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Glutheißer Höllentrip

Glutheißer Höllentrip

Titel: Glutheißer Höllentrip
Autoren: S Hogan
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diese Worte waren beinahe überflüssig. Über die winzigen Spionage-Kameras hatte das Einsatzteam natürlich mitbekommen, was im Bus los war. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis schwer bewaffnete SWAT-Beamte mit schusssicheren Westen und Helmen die Bustür aufdrückten und hereingestürmt kamen.
    Pete wehrte sich verbissen, wurde aber von David und dessen Kollegen überwältigt. Und auch Henry verzichtete auf jeden weiteren Widerstand, als er in die Mündungen von mehreren Maschinenpistolen starrte. Jay war sowieso bewusstlos.
    Kathy lag immer noch auf dem Boden. Sie hörte, wie sich das Motorengeräusch des Hubschraubers wieder entfernte. Die mexikanischen Banditen hatten vermutlich mitbekommen, dass im Bus eine Polizeiaktion stattfand. Die Umgebung des Fahrzeugs wurde inzwischen mit starken Scheinwerfern ausgeleuchtet, die roten Blinklichter von Patrolcars flackerten.
    Aber das alles bekam Kathy gar nicht richtig mit. Für sie zählte in diesem Moment nur, dass David ihr vorsichtig auf die Beine half. Sie bemerkte, dass er genauso unverletzt war wie sie selbst.
    Das Blut an ihrem Kinn stammte nämlich von Pete.
    Eine Woche später kam Kathy die Busentführung schon so unwirklich vor wie ihr Science-Fiction-Albtraum, den sie auf der Fahrt im Bus gehabt hatte. Sicher, das Verbrechen hatte eine Menge Staub aufgewirbelt. Die Medien hatten sich wie eine Meute hungriger Geier auf die Kidnapping-Opfer gestürzt und teilweise riesige Summen für Exklusiv-Interviews geboten.
    Kathy fand das einfach nur widerlich. Sie hatte das Angebot der Polizei nur zu gern angenommen, sie vor diesen Sensations-Junkies abzuschirmen. Aber nicht jeder hatte der Verlockung widerstehen können, einmal Star am Medienhimmel zu sein. Als Kathy einmal versehentlich eine Nachrichtensendung im TV einschaltete, sah sie ihre Leidensgenossinnen Pearl und Diana. Die beiden Studentinnen wurden in einem Studio vor Livepublikum von einem Journalisten ausgequetscht. Der Kerl wirkte auf Kathy wie ein widerlicher Spanner, der sich an der überstandenen Todesangst der beiden Entführungsopfer hochzog.
    Auch dem Ehepaar Wilma und Carl Hayes war es gelungen, sich den Pressegeiern zu entziehen. Zum Glück ging es Carl Hayes trotz seiner Herzprobleme inzwischen wieder besser, wie Kathy erfahren hatte. Die alten Leute waren zurück in ihren Heimatstaat Kansas gereist, ohne zuvor von Journalisten belästigt zu werden.
    Vor einigen Tagen hatte sie mit ihrer Mom und Onkel Larry telefoniert. Sie bekam jetzt noch eine Gänsehaut, wenn sie daran dachte.
    „Kathy, wir kommen sofort nach Reno und holen dich nach Hause“, meinte ihre Mutter sofort, nachdem Kathy sie erreicht hatte. „Du musst keine Minute länger dortbleiben.“
    Da sie das Gespräch über Skype führten, konnte Kathy sehen, wie bleich das Gesicht ihrer Mutter war. So hatte sie sie noch niemals zuvor gesehen. Beinahe glaubte sie, eine Leiche vor sich zu haben. Aber sie sah, wie sich die Lippen ihrer Mom bewegten. Und ihre Stimme war über Skype nur allzu deutlich zu hören. Danach hatte ihr Onkel Larry das Wort ergriffen. Die Ringe unter seinen Augen waren beinahe pechschwarz. Und das lag gewiss nicht nur an der zweifelhaften Qualität der Verbindung.
    „Deine Mom hat recht, Kathy“, gestand er ihr zerknirscht. „Wir haben ein sehr schlechtes Gewissen, weil wir dir erlaubt haben, ein Gastsemester in den USA zu belegen.“
    „Erlaubt? Sei nicht sauer, Onkel Larry – aber ich bin volljährig!“, wehrte sie sich gegen die übergroße Fürsorge. „Ich kann verstehen, dass ihr besorgt seid. Es war gewiss nicht einfach für euch, als ihr von der Entführung erfahren habt.“
    „Nicht einfach?“, gab ihr Onkel empört zurück. „Die Nevada State Police hat hier angerufen, um uns zu benachrichtigen. Sie kannten ja deinen Namen, weil du das Busticket online gebucht hattest. Offenbar haben sie alle Angehörigen der Entführten kontaktiert. Seitdem haben wir kein Auge mehr zubekommen. Wir hatten schon das Schlimmste befürchtet.“
    „Das ist aber nicht passiert, Onkel Larry. Mir geht es gut, das kannst du doch wohl hoffentlich sehen, oder?“
    „Du siehst erschöpft aus, Darling. Aber das ist auch kein Wunder – nach dem, was du durchgemacht hast. Wir können dich schon morgen heim nach England holen. Deine Mutter und auch Tante Ruth und ich werden uns um dich kümmern.“
    „Das will ich aber nicht, versteht ihr?“, regte sich Kathy auf. „Es ist lieb, dass ihr euch solche Sorgen um mich
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