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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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riß ihn aus dem Holster. Geschmeidig kam er hoch. Bancroft war zu überrascht, um schnell genug zu reagieren. Duval wurde von der Blondine gehandicapt, an der sie sich festhielt. Als Bancroft nach Calderones Hand mit dem Revolver griff, feuerte Calderone bereits. Zwei, drei Schüsse jagte er in den Sheriff, der röchelnd zusammensank. Die Hand mit der Waffe flog herum; eine vierte Kugel traf Duval. Wie vom Blitz gefällt brach sie zusammen. Calderone schlang einen Arm um die Blonde, die eine von Tendykes Bettgespielinnen war. Er preßte ihr die heiße Revolvermündung unter das Kinn.
    »Versuch’s«, zischte er. »Selbst wenn du mir rückwärts zwischen die Beine trittst, blase ich dir noch das Hirn aus dem Schädel!«
    Da stoppte der Lift bereits. Parterre, Foyer!
    »Keller!« stieß Calderone hervor. »Schnell! Nur Sterben geht schneller!«
    Während die Tür aufglitt, drückte Monica gezwungenermaßen auf die Kellertaste. Die Lifttür glitt wieder zu, der Lift ruckte nach unten.
    Stoppte erneut.
    »Raus! Und komm nicht auf dumme Gedanken!«
    Hier war die Tiefgarage. Hier stand auch der Wagen, den Calderone gemietet hatte.
    Der Zündschlüssel steckte in der Tasche der Hose, die man ihm angezogen hatte - ein glücklicher Zufall. Aber da fehlte noch etwas.
    »Stop!« zischte Calderone. »Mein Ausweis! Nimm ihn!«
    Er ließ die Blonde los, hielt den Revolver aber weiterhin auf sie gerichtet. Etwas zögernd beugte sie sich über den stark blutenden Sheriff und zog ihm das Etui mit dem gefälschten FBI-Ausweis aus der Tasche.
    Monica Peters hoffte, daß jeden Moment die zweite Liftkabine ankam und Tendyke auftauchte. Oder vielleicht besser in diesem Moment noch nicht…
    Aber alles blieb ruhig.
    Calderone dirigierte Monica zu seinem Mietwagen. Als sie auf seine Anweisung die Beifahrertür öffnete, schlug er zu. Sie verlor das Bewußtsein.
    »Damit du nicht auf die Idee kommst, telepathisch unsere Fluchtroute zu verraten«, grinste er höhnisch. Ja doch, er war durch Stygia über die besonderen Fähigkeiten von Tendykes blonden Betthäschen informiert. Und er ging bei seiner Geiselnahme kein Risiko ein!
    Er verstaute die Blonde ordentlich auf dem Beifahrersitz, verzichtete aber darauf, sie anzuschnallen. Wozu die Mühe?
    Dann schwang er sich hinter das Lenkrad, legte den falschen Ausweis auf die Ablage, startete. Gab Gas.
    Gerade tauchte Tendyke am Fuß der Treppe neben den Lifts auf.
    Calderone ignorierte ihn.
    Er fuhr die Rampe hinauf.
    Das Tor öffnete sich automatisch.
    Calderone jagte den Wagen in die Nacht hinaus.
    ***
    Tendyke sprang aus dem Lift, sah, daß die Nachbarkabine noch weiter abwärts glitt.
    Er nahm die Treppe.
    Das ging schneller. Unten war die Tiefgarage. Tendyke wußte, daß sie außer der PKW-Rampe auch noch einen Fußgänger-Ausgang nach hinten hinaus hatte. Welchen Weg nahm Calderone?
    Und was war im Lift passiert? Die Schüsse ließen das Schlimmste befürchten.
    Téndyke hatte die Schnellfeuerwaffe Calderones bei sich. Aber er fragte sich, ob diese Mordsäge ihm effektiv von Nutzen sein konnte. Er war bereit, Calderone notfalls zu töten, aber wenn Calderone eine Geisel mit sich schleppte, wurde es problematisch.
    In dem Moment, in welchem Tendyke die Hotelgarage erreichte, knallte eine Autotür. Ein Motor heulte auf. Nur ein paar Meter entfernt jagte ein Oldsmobile von der Stellfläche und raste zur Ausfahrt. Tendyke riß die Waffe hoch und feuerte auf die Reifen, verfehlte den Wagen aber.
    Im nächsten Moment war das Ziel bereits außer Reichweite.
    Tendyke warf einen Blick in die offene Liftkabine.
    Monica war fort.
    Der Sheriff lag am Boden und blutete aus mehreren Schußwunden.
    Und Nicole richtete sich gerade wieder stöhnend auf und wischte mit der Hand durch das Blut, das ihr übers Gesicht rann.
    »Hinterher!« zischte sie. »Er darf nicht schon wieder entkommen!«
    »Ist er schon. Der ist mit dem Teufel im Bund!«
    »Wem sagst du das?« Nicole nahm Bancrofts Handy und wählte den Polizeinotruf. Sie verlangte einen Notarzt und gab das Handy dann an Tendyke weiter, der eine Täter- und Fahrzeugbeschreibung gab. »Vorsicht - der Mann ist bewaffnet und hat eine Geisel!«
    Dann sah er Nicole und den Sheriff an, der das Bewußtsein verloren hatte.
    »Was nun?«
    ***
    Cascal sah den Feind.
    Sah, wie der Feind aus dem Blutsee emporwuchs. Zwei Feinde, um genau zu sein. Ein Mann und eine Frau.
    Der Mann war völlig in böses Silber gehüllt. Er schien geradezu komplett aus dieser
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