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Glutheißer Höllentrip

Glutheißer Höllentrip

Titel: Glutheißer Höllentrip
Autoren: S Hogan
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hielt, war ich überzeugt davon, dass du im Grunde ein guter Kerl bist. Ich habe mich öfter gefragt, warum so jemand wie du auf die schiefe Bahn geraten musste.“
    David lächelte. „Wahrscheinlich bin ich wirklich ein schlechter Undercover-Cop. Ich hätte Furcht einflößender wirken müssen.“
    „Kann sein“, gab Kathy zu. „Aber dann hätte ich dir niemals geglaubt, dass du in Wirklichkeit ein Polizist bist. Und wer weiß, wie die Entführung dann ausgegangen wäre …“
    Bevor David etwas erwidern konnte, wurde die Bürotür geöffnet.
    „Der Polizeichef erwartet euch jetzt“, sagte die junge Polizistin.
    Kathy und David wurden in das Arbeitszimmer des hohen Beamten geführt. Lewis B. Rollins war ein hagerer braun gebrannter Mann mit schneeweißem Haar. Er gab den beiden die Hand und bat sie, auf seinen Besucherstühlen Platz zu nehmen.
    „Eine Geiselnahme ist immer ein besonders heikles Verbrechen“, eröffnete er das Gespräch. „Eine gewaltsame Befreiung durch Polizeikräfte ist oft mit einem großen Risiko für die Entführten verbunden. Den unblutigen Ausgang dieses Dramas haben wir vor allem Ihnen zu verdanken, Miss Ballard.“ Der Polizeichef warf Kathy einen freundlichen Blick zu.
    Sie spürte, wie sich ihre Wangen röteten. Sicher, Kathy war eigentlich auch selbst stolz auf sich. Aber es war noch einmal etwas anderes, die Anerkennung von einer Respektsperson zu bekommen. Ihr Stiefvater hatte jahrelang dafür gesorgt, dass sie sich wertlos fühlte. Es war für Kathy immer noch nicht selbstverständlich, gelobt zu werden.
    „Danke, Sir“, gab sie zurück und senkte den Blick. „Aber ich bin sicher, dass jede andere Geisel an meiner Stelle genauso gehandelt hätte.“
    „Wirklich, Miss Ballard?“, fragte der Polizeichef. „Ich nicht. Wir haben mit einigen Experten das Videomaterial genau ausgewertet. Sie haben durch Ihren beherzten Überraschungsangriff den Anführer der Geiselnehmer genau im richtigen Moment entwaffnet.“ Rollins verstärkte sein Lächeln. „Officer David Lorne benötigte nur dreißig Sekunden, um den Verbrecher zu Boden zu bringen und Verstärkung anzufordern. Und genau diese lebenswichtige Zeitspanne haben Sie ihm verschafft.“
    „Ich habe nur getan, was mir in dem Moment sinnvoll erschien“, antwortete Kathy bescheiden. „Und ich hatte eine schauderhafte Angst.“
    „Das glaube ich Ihnen, Miss Ballard. Aber Sie haben Ihre Furcht überwunden – darauf können Sie wirklich stolz sein. Ihre Mitgefangenen verdanken Ihnen ihr Leben. Peter Roach, der Kidnapper-Anführer, hat inzwischen ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Er hat zugegeben, dass er alle übrigen Geiseln sowie seine Komplizen töten wollte, auch Officer Lorne. Er wollte ‚lästige Zeugen aus der Welt schaffen‘, wie er sich ausdrückte. Wenn sein Plan aufgegangen wäre, wären jetzt nur noch Sie am Leben.“
    Das hatte Kathy nicht gewusst, aber geahnt. Sie traute Peter Roach alias Pete Flanagan inzwischen jede Schlechtigkeit zu. Gleichzeitig war es ein beruhigendes Gefühl, dass er wohl niemals wieder auf freien Fuß kommen würde – nicht nach den Morden, die er begangen hatte.
    Es war, als ob Rollins ihre Gedanken gelesen hätte. „Peter Roach wird sich für die Bluttaten verantworten müssen, die er nach seinem Ausbruch aus dem Gefängnis begangen hat“, sagte er ernst. „Die Staatsanwaltschaft fordert für ihn eine Freiheitsstrafe von dreimal lebenslänglich. Und ich hoffe sehr, dass der Richter in diesem Sinn entscheiden wird.“
    „Ich hatte zeitweise gedacht, dass Pete ein echter Psychopath ist, Sir.“
    „Das mag sein, aber die Nervenärzte haben ihn als schuldfähig eingestuft. Er hat genau gewusst, dass er anderen Menschen Schaden zufügt, und es trotzdem getan. Nun muss er mit den Konsequenzen leben.“
    „Was geschieht eigentlich mit Reginald Brown? Ich habe gehört, dass die Polizei den gefesselten Höhlenforscher gerettet und in Gewahrsam genommen hat.“
    „Bei Reginald Brown liegt der Fall anders. Dieser Mann leidet unter einem Wahn, und der tragische Tod Ihrer chinesischen Freundin war offenbar wirklich ein Unfall. Brown befindet sich nun in einer Nervenklinik, wo man sich gut um ihn kümmern wird.“ Rollins räusperte sich. „Miss Ballard, der Staat Nevada hat noch viel mehr zu bieten als Wüste, Glücksspiel und Verbrechen. Ich hoffe, dass Sie Ihre Zeit bei uns ab sofort genießen können.“
    Bevor Kathy dem Polizeichef antworten konnte, wandte er sich an David.
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