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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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    Logan Quinn wollte mich umbringen.
    Der Spartaner verfolgte mich schonungslos und schnitt mir jedes Mal den Weg ab, wenn ich versuchte, mich an ihm vorbeizuschieben und davonzurennen.
    Zisch. Zisch. Zisch.
    Wieder und wieder schlug Logan mit dem Schwert nach mir, und die glänzende, silberne Klinge kam meiner Kehle jedes Mal ein wenig näher. Die Muskeln unter seinem Shirt bewegten sich, während er geschmeidig von einer Angriffsposition in die nächste glitt. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, und seine eisblauen Augen glühten fast vor Kampfeslust.
    Ich dagegen glühte nicht vor Kampfeslust. Ich wand mich, das schon. Aber ich glühte nicht.
    Klirr-klirr-klirr.
    Ich riss mein eigenes Schwert hoch und versuchte, Logan abzuwehren, bevor er mir den Kopf von den Schultern schlug. Dreimal gelang es mir, seine Schläge zu parieren, und jedes Mal, wenn sein Schwert auf meines traf, verzog ich das Gesicht. Aber beim letzten Mal war ich nicht schnell genug. Logan trat vor, und sein Schwert schwebte nur Millimeter vor meiner Kehle, noch ehe ich mehr tun konnte, als zu blinzeln und mich zu fragen, wie ich überhaupt in diese Situation geraten war.
    Aber das reichte Logan noch nicht. Er bewegte das Handgelenk und sorgte dafür, dass mir die Waffe aus der Hand und quer durch die Sporthalle flog. Mein Schwert drehte sich mehrmals in der Luft, bevor es mit der Spitze zuerst in einer der dicken Übungsmatten stecken blieb, die den Boden der Halle bedeckten.
    »Schon wieder tot, Gypsymädchen«, sagte Logan leise. »Damit bist du jetzt zwölfmal in Folge gestorben.«
    Ich seufzte. »Ich weiß. Glaub mir, ich weiß es. Und ich bin kein bisschen glücklicher darüber als du.«
    Logan nickte, nahm das Schwert von meiner Kehle und trat zurück. Dann drehte er sich um und sah über die Schulter zu den beiden anderen Spartanern, die auf der Tribüne herumlungerten und entweder SMS tippten oder uns mit gelangweiltem Interesse beobachteten.
    »Zeit?«, fragte Logan.
    Kenzie Tanaka drückte einen Knopf auf seinem Handy. »Fünfundvierzig Sekunden. Davor waren es nur fünfunddreißig Sekunden. Ein Fortschritt.«
    »Zumindest hält Gwen inzwischen ein wenig länger durch«, schaltete sich Oliver Hector ein. »Muss an dem Wonder-Woman-Shirt liegen. Vielleicht verleiht ihr das ja ihre beeindruckenden Kampffähigkeiten.«
    Sein höhnischer Tonfall ließ mich erröten. Okay, vielleicht hatte ich mein Superhelden-Shirt heute Morgen in der Hoffnung angezogen, dass es mir ein bisschen Glück bringen würde. Denn das brauchte ich dringend, wenn es um irgendeine Art von Kampfsport ging. Aber deswegen musste er mich noch lange nicht verarschen, besonders nicht vor den anderen.
    Oliver grinste fies. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihm einen bösen Blick zu.
    Kenzie sah den anderen Spartaner an. »Ich finde es cool, dass Gwen auf Superhelden steht.«
    Oliver runzelte die Stirn. Es gefiel ihm nicht, dass sich Kenzie für mich einsetzte, aber zumindest hielt er den Mund. Ich wusste nicht, was Oliver für ein Problem hatte, aber er schien ständig darauf aus zu sein, mich zu nerven. Vielleicht hielt er das für charmant oder so. Manche Kerle auf der Mythos Academy waren so – sie dachten, es sei supercool, sich wie Volltrottel aufzuführen. Was auch immer. Ich hatte auf jeden Fall mal null Interesse an dem Spartaner. Oh, Oliver war mit seinem aschblonden Haar, seinen dunkelgrünen Augen, der gebräunten Haut und dem trägen Lächeln durchaus attraktiv. Genauso wie Kenzie mit seinem tiefschwarzen Haar und den Augen von derselben Farbe. Dazu kamen noch die ganzen Muskeln, die beide hatten. Ihre Körper strahlten förmlich sehnige Stärke aus. Das einzige Problem der beiden Spartaner war, dass sie eben nicht Logan Quinn waren.
    Logan war derjenige, für den ich mich interessierte – obwohl er mir bereits im Herbst das Herz gebrochen hatte.
    Der Gedanke an meine dummen, hoffnungslosen, unerwiderten Gefühle für Logan ließ meine Laune noch tiefer in den Keller stürzen, und ich stiefelte über die Matten zu meinem Schwert.
    Die Sporthalle der Mythos Academy war ungefähr fünfmal größer als jede normale Sporthalle, und die Decke schwebte fast sechzig Meter über meinem Kopf. In gewisser Weise wirkte sie vollkommen normal. Von den Deckenbalken hingen farbenfrohe Banner, die die Termine für die verschiedenen Wettbewerbe der Akademie im Fechten, Bogenschießen, Schwimmen und anderen albernen Sportarten verkündeten, während
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