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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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inneren Auge auf, jemand mit dunklem Haar, schwarzem Haar …
    »Ich habe gesagt, das gehört mir«, knurrte Oliver, riss mir das Notizbuch aus der Hand und unterbrach damit die Verbindung.
    Das halbfertige Bild verschwand abrupt, zusammen mit dem warmen, kribbeligen Gefühl. Ich versuchte, das Buch festzuhalten, aber bekam nur leere Luft zu fassen. Noch eine Sekunde, und ich hätte gesehen, wer Olivers mysteriöser Schwarm war. Aber der Spartaner hielt das Notizbuch außerhalb meiner Reichweite, packte seine Tasche und schob es hinein. Er hatte es so eilig, dass er dabei die Tasche einriss. Oliver warf mir einen Blick zu, um zu sehen, ob ich es bemerkt hatte.
    Ich schenkte ihm ein ähnliches wissendes, dreistes Grinsen wie er mir, als er sich über mein Shirt lustig gemacht hatte. Olivers Miene verfinsterte sich.
    »Was treibt ihr zwei da?«, fragte Kenzie, der gerade mit einer Wasserflasche in der Hand aus einer der Seitentüren trat.
    »Nichts«, murmelte Oliver und warf mir einen weiteren düsteren Blick zu.
    Ich verdrehte die Augen und ignorierte ihn. In meiner Zeit auf Mythos hatte man mich bereits fast mit einem Schwert aufgespießt, und ich war beinahe von einer Killermiezekatze zerkaut worden. Böse Blicke konnten mir nichts mehr anhaben.
    »Wo ist Logan?«, fragte ich.
    »Er kommt gleich wieder. Er meinte, wir sollen schon ohne ihn anfangen«, sagte Kenzie, während sein Blick neugierig zwischen Oliver und mir hin- und herglitt. Offenbar fragte er sich, was los war.
    Oliver drehte sich um und stiefelte ans andere Ende der Tribüne. Seine Tasche nahm er mit. Kenzie musterte mich kurz neugierig, dann ging er zu Oliver. Die beiden unterhielten sich leise, während Oliver immer wieder böse in meine Richtung starrte.
    Der Spartaner war offensichtlich sauer auf mich, weil ich sein kostbares Notizbuch angefasst und ihn mit seinem mysteriösen Schwarm aufgezogen hatte. Was auch immer. Mir war egal, was Oliver von mir hielt. Außerdem hatte er angefangen, indem er sich über mein T -Shirt lustig gemacht hatte. Ich wusste vielleicht nicht, wie man ein Schwert schwang, aber beim Sticheln gehörte ich nicht zu den Schlechtesten.
    Nach einem kurzen Gespräch hielten Kenzie und Oliver auf die Zielscheiben fürs Bogenschießen zu, und Kenzie bedeutete mir, ihnen zu folgen. Anscheinend hatte ich sie nicht wütend genug gemacht, damit sie den Rest der Trainingsstunde vergessen hatten. Zu dumm.
    Mit einem Seufzen stand ich auf. Ich war bereit, den Spartanern zu zeigen, dass ich mich beim Bogenschießen genauso dämlich anstellte wie beim Schwertkampf.

    

    Plock!
    Zum fünften Mal bei genauso vielen Versuchen trudelte mein Pfeil schwach gegen die Zielscheibe, um dann abzuprallen und auf den Turnhallenboden zu fallen.
    »Nein, nein, nein.« Kenzie schüttelte den Kopf. »Wie oft muss ich es dir noch sagen? Du kannst da nicht so zögerlich rangehen, Gwen. Du musst die Sehne nach hinten ziehen und den Pfeil fliegen lassen, als würdest du es wirklich ernst meinen. Sonst kriegst du einfach nicht genug Kraft hinter den Pfeil, um ihn durch das Ziel zu jagen.«
    »Genau, Gwen«, stichelte Oliver. »Du willst die Schnitter doch töten. Oder sollen sie sich totlachen?«
    Ich ignorierte Olivers bissige Kommentare, konzentrierte mich auf Kenzies Ratschlag und blies mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Kraft. Ich soll es ernst meinen. In Ordnung.«
    Ich übte seit einer Viertelstunde mit einem langen, gekrümmten Bogen, während die Spartaner zusahen und mir Ratschläge zuriefen. Überraschenderweise zielte ich gut genug, um den äußeren Rand der Zielscheibe zu treffen, aber ich hatte es noch nicht geschafft, dass ein Pfeil tatsächlich stecken blieb. Sie prallten alle ab. Kenzie behauptete, es läge daran, dass ich die Sehne einfach nicht weit genug zurückzog und deshalb dem Pfeil nicht genug Schwung mitgab. Ich war der Meinung, dass ich einfach genauso schlecht im Bogenschießen war wie beim Schwertkampf. Ich hatte gute Noten. Musste ich unbedingt auch noch sportlich sein?
    »Hier«, sagte Kenzie und gab mir den nächsten Pfeil. »Lass es uns noch mal probieren.«
    Oliver lachte, und Kenzie schüttelte den Kopf über ihn. Ich seufzte nur und legte den Pfeil auf die Sehne.
    In diesem Moment öffnete sich quietschend eine der Seitentüren, und Logan kam zurück. Aber er war nicht allein – Savannah Warren begleitete ihn.
    Savannah war eine umwerfende Amazone mit intensiven grünen Augen und einer Mähne roter Locken, die
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