchen. Gehabe ich wohl - in den Gefilden der Toten!«
    Im gleichen Augenblick war es Kerstin Sander, als erwache sie aus einem langen Schlaf. Sie sah das Schwert in ihrer Hand. Gewiß, jetzt schoß kein Feuer mehr heraus. Aber es war dennoch eine Waffe, gegen deren Schärfe der Zauberer bestimmt keinen Schutz hatte.
    Mit lautem Schrei sprang sie den Herrscher des Krakenthrones an. Gwaiyur blitzte auf, als das Mädchen die mächtige Klinge gegen Amun-Re schwang.
    Der Zauberer sah sie fast freundlich an. Dann, kurz bevor die Schneide ihn traf, machte Amun-Re eine herrische Bewegung. Kerstin spürte, wie ihr das Schwert von einer unsichtbaren Kraft aus der Hand gerissen wurde. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie, wie sich Gwaiyur in der Luft mehrfach überschlug und dann zu Boden klirrte.
    Sie stand ihrem Feind waffenlos gegenüber.
    »So, kleines Mädchen. Die Spielstunde ist vorbei«, zischelte Amun-Re.
    »Erst mußt du mich haben, alter Mann«, rief Kerstin und rannte los.
    »Nichts leichter als das.« Der Zauberer lachte. Er ließ Kerstin einige Schritte bis zum anderen Ende des Tempels laufen. Dann packten seine unbegreiflichen Kräfte zu.
    Kerstin schrie, als sie spürte, wie unsichtbare Hände ihren Körper umkrallten. Stück für Stück wurde sie, ohne daß sie einen Gegner sehen oder spüren konnte, dorthin gezogen, wo Amun-Re mit höhnischem Grinsen bereits auf sie wartete.
    Augenblicke später zappelte sie in den Händen des gnadenlosen Zauberers. Wie Schraubstöcke hielten Amun-Res Finger sie fest. Sie versuchte vergeblich, sich aus seinem stahlharten Griff herauszuwinden. Ihre Finger versuchten, das Gesicht des Feindes zu erreichen und zu zerkratzen. Aber der alte Hexenmeister war auf der Hut und hielt das sich verzweifelt wehrende Mädchen auf Abstand.
    Langsam, Schritt für Schritt zerrte er Kerstin zum Altar im Zentrum des Drudenfußes. Das unheilige Symbol auf dem Boden war trotz des darüber gestrichenen schwarzen Dämonenblutes noch klar zu erkennen. Das Mädchen spuckte und versuchte zu beißen. Aber das entlockte Amun-Re nur ein fast heiteres Lachen.
    »Du hast Mut, Mädchen, und kämpfst, obwohl du keine Chance hast. Genau wie es im Buch der Verfluchten Mirakel verlangt wird. Dein Fang ist wirklich ein Glücksfall für mich. Hoffentlich bist du auch noch so tapfer, wenn du die Schneide des Opfermessers spürst«, zischelte der Herrscher des Krakenthrons.
    »Schon um dich zu ärgern, werde ich nicht schreien, alter Mann«, fauchte Kerstin. »Aber vorher werden unsere Freunde kommen und uns befreien.«
    »Die müssen euch aber erst mal finden«, kicherte Amun-Re. »Denn ihr seid nicht mehr in Ägypten. Der Schritt durch das geöffnete Tor in der Grabkammer hat euch über tausend Kilometer weit weg gebracht. Bis deine Freunde hier sind, spielen die Schlangen und Skorpione der Wüste in deinem Schädel.«
    Doch Amun-Re ahnte nicht, daß er seine Gegner wie immer unterschätzte…
    ***
    Stygia fuhr herum. Entgeistert sah sie, wie Lamyron starb.
    Alles umsonst! Alles vergeudet! Er ist tot, und er wird nie wieder erwachen! Als Toter kann er das Feuer der Zeit nicht mehr anwenden…
    Und er war nicht der Dunkle Lord, der mit seiner Paradox-Magie dem eigenen Tod ein Schnippchen schlagen konnte!
    »Wie ich schon sagte«, bemerkte Calderone trocken. »Du bist auf mich angewiesen, wenn du diese Falle jemals verlassen willst.«
    »Ich werde dich töten!« zischte Stygia.
    »Wann? Am Ende der Zeit?«
    Aus ihrer Stirn wuchsen die Hörner empor, aus ihren Nasenlöchern schnob Schwefel, und ihre Augen sprühten Funken.
    »Ich kann dich hier herausholen«, sagte er. »Aber nur unter einer Bedingung: Du trachtest mir nicht mehr nach dem Leben. Solltest du darauf nicht eingehen, wirst du hier verdorren.«
    »Ich finde einen Weg hinaus!«
    »Du weißt, daß Zarkahrs Magie stärker ist als deine«, sagte er gelangweilt. »Du wirst es nicht schaffen. Überhaupt - vielleicht wird Amun-Re alle Probleme auf einen Schlag erledigen.«
    »Den du geweckt hast! Verräter!«
    »Ich bin kein Verräter. Ich bin selbst daran interessiert, zu überleben«, gab er preis, worauf
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