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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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und schlug dabei gegen ihre Stirn, denn begreifen konnte sie nichts.
    Jessica sah den Fall realistischer. »Solltest du Recht haben, John, muss die andere Kraft, die das Schwert führt, vernichtet werden. Kannst du das schaffen?«
    »Wahrscheinlich schon.«
    »Mit deinem Kreuz, nicht?«
    »Wenn ich schnell genug bin, vielleicht.«
    »Ich vertraue dir.«
    »Dazu müsste ich das Schwert erst einmal finden.«
    Debbie mischte sich ein. »Es kommt, wann es will«, erklärte sie leise. »Man kann es nicht lenken, man kann es sich nicht herbeiwünschen. Es reagiert nur auf die Befehle, die es steuern. Es kommt mir vor, als wäre es magisch programmiert worden.«
    »Sicher.«
    »Aber ein Problem gibt es trotzdem noch. Oder es kommt hinzu.« Deborah Caine hatte Tränen in den Augen, als sie es ansprach. »Ich denke an den toten Skater und daran, wer ihn umgebracht hat. Solange der gegenteilige Beweis nicht angetreten wurde, müssen Sie als Polizist davon ausgehen, dass ich es tat.«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das Schwert eigenen Gesetzen gehorcht. Es kann sich selbstständig gemacht haben und ist meiner Ansicht nach das Teilstück eines gewaltigen Plans.«
    »Hinter dem mein Verlobter steht.«
    »Davon gehe ich mittlerweile aus.«
    Debbie senkte den Kopf und blickte auf die Uhr. »Er - er hat keine Zeit gesagt, wann er zurückkommen will. Aber eigentlich müsste er schon längst hier sein.«
    »Wo ist er denn hin?«, fragte Jessica.
    »Er wollte noch in die Firma. Mason ist Arzt und auch Forscher. Er arbeitet an den verschiedensten Projekten.« Sie winkte ab. »Nun ja, ich werde mich…«
    Es war zwar unhöflich, trotzdem unterbrach ich sie mit einer Frage, da mir etwas eingefallen war.
    »Welch einen Wagen fährt Ihr Verlobter eigentlich?«
    »Einen Jaguar. Metallicgrün.«
    »Den habe ich gesehen.«
    »Wo?«
    »Nicht weit von hier entfernt. Er parkte auf dem schmalen Weg zum Haus. Etwas versteckt durch eine Buschwand.«
    »Dann ist er da!«, hauchte Debbie.
    Plötzlich stand eine eisige Wand zwischen uns. Wir alle spürten das Frösteln und fühlten uns beobachtet, obwohl wir keinen Menschen sahen. Saßen wir schon in der Falle?
    »Er ist da!«, sagte Debbie leise. »Ja, er ist in der Nähe. Ich spüre ihn genau. Ich merke seine Aura, denn sie ist für mich allgegenwärtig. Sie - sie macht mir Angst, denke ich.«
    Jessica dachte ebenso. Wahrscheinlich erinnerte sie sich wieder an ihr Traumerlebnis, denn sie hatte ja das zweite Ich des Mason Rafferty erlebt. »Was willst du tun, John?«
    »Nicht auf ihn warten.«
    »Gut. Oder auch nicht gut. Das heißt, du willst uns allein hier im Haus lassen?«
    »Seht ihr eine andere Möglichkeit, um ihn zu locken?«
    Beide Frauen schauten sich an, beide hoben die Schultern, obwohl Debbie sagte: »Vielleicht sollten wir so lange warten, bis er bei uns erscheint. Ich kann mir vorstellen, dass…«
    »Nein, Debbie. Ich möchte ihn aus der Reserve locken.« Ich tippte mir selbst mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Wenn ich das Haus verlasse, wird sich das Schwert auf mich konzentrieren, daran glaube ich fest.«
    »Dann begibst du dich in Lebensgefahr.«
    »Jessica, denk an mein Kreuz.«
    »Okay, John. Wir müssen ja zu einem Entschluss oder zu einem Ende kommen. Tue das, was du für richtig hältst. Alles andere wird sich hoffentlich ergeben.«
    »Das meine ich auch.«
    Ich ging zur Tür und schärfte beiden Frauen noch einmal ein, nicht nach draußen zu gehen. Sie versprachen mir hoch und heilig, hier zu bleiben.
    »Nur eines stört mich«, sagte Jessie so leise, dass nur ich die Worte verstehen konnte. »Was ist, wenn sich das Schwert auf mich konzentriert oder auf Debbie?«
    »Schreit! Schreit dann bitte, was eure Kehle hergeben!«
    »Bist du denn in der Nähe?«
    »Bestimmt.«
    Sie hauchte mir zum Abschied einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Danach öffnete ich die Haustür, ging aber noch nicht, sondern blieb beobachtend auf der Schwelle stehen.
    Der Himmel stand in Flammen, aber die ersten Schatten waren auch vorhanden und tauchten die Umgebung in einen scharf konturierten grauen Schein. Ich konnte alles erkennen, trotzdem wirkte die Umgebung fremd, wie mit grauem Staub überzogen.
    Hinter mir fiel die Tür ins Schloss. Jetzt war ich allein, aber auch die Frauen hatte ich zurückgelassen.
    Meine Blicke suchten den Himmel ab.
    Da so gut wie kein Wind wehte, stand er fast bewegungslos über der Landschaft. Wenn Wolken vorhanden waren, wirkten sie wie Tücher,
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