Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glutheißer Höllentrip

Glutheißer Höllentrip

Titel: Glutheißer Höllentrip
Autoren: S Hogan
Vom Netzwerk:
1. KAPITEL
    Kathy Ballard wurde von dürren grauen Greifarmen gepackt. Die Kreaturen, die sie festhielten, waren nicht von dieser Welt. Sie zerrten die einundzwanzigjährige Studentin in einen stillgelegten Bergwerksstollen. Kathy wollte schreien, doch die Panik schnürte ihr die Kehle zu. Die Augen ihrer Widersacher leuchteten rot im Halbdunkel. Sie wisperten in einer ihr unbekannten Sprache. Aber das war noch lange nicht das Schlimmste. Kathy bemerkte, dass der Durchgang in einer Höhle endete. Nein, der große Hohlraum war eher eine Art Hangar. Und dort befand sich ein metallisch glitzerndes Raumschiff.
    Kathy stand eigentlich auf Science-Fiction-Filme. Aber es war etwas völlig anderes, plötzlich selbst von Außerirdischen in eine fliegende Untertasse geschleppt zu werden. Sie starb beinahe vor Angst. Es gab niemanden weit und breit, der ihr helfen konnte. Und wieder tastete eine der unmenschlichen Krallen über ihre Haut …
    „Hey, ist alles okay mit dir?!“
    Die helle weibliche Stimme holte Kathy aus ihrem Albtraum in die Wirklichkeit zurück. Sie benötigte einige Sekunden, um ihre üblen Hirngespinste zu überwinden. Nein, sie war nicht in einem Bergwerksstollen, sondern in einem Überlandbus. Vor ihr befand sich kein Raumschiff, sondern nur der Interstate Highway 95 zwischen Las Vegas und Reno. Und auf ihrem Unterarm lag kein Alien-Greiforgan, sondern die Hand einer jungen Frau mit asiatischen Gesichtszügen.
    Kathy atmete tief durch und strich sich einige ihrer rotblonden Haarsträhnen aus der Stirn. Sie war völlig verschwitzt, obwohl die Klimaanlage im Bus gut funktionierte. Es war beinahe ein wenig frisch. Doch draußen, vor den getönten Fensterscheiben, herrschte eine Gluthitze. Das Fahrzeug bewegte sich auf dem Highway durch Nevada, und dieser US-Bundesstaat bestand größtenteils aus Wüsten und Gebirge. Zudem war gerade Hochsommer.
    Kathy schaute sich ihre Sitznachbarin genauer an. Die Asiatin musste Platz genommen haben, während Kathy geschlafen hatte. Die junge Frau mit den Mandelaugen war schlank und trug schulterlanges Haar. Bekleidet war sie mit knielangen Kakishorts und einem ärmellosen hellorangefarbenen Top. Und sie bemerkte natürlich, dass sie von Kathy gemustert wurde.
    „Du hast fürchterlich geächzt und gestöhnt, da habe ich dich lieber aufgeweckt. Ist es dir recht, dass ich mich neben dich gesetzt habe?“ Die Mandelaugen blickten fragend. „Du hast vorhin ganz friedlich geschlummert. Der Bus war ziemlich voll. Inzwischen sind einige Passagiere schon wieder ausgestiegen. Aber ich habe dein T-Shirt gesehen und dachte mir, dass wir in Zukunft Kommilitonen sind. Deshalb wollte ich lieber neben dir sitzen.“
    Die Asiatin deutete auf Kathys Oberteil, auf dem in großen Lettern die Worte „NEVADA STATE UNIVERSITY RENO“ prangten.
    Kathy lächelte ihrer neuen Reisebekanntschaft zu. „Das T-Shirt ist ein Willkommensgeschenk der Uni. Die Studiengebühren sind hoch genug, aber dieses Textilteil gab es wenigstens gratis.“ Sie nickte freundlich. „Klar, du kannst gerne neben mir sitzen. Mein Name ist übrigens Kathy Ballard. Ich komme aus Nottingham in England.“
    „Echt? Ich dachte mir schon, dass dein Akzent nicht gerade amerikanisch klingt. Ich bin Li Wong und stamme aus Shanghai in China. Meine Studiengebühren zahlt zum Glück der Staat. Aber dafür muss ich auch erstklassige Leistungen bringen.“
    Kathy schaute Li Wong neugierig an. Wie eine Streberin sah ihre Sitznachbarin nicht wirklich aus. Auf jeden Fall war ihr die Chinesin auf Anhieb sympathisch. Und Kathy war froh, nun jemandem zum Reden zu haben. Denn die Nachwirkungen ihres Albtraums spukten immer noch in ihr herum. Da war es perfekt, sich ablenken zu können.
    „Es war total gut, dass du mich wachgerüttelt hast, Li. Ich habe von unheimlichen Aliens geträumt, die mich in ihr Raumschiff zerren wollten. Ich bin immer noch ziemlich durch den Wind, obwohl es nur ein Traum war.“
    Die Chinesin lächelte und zwinkerte Kathy zu. „Wir sind vorhin an Area 51 vorbeigefahren. Vielleicht hat dieser Ort ja dein Unterbewusstsein beeinflusst.“
    Als Science-Fiction-Fan wusste Kathy, dass Area 51 ein militärisches Sperrgebiet der US-Luftwaffe war. Im Internet wimmelte es von den abgefahrensten Verschwörungstheorien, die sich um den geheimnisvollen Platz rankten. Angeblich sollten dort die Überreste von toten Marsmenschen gelagert werden, Verhandlungen mit außerirdischen Mächten stattfinden oder sogar eine geheime
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher