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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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gesehen hat. Es ist die Energie des Pandämoniums, die dafür Sorge trägt. Bisher haben die Menschen über ihre Träume gesiegt, schon bald aber wird es umgekehrt sein, das verspreche ich dir.«
    Seine Stimme hatte sehr sicher geklungen. Ich wollte bei mir zwar nicht von einer Furcht sprechen, es machte mich doch unsicher und bewies mir auch, dass ich etwas tun musste. Auch das Albtraum-Ich dieser Person sollte nicht länger existieren.
    Deshalb ging ich vor und der Reiter reagierte ebenfalls. Mit einer mir schon lässig vorkommenden Geste senkte er die Lanze, sodass deren Spitze auf mich zeigte.
    Dann schoss ich.
    Die geweihte Silberkugel jagte in seinen Körper.
    Genau an der Stelle, wo sie getroffen hatte, flammte es für den Bruchteil einer Sekunde auf. Es war nur ein winziges Feuer. Eine Streichholzflamme dagegen wäre schon groß gewesen. Ich hoffte, dass es Nahrung finden würde, aber die Flamme sank in sich zusammen, und der andere stand wieder vor mir, als wäre nichts geschehen.
    Ich hatte ihn wütend gemacht.
    Er kam und mit ihm die Lanze.
    Bei einem Treffer hätte sie mich aufgerissen. Nicht nur die Spitze, auch die verdammte Klinge. Nur war ich auf den Stoß gefasst gewesen, glitt zur Seite und griff meinerseits an.
    Diesmal mit dem Kreuz.
    Ich rammte es in die Gestalt hinein, wo ich zwar auf Widerstand traf, der aber trotzdem keiner war, denn ich glaubte, meine Faust würde in einer gekühlten Masse stecken, die mein Handgelenk sehr fest umschloss. Gleichzeitig jagte die negative Energie dieser Unperson auf mich zu und in mich hinein.
    Der Strom war schlimm. Er zirkulierte gedankenschnell durch meinen Körper, ließ keine Stelle aus, als wollte er mein Blut durch seine Magie ersetzen.
    Das Atmen fiel mir schwer. Diese nicht erklärbare Kälte war plötzlich überall. Selbst das Kreuz wirkte innerhalb der Schwärze nur wie ein grauer Umriss.
    Da gab es nur die Aktivierung für mich.
    Wie von selbst drangen die Worte der Formel aus meinem Mund. »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Jetzt musste etwas geschehen - oder?
    ***
    Ja, es geschah etwas. Aber wiederum anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Mir schien es, als müsste das Kreuz erst Atem holen oder neue Energie sammeln.
    Mit einer auffallenden Verspätung strahlte es seine magische Kraft ab. Seine Magie in Form von Licht, das Seine positiven Energien gegen die negativen setzte.
    Und es gewann!
    Mit Mühe nur, doch immerhin, denn ich kam frei.
    Um mich herum tanzten die Schatten. Ich hörte das Schreien einer verwundeten und wenig später zerstörten Seele. Die Gestalt zerriss es vor meinen Augen. Das Licht des Kreuzes hatte sich zu einem wahren Sternenkranz erweitert und gab meinem Gegner keine Chance mehr.
    Das zweite Albtraum-Ich des Mason Rafferty wurde zerfetzt, wobei der dunkelgraue Gaul ebenfalls keine Chance hatte. Auch er löste sich auf, als wären seine Teile weggeblasen worden.
    Ich konnte wieder frei atmen. Der Spuk war verschwunden. Es gab kein erstes und kein zweites Ich mehr. Den Kampf hatte ich diesmal gewonnen.
    Allerdings ging ich davon aus, dass es erst der Anfang gewesen war. Andere, sicherlich auch härtere Zeiten würden folgen. Darauf verwettete ich meine Beretta.
    Ein wenig schwankend ging ich auf das Haus zu, wo mich beide Frauen sehnlichst erwarteten…
    ***
    Sie starrten auf die Perücke und das Kleid. Ich hatte beides mitgenommen, damit sich Deborah Caine keine Sorgen und Vorwürfe mehr zu machen brauchte.
    »Ihr Verlobter hat beides getragen«, sagte ich.
    »Und…?«
    »Hätten Sie auf eine gewisse Entfernung hin erkannt, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt?«
    »Nein,«, sagte sie flüsternd, »nein.«
    Dann ging sie zurück, aber Jessica Long blieb.
    »Du hast es geschafft, John?«
    Ich verzog die Lippen. »Ja, mehr oder weniger.«
    »Was heißt das denn?«
    »Rafferty gibt es nicht mehr. Weder sein erstes noch sein zweites Ich. Aber das war nicht der ganze Eisberg, den wir haben schmelzen können, nur die Spitze.«
    »Und was wird noch folgen?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung, Jessie.«
    Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nichts von dem geheimnisvollen Knochenmord und einem Schattenkrieger namens Zebulon, der, zusammen mit mir, die Welt der Träume durchforsten sollte.
    Aber das ist eine andere Geschichte, Freunde…
    ENDE
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