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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ohnehin nur wenig Verkehr herrschte.
    Jetzt fuhr er den Wagen an den Straßenrand. Direkt neben einen Hydranten.
    Er grinste. Neben diesen städtischen Wasserspendern der Feuerwehr herrschte grundsätzlich generelles Parkverbot. Das hieß, der erste Polizist, der vorbeikam, würde sich bereits darum kümmern.
    Um so besser - um so schneller herrschte Verwirrung, und Calderones Spur verlor sich.
    Die Geisel brauchte er nicht mehr.
    Sie würde ihn nur behindern.
    »Du wirst mich dafür hassen, Tendyke«, grinste er.
    Er richtete den Revolver des Sheriffs auf Monica Peters.
    Zwei Patronen befanden sich noch in der Trommel. Das reichte allemal.
    Er setzte die Mündung der Waffe direkt an Monicas Schläfe und krümmte den Zeigefinger um den Abzug.
    ***
    Cascal sah, wie die Feinde zurückwichen. Aber das half ihnen nicht. Sie würden sterben. Nur dann fand er Ruhe vor ihnen.
    »Nein«, murmelte er. »Ich will das nicht!«
    Währenddessen feuerte er Schuß auf Schuß ab. Sobald er eine Bewegung zu sehen glaubte, drückte er ab. Er war sicher, daß er den Silbermann verletzt hatte. Die Stachelfrau dagegen war bisher unverletzt geblieben.
    Aber er würde sie beide unschädlich machen. Das mußte er.
    Feinde muß man töten. Sonst wird man von ihnen getötet.
    Plötzlich klickte es wieder.
    Die Waffe war leer. Er mußte erst wieder nachladen.
    Das nutzten die Feinde aus!
    Jäh stürmten sie vorwärts, auf Cascal zu.
    Der Mann aus tödlichem Silber, und die Frau, die mit Silberstacheln gespickt war.
    Cascal hatte nicht mehr die Zeit, das Magazin neu zu befüllen. Zumal das zähflüssige, allmählich erstarrende Blut zwar ihn in seiner Bewegungsfreiheit behinderte - er mußte seine Füße aus zähem rotem Sumpf ziehen -, nicht aber die Feinde.
    Sie kamen leichtfüßig heran.
    Sie wollten ihn töten.
    Schon die Berührung mit dem Silber war mörderisch.
    Cascal blieb nur eine Möglichkeit. Er mußte sein Amulett einsetzen und mit aller Macht, über die die magische Scheibe verfügte, zuschlagen!
    Silbrige Blitze flammten aus dem Amulett auf die Feinde zu, um sie zu zerfetzen…
    ***
    Rotlicht flammte und warf bizarre Lichtreflexe. Der Notarzt war eingetroffen. Ein Rettungswagen folgte. Man lud Sheriff Bancroft ein, um ihn ins Krankenhaus zu bringen.
    Nicole atmete tief durch.
    Sie massierte ihre Schläfen, hinter denen sich Kopfschmerzen manifestieren wollten. Schmerzen, die nicht von dem Streifschuß stammten. Sondern von der Macht des Dhyarra-Kristalls. Sowohl Zamorra als auch sie hatten inzwischen Zeit genug gehabt, sich an die Kraft dieses Sternensteins zu gewöhnen, aber ein Dhyarra 4. Ordnung war immer noch fast zu stark für sie.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da ein Kristall 3. Ordnung die Obergrenze für sie beide dargestellt hatte. Aber offenbar verstärkte sich das Para-Potential bei ihnen beiden mit der Zeit; jenes Potential, das mit der Stärke »normaler« Para-Fähigkeiten nichts zu tun hatte, aber erforderlich war, einen entsprechend starken Dhyarra zu benutzen.
    War der Kristall stärker, brannte er dem Benutzer das Gehirn aus, und die harmloseste Alternative war der Tod; die schlimmste unheilbarer Wahnsinn.
    Nicole stöhnte auf. Der Schmerz, der entstand, als sie nahe der Schußwunde rieb, war stärker als die Kopfschmerzen, verdrängte jene.
    Sie hatte es geschafft!
    Sie hatte Bancrofts Blutungen gestillt! Die Blutgefäße waren geschlossen. Die Wunden würden heilen. Die Ärzte brauchten nicht mehr viel zu tun.
    Nicole war sicher, daß jemand wie Ted Ewigk, der über einen Dhyarra 13. Ordnung verfügte, auch die Wunden hätte schließen können. Die Zellen zum Wachstum anregen, so daß nicht einmal Narben zurückblieben…
    Aber ihr reichte schon, was sie geschafft hatte. Sie fühlte sich so zufrieden wie selten zuvor.
    Aber sie ahnte, daß ihre Arbeit noch nicht beendet war.
    »Calderone«, murmelte sie. »Ich muß versuchen…«
    Tendyke runzelte die Stirn. »Was hast du vor? Glaubst du, du kannst…«
    -Sie schüttelte seine Hand ab. »Laß mich in Ruhe. Ich muß noch etwas versuchen. Ich brauche Ruhe! Ich… Rob, deine Abschirmung! Ich brauche deine Erinnerung! ‘runter mit der mentalen Sperre! Schnell!«
    »Was hast du vor?«
    »Später!« schrie sie ihn an. »Jetzt ist nicht die Zeit für ein Palaver!«
    Von einem Moment zum anderen war in ihr die Angst um Monica Peters riesengroß geworden! Und sie wußte nicht warum, aber sie wußte, daß sie etwas tun mußte!
    »Mach deine Gedanken auf, verdammt noch
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