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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der ganz wenigen Male, wo Tendyke sich wünschte, über die magischen Fähigkeiten seines Erzeugers Asmodis zu verfügen. Dann hätte er bessere Möglichkeiten des Eingreifens gehabt. .
    Oder wenn die Silbermond-Druiden Gryf und Teri hier wären…
    Aber all das blieb Wunschtraum. Er mußte sich mit dem abfinden, was war.
    Und hoffen.
    ***
    Zamorra sah Cascal als erster. Der Neger stand vor einem Hauseingang, hielt seine Pistole schußbereit. Er wirkte verwirrt, als finde er sich in seiner Umgebung nicht zurecht. Das zumindest glaubte Zamorra aus der Körperhaltung Ombres zu erkennen.
    Die Straße war menschenleer, die Fenster der Häuser dunkel. Kein Wunder um diese Nachtzeit.
    Er wollte Cascal ansprechen.
    Aber Uschi Peters stoppte ihn, indem sie seinen Arm berührte.
    »Er sieht uns nicht so, wie wir sind«, stieß sie hervor. »Aufpassen, Zamorra! Wir sind seine Feinde und…«
    Cascal richtete seine Pistole auf die beiden Menschen.
    »Er sieht nicht, was wir sehen«, fuhr Uschi fort. »Weg hier, verdammt! Schnell!«
    Sie riß Zamorra mit sich.
    Der Meister des Übersinnlichen fragte sich, warum sein Amulett wieder einmal keine Schwarze Magie meldete. Hing es damit zusammen, daß das andere Amulett bei Cascal war? Hatte das 6. Amulett sich mit dem arrangiert, was Cascal beherrschte? Blockierten sich die beiden Sterne von Myrrian-ey-Llyarana gegenseitig?
    Die Amulette waren grundsätzlich magisch neutral. Wer sie besaß, konnte sie benutzen, unabhängig davon, ob er der Weißen oder der Schwarzen Magie anhing. Entsprechend den Aktivitäten des Besitzers war dann auch die Magie des Amuletts weiß oder schwarz.
    Auch Zamorras Amulett hatte schon schwarzmagische Dinge bewirkt. In jener unseligen Zeit, in der es im Besitz des noch unseligeren Leonardo deMontagne gewesen war.
    Wenn Ombre jetzt unfreiwillig die Seiten gewechselt hatte, würde sein Amulett natürlich auch dunkle Magie erzeugen. Und es besaß immerhin eine gewaltige Macht.
    Das 7. war natürlich noch weitaus stärker. Aber vielleicht reichte die Ausstrahlung des 6., das 7. teilweise zu verwirren.
    Es knallte.
    Schüsse fielen. Kugeln jagten haarscharf an Zamorra vorbei. Eine erwischte ihn an der Hüfte. Er wurde herumgewirbelt.
    Er hatte zu viel Zeit auf seine Überlegungen verwendet, statt sofort auf Uschis Warnung zu reagieren!
    Konnte er sich nicht vorstellen, daß
    Ombre tatsächlich sein Feind geworden war?
    Er mußte es!
    Es war so!
    Ombre schoß auf ihn und auf Uschi, um sie beide zu töten!
    Gegen Kugeln half keine Magie.
    Jetzt endlich reagierte Zamorra, suchte Deckung.
    Seine Hüfte schmerzte. Er sah an sich herunter. Blut floß. Die Kugel schien glatt durchs Fleisch gegangen zu sein. Wenigstens kein Steckschuß!
    »Verdammt!« rief er. »Yves! Hör auf mit dem Scheiß! Wir sind deine Freunde!«
    Cascal reagierte nicht.
    »Wir wollen dir helfen!« fuhr Zamorra laut fort. »Wir können dir helfen! Du stehst unter Lucifuge Rofocales Einfluß! Wir können das ändern! Hör auf zu schießen!«
    Aber Cascal schoß unbeirrt weiter. Auch wenn er die Deckung nicht zerstören konnte, hinter der sich Zamorra und die Telepathin jetzt befanden.
    Er feuerte nicht mehr in so kurzen Abständen wie vorhin in der Herberge. Aber immerhin…
    »Sein Magazin faßt 22 Schuß«, sagte Uschi leise und seltsam ruhig. »Plus eine Kugel im Lauf. Ich hatte vorhin und auch jetzt mitgezählt. Er verschießt sich gleich. Das ist unsere Chance.«
    Aber dessen war sich Zamorra nicht ganz sicher.
    Immerhin verfügte Ombre über ein Amulett…
    ***
    Calderone lachte leise auf. Niemand würde ihn aufhalten. Selbst wenn er in eine Polizeikontrolle geriet, würde ihm der FBI-Ausweis helfen.
    Er jagte den gemieteten Oldsmobile durch die Straßen. So schnell wie möglich fort von hier, in Sicherheit! Dann Fahrzeugwechsel…
    Er bedauerte, daß ihm keine speziellen dämonischen Fähigkeiten zur Verfügung standen. Damit hätte er seine Flucht beschleunigen können.
    Wann würde man nach ihm fahnden?
    Er war sicher, daß Tendyke den Wagen beschreiben konnte. Schließlich hatte er darauf geschossen, als Calderone die Tiefgarage verlassen hatte. Vermutlich würde er sogar das Kennzeichen nennen können; einem Mann wie Tendyke war das zuzutrauen trotz der schlechten Beleuchtung und der kurzen Zeitspanne.
    Einen Mann wie Robert Tendyke sollte man niemals unterschätzen…
    Calderone wurde langsamer. Drei rote Ampeln hatte er bisher überfahren - kein Problem in der Nacht, in der hier
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