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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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gelöst, sich selbstständig gemacht.«
    »Wodurch?«
    »Die Tabletten, John, es waren die Tabletten. Oder die eine Tablette, die ich eingenommen habe.«
    »Weiter!«
    »Sie schafften es, mich zu teilen. Sie trennten mich in genau zwei Personen. Ich blieb zurück, und zwar als fester Körper. Mein Geist aber, das zweite Ich, meine Seele, ging auf Wanderschaft und verirrte sich in einer Dimension, die ich als ein Pandämonium angesehen habe. In ihr waren die zweiten Ichs und die Träume der Menschen kaserniert. Es war furchtbar und ich erlebte die Gestalt, die auch Debbie gesehen hat. Den Reiter auf seinem schwarzen Pferd.«
    »Durch die Tabletten?«
    »Ja.«
    »Wo sind sie?«
    Debbie gab die Antwort. »Ich habe sie zerstampft und dann in der Toilette weggespült.«
    War es richtig? Ich wusste es nicht. Ich hätte sie gern untersucht oder selbst eine geschluckt. Das war nicht mehr möglich. So musste ich mich auf Jessica Longs Aussagen verlassen, die ihre Reise noch in sehr guter Erinnerung behalten hatte und mir haarklein berichtete, was sie erlebt hatte.
    Es war auch für mich furchtbar. Nicht allein wegen der schaurigen Umgebung dieser dämonischen Dimension, nein, ich dachte auch darüber nach, welche Möglichkeiten sich da boten. Da eröffneten sich furchtbare, schreckliche Welten, die sich irgendwann auf die Menschen und auf ihr erstes Ich stürzen würden.
    »Es wird etwas auf uns zukommen, John, davon bin ich fest überzeugt, das kannst du mir glauben.«
    »Wie können wir es stoppen?«
    Sie hob die Schultern und fröstelte dabei. »Ich weiß es nicht. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Diese Welt ist eine Macht, und sie ist den meisten Menschen überlegen. Das weiß ich mittlerweile. Und ich wüsste keine Möglichkeit, um sie zu bekämpfen. Du musst gegen feinstoffliche Wesen angehen, du musst dich herumschlagen mit den zweiten Ichs, mit den Träumen und gleichzeitig auch mit den anderen grausamen Welten.«
    Ich gelangte zu der Überzeugung, dass ich erst am Anfang eines ungeheuren Gebiets stand.
    Genau begriff ich es noch nicht. Ich beschrieb den Komplex mit einer schaurigen dämonischen Traumwelt, in der die Albträume der Menschen Gestalt annahmen.
    Um diese Welten und deren Inhalt bekämpfen zu können, musste ich hineingelangen, und das klappte wahrscheinlich nur über die Träume der Menschen. Mit Hilfe der Tabletten war dies nicht mehr möglich.
    Ich hatte noch eine entscheidende Frage, die ich Jessica Long stellte. »Hör bitte genau zu, Jessie. Du hast diesen Reiter in seiner zweiten, in der Traumgestalt, vor dir gesehen. Es gibt von ihm aber noch eine erste, nicht wahr?«
    »Ja, das ist so.«
    »Kannst du dir vorstellen, Jessie, wie seine erste Gestalt möglicherweise aussieht?«
    Sie starrte mich an. Lange, intensiv. Sie gab mir keine Antwort, sondern drehte den Kopf zu Debbie hin.
    »Sprich es aus«, flüsterte Deborah. »Sprich es bitte aus - ich - ich kann mir denken, was du sagen willst.«
    »Ja. Wenn ich alles zusammenzähle«, sagte sie leise und ging dabei auf uns zu, »bleibt nur eine Lösung übrig. Die erste, die eigentliche Gestalt dieses Wesens, das wir beide in der fremden kennen gelernt haben, muss dein Verlobter Mason Rafferty sein.«
    Jetzt war es heraus und es gab keinen, der Jessica Long widersprochen hätte.
    Ich hatte ebenfalls so gedacht, mich aber bewusst zurückgehalten, weil ich Debbie nicht durcheinander bringen wollte.
    Sie setzte sich nieder. Ihr Blick war an Starrheit kaum zu überbieten. Dann strich sie über ihre Wangen, als wollte sie dort den Schauer vertreiben. »Ja, er hat mich durch die Einnahme der Tabletten dazu gebracht. Das stimmt.«
    »Und mir erklärte er durch sein zweites Ich, dass ich die andere Versuchsperson wäre.«
    »Wir beide also, Jessie.«
    »Er ist ein Teufel, dein Mason.«
    »Aber was ist mit dem Schwert?«, fragte Debbie Caine leise.
    Jetzt lag es an mir, die Frauen darüber aufzuklären. »Es hat wieder getötet«, sagte ich leise.
    »Was?«
    Ich nickte Jessie zu. »Leider.«
    »Aber es befand sich in deinem Besitz.«
    »Das stimmt schon. Nur gelang es mir nicht, die Waffe zu kontrollieren. Sie machte sich selbstständig und ermordete den Chef der Mordkommission Chris Hagen.« Ich hob meine Stimme etwas an.
    »Diese Waffe gehorcht ganz anderen Gesetzen. Es sind Regeln, die in einer anderen Dimension aufgestellt wurden.«
    »Aus denen wir beide hergekommen sind?«
    »Wahrscheinlich, Debbie.«
    Sie schüttelte den Kopf
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