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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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eine leuchtend gelbe Farbe und eine seltsame, gezackte Form. Definitiv keine Kiwi. Vielleicht eine Sternfrucht? Ich hob sie an meine Nase und schnüffelte, aber alles, was ich riechen konnte, war der scharfsüße Duft des Honig-Vanille-Dressings. Die seltsame Frucht wirkte nicht, als könnte sie mich umbringen. Allerdings sahen einige Dinge in der Akademie netter aus, als sie waren.
    Mir gegenüber schnitt Daphne einen weiteren kleinen Bissen von ihrem Eiweißomelette ab, das von frischem, gebuttertem Hummer gekrönt wurde. Dazu gab es gedünsteten Spinat und geriebenen Fetakäse. Die Walküre aß tatsächlich Hummer zum Frühstück – und genoss jeden einzelnen Bissen. Bäh.
    Hummer war eigentlich noch eins der harmloseren Gerichte in der Cafeteria. Kaviar, Schnecken und Kalbfleisch gehörten zum Standardprogramm bei Frühstück, Mittagessen und Abendbrot, genau wie anderes Schickimicki-Essen. Selbst die normalen Gerichte – wie Lasagne, Brathähnchen oder der Fruchtsalat, den ich gerade aß – hatten immer seltsame Zutaten, seltsame Soßen oder bizarre Beläge. Aber die anderen Jugendlichen liebten das ganze exotische Zeug, weil sie bei ihren obszön reichen Eltern damit aufgewachsen waren. Die Mythos-Schüler verschlangen Schnecken, wie die Leute auf meiner alten, öffentlichen Highschool fettige Pizza, knusprige Pommes und dicke Cheeseburger verschlungen hatten.
    Der Mangel an einfachem, identifizierbarem, normalem Essen war eines der Dinge, die ich am Speisesaal hasste – an der Mythos Academy generell.
    »Gwen? Hörst du mir überhaupt zu?« Daphne schnippte vor meinem Gesicht mit den Fingern, sodass pinkfarbene Funken wie winzige Schmetterlinge um uns herumhuschten.
    »Ich muss dir gar nicht zuhören«, sagte ich, legte meine Gabel in die Schüssel und schob sie mitsamt der mysteriösen Frucht darin von mir. »Du redest seit zwei Wochen von nichts anderem als von diesem Wochenendausflug, zu dem alle Schüler eingeladen sind.«
    »Nicht einfach ein Ausflug«, erklärte Daphne. »Winterkarneval! Vertrau mir. Es ist eines der besten Events des Jahres.«
    »Warum?«, grummelte ich. »Weil alle übers Wochenende in ein schickes Skiresort fahren dürfen, wo sie mit nur geringer Überwachung durch die Professoren trinken, rauchen und Sex haben?«
    Daphne grinste, und ihre schwarzen Augen glitzerten vor Aufregung. »Genau.«
    Ich verstand nicht ganz, was den Karneval vom täglichen Leben in der Akademie unterschied, aber ich hielt den Mund. Die Leute hier mochten ja alle auf Mythos sein, um zu lernen, wie man kämpfte und mit seiner Magie umging, aber sie wollten auch feiern, während sie das taten. Und wenn man bedachte, dass so gut wie alle ihrer Eltern stinkend, stinkend reich waren, konnten sie es sich auch leisten. Anscheinend hatten die Götter ihre Krieger in grauer Vorzeit mit Gold, Silber und faustgroßen Diamanten belohnt. Der Reichtum war über die Generationen weitergegeben und vermehrt worden, und das war der Grund, warum die Mythos-Schüler immer das Beste von allem hatten, von Designerkleidung über teure Autos bis hin zu individuell gefertigten Waffen und Schmuck.
    Auf meiner alten Schule hatte man unter einer Party ein Sixpack Weinschorle verstanden, das die ältere Schwester eines coolen Jungen heimlich gekauft hatte. Hier auf Mythos schickten die Eltern, die dionysische Weingüter besaßen, ihren Kindern ganze Kisten von dem Zeug.
    »Komm schon«, schmeichelte Daphne. »Ich brauche jemanden, der mir die Haare aus dem Gesicht hält, während ich mir die Seele aus dem Leib kotze. Einige der Partys werden ziemlich wild.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Zu wild für eine mächtige Walküre?«
    Daphne grinste wieder, und ich schnaubte nur.
    Wie die anderen Schüler auf Mythos war Daphne Cruz die Ur-Ur-Ur-irgendwas-Enkelin eines Kriegers aus alter Zeit. Oh, sie mochte aussehen wie eine hübsche, verzogene Prinzessin, mit ihrem glatten, blonden Haar, ihrer perfekten, bernsteinfarbenen Haut, dem teuren rosafarbenen Kaschmirpullover und der noch teureren, farblich dazu passenden Tasche. Daphne war definitiv ein Mädchen-Mädchen, aber zudem war sie eine Walküre, was bedeutete, dass sie unglaublich stark war. Ehrlich. Hulkstark. Daphne hätte den Tisch, an dem wir saßen, mit bloßen Händen zerreißen können, ohne sich dabei auch nur einen Fingernagel abzubrechen.
    Walküren besaßen außerdem Magie. Daher kamen die Funken, die überall um uns herum in der Luft blitzten. Jedes Mal, wenn Daphnes
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