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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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Familie Ihnen bekannt ist, was hindert uns beide daran, ins Haus zu gehen?« Er blieb sehr gelassen und höflich. »Wir könnten gemeinsam einen Drink nehmen und über verschiedene Dinge reden.«
    »Das wollte ich mit Ihnen auch.«
    »Wunderbar.«
    »Aber nicht im Haus, sondern hier.«
    Sein Lächeln verkantete etwas. »Ach ja? Was ist hier anders? All right, Sie sind der Gast. Worüber wollten Sie also mit mir sprechen, Mister? Sorry, ich kenne Ihren Namen leider nicht.«
    »Sinclair, John Sinclair.«
    »Also gut, Mr. Sinclair.«
    Ich nahm die Perücke und das Kleid in die Hand. »Darüber wollte ich mit Ihnen reden.«
    Er schaute genauer hin. »Über ein Kleid und über eine Perücke? Ich bitte Sie…«
    »Würde Ihnen beides passen?«
    Er schaute mich von oben herab an. »Also, wenn Sie denken, dass ich Spaß daran habe, in Frauenkleidern herumzulaufen, dann haben Sie sich geschnitten. Das überlasse ich anderen, ich bin nicht der Typ.«
    »Und doch fand ich diese Dinge in Ihrem Wagen.«
    »Stimmt. Sie waren für meine Verlobte. Debbie wollte sie bei einem Strandfest anziehen. Davon einmal abgesehen, dass Sie fremde Fahrzeuge öffnen, finde ich Ihr Interesse, auch wenn Sie ein Bekannter meiner Verlobten sind, sehr ungewöhnlich.«
    »Es hat schon seine Gründe. Den Wagen habe ich nicht aufgebrochen. Er war offen.«
    »Ich weiß.« Er räusperte sich. »Wie also geht es weiter? Wollten Sie nur mit mir über Ihren Fund reden?«
    »Nein, auch über einen Mord.«
    »Oh, es wird interessant. Noch etwas?«
    »Auch über Tabletten.«
    »Wollen Sie mir welche verkaufen? Da sind Sie an der falschen Adresse. Sie wissen sicherlich selbst, welchem Beruf ich nachgehe und…«
    »Die Tabletten existieren übrigens nicht mehr, Mr. Rafferty. Ihre Verlobte hat sie vernichtet.«
    Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Freiwillig?«
    »Gewissermaßen.«
    Rafferty nickte. »Da hat Sie einen Fehler gemacht, denke ich. Einen großen Fehler sogar.«
    »Warum?«
    »Wenn Sie meine Verlobte kennen, werden Sie wissen, dass sie an schlechten Träumen leidet und auch unter Depressionen. Die Tabletten hätten ihr geholfen.«
    »Der Meinung bin ich nicht. Sie erzeugten die gegenteilige Wirkung. Es besserte sich nichts bei ihr.«
    »Das wollen Sie wissen?«
    »Ja.«
    »Ich bin Arzt. Was sind Sie?«
    »Simpler Polizist.«
    Diese Antwort verschlug ihm die Sprache und brachte ihn gleichzeitig zum Lachen. »Nein, das darf nicht wahr sein! Ein Bulle will mir etwas über die Wirkung eines Präparates erzählen, das ich meiner Verlobten selbst empfohlen habe. Ich bitte Sie, Sinclair. Das ist doch Schwachsinn zum Quadrat. Tut mir Leid, ich habe an einem Gespräch mit Ihnen nun keinerlei Interesse mehr.«
    »Bei einem schlechten Gewissen hätte ich das auch nicht.«
    Er schaute mich an. Bärtchen und Mundwinkel zuckten. Dann drehte er sich um und ging weg. Er ließ mich stehen wie einen dummen Jungen. Sein Weg führte ihn auf das Haus zu und das wiederum konnte ich nicht zulassen. Ich hielt ihn nach wie vor für den gefährlichen Anführer und durfte ihn auf keinen Fall allein zu den Frauen lassen.
    Ich lief ihm nach und sprach ihn an. »He, Rafferty, bleiben Sie stehen, verdammt!«
    Er blieb stehen.
    Ich wollte auf ihn zugehen, spürte jedoch die Veränderung in meiner unmittelbaren Nähe.
    Da war etwas, da kam etwas.
    Urplötzlich wurde es sichtbar!
    Aus der Höhe rauschte es in dem Augenblick nach unten, als sich Rafferty umdrehte und seinen rechten Arm zur Seite streckte.
    In die zupackende Hand hinein fiel der Griff des Killerschwerts und mit einem bösen Lachen auf den Lippen kreiselte Mason Rafferty zu mir herum…
    ***
    Endlich hatte ich ihn so weit. Endlich war er bereit, mir sein wahres Gesicht zu zeigen.
    Seine so lässige Haltung hatte sich verändert. Die Waffe hatte ihn zu einem anderen gemacht.
    Er erinnerte mich an einen Kämpfer, stand wie auf einem Sprung, aber lauerte auf mich.
    »Es freut mich, dass Sie Ihr wahres Gesicht gezeigt haben, Rafferty. Es ist wirklich wunderbar.«
    »Ja, das ist es, Bulle. Ich habe darauf gewartet. Ich werde mir alles zurückholen, was du zerstört hast. Beide Frauen gehören mir, hast du verstanden? Ich habe sie als meine ersten Testpersonen vorgesehen und weitere werden folgen.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte ich gelassen und verkürzte die Entfernung.
    Mit der rechten Hand holte ich die Beretta hervor, was Rafferty nicht beeindruckte. »Wenn du mich erschießen willst, Bulle, dann tu es.
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