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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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andere Möglichkeit, sie musste einfach die Mörderin sein. Nur konnte sie sich daran nicht erinnern.
    Es lag an den Tabletten, an diesen verfluchten, miesen, dreckigen Pillen, die man ihr gegeben hatte, und automatisch fiel ihr Blick auf die schmale Schachtel.
    Sie war in ihrem leuchtenden Rot einfach nicht zu übersehen. Plötzlich überkam sie ein grenzenloser Hass. Ja, sie hasste diese verdammten Pillen, sie hasste die Schachtel, sie wollte das Ding nicht mehr sehen, sie musste es einfach zerstören.
    Gedacht - getan!
    Deborah nahm sie mit einer fast widerwilligen Geste an sich. Nein, sie einfach wegzuwerfen hatte keinen Sinn. Die Tabletten mussten einzeln zerstört werden.
    Debbie nahm die Schachtel mit ins Bad, wo sich noch ein Mörser befand. Ihn und den Stampf er hatte sie früher benutzt, als sie noch ihre Kosmetik selbst zusammenstellte und sie die große Bio-Phase erlebt hatte.
    Jetzt zerdrückte sie darin die Tabletten. Und sie begleitete ihre Arbeit mit wilden Worten, mit Flüchen und mit dem Bewusstsein, dass bald alles vorbei sein würde und der Albtraum ein Ende hatte.
    Die Geräusche, mit denen die Tabletten zerknirschten, waren Musik in ihren Ohren. Schließlich füllte eine pulverisierte Masse den Boden des Mörsers aus. Die verschwand wenig später in der Toilette, dessen Spülung Deborah mit einem wahren Triumph drückte.
    Geschafft!
    Die Erleichterung blieb auch dann, als sie wieder in den Wohnraum zurückging. Sie musste nach ihrer Freundin schauen und hoffte, dass sie mittlerweile aus dem Zustand erwacht war.
    Beim Eintreten fiel ihr Blick auch auf das Fenster.
    Und dort sah sie etwas. Nicht von innen, außen an der Scheibe huschte etwas vorbei.
    Ein länglicher Gegenstand, schattenhaft schnell und nur mit Mühe erkennbar.
    Ein Schwert?
    Plötzlich trommelte ihr Herz wie wild. Wieder brach ihr der Schweiß aus. Die Angst war zurückgekehrt, zusammen mit einer schrecklichen Erinnerung an den Tod des Skaters.
    Debbie ging davon aus, dass sie das Schwert gesehen hatte, obgleich sie sich nicht hundertprozentig sicher war. Es gab für sie einfach keine andere Möglichkeit.
    Auf leisen Sohlen schlich sie zum Fenster, blieb dicht davor stehen und war bereit, so schnell wie möglich wieder zurückzuzucken, wenn sich die Gefahr verdichtete.
    Es war noch immer Tag, aber die Sonne hatte sich bereits auf den Weg nach Westen begeben und war im Begriff, als glühender Ball hinter dem Horizont zu verschwinden.
    Wo schwebte die Klinge?
    In vorgebeugter Haltung und dennoch sprungbereit, um nach hinten auszuweichen, stand Debbie Caine vor dem Fenster. Schielte nach rechts und links, suchte verzweifelt nach der Waffe und wünschte sich, das Schwert noch einmal zu sehen.
    Es blieb verschwunden!
    Hatte sie sich doch getäuscht? Nicht allzu weit entfernt, wo das Grundstück auslief, wuchsen die Buschgruppen hoch. Dahinter lagen die Bäume, dann erst begannen die Ausläufer der Dünen und damit der Strand. Verstecke gab es genug.
    Wenn sie sich nicht getäuscht hatte, so musste sie sich fragen, aus welch einem Grund das Schwert zurückgekehrt war. Es gab im Prinzip nur einen. Ein Schwert tötete und Debbie war ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass sie das Opfer hätte sein können.
    Allein und schutzlos…
    An eine Flucht aus dem Haus dachte sie nicht. Im Freien war sie der Waffe noch schutzloser ausgeliefert. Und überhaupt - wie war es möglich gewesen, dass dieser schwere Gegenstand durch die Luft schwebte, ohne zu Boden zu fallen?
    Sie wusste es nicht, suchte auch nicht nach Erklärungen, weil sie die Waffe sah.
    Plötzlich war sie erschienen. Aus der Höhe nach unten gekippt, mit der Spitze nach unten weisend.
    Debbie sprang zurück. Die Angst bohrte sich in ihren Körper, denn sie entdeckte auch die noch frischen Blutflecken auf der ansonsten blanken Klinge.
    Was war geschehen?
    Sie schaute das Schwert an, als wäre sie davon hypnotisiert worden. Und es gab nur eine Antwort für sie.
    Die Waffe hatte zugeschlagen. Es musste ihr wieder gelungen sein, jemanden zu töten.
    Aber sie tat nichts. Sie zitterte nicht einmal, blieb mit der Spitze nach unten stehen, und das reichte als Drohung aus.
    Deborah Caine wusste nicht, wie lange sie auf dem Fleck gestanden hatte. Erst das Schrillen der Türglocke riss sie aus der Erstarrung. Gleichzeitig verschwand das Schwert dermaßen rasch, dass sie daran zweifelte, ob sie es überhaupt gesehen hatte.
    Das Klingeln wiederholte sich. Debbie lief durch den Raum und warf
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