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Glutheißer Höllentrip

Glutheißer Höllentrip

Titel: Glutheißer Höllentrip
Autoren: S Hogan
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macht. Aber auch in England gibt es Verbrechen, sogar in Nottingham. Denkt mal an den Doppelmörder, der voriges Jahr verhaftet wurde. Das war ein ganz unscheinbarer Mann, der niemals zuvor kriminell geworden ist. Es kann überall etwas Schlimmes geschehen. Aber ich habe bewiesen, dass ich auf mich selbst aufpassen kann.“
    „Es stimmt, was Kathy sagt, Larry“, sagte ihre Mutter zu Onkel Larry. „Außerdem – meine Tochter ist eine richtige Heldin. Es ist vor allem ihr zu verdanken, dass die Gangster schließlich entwaffnet werden konnten und die Entführung unblutig zu Ende ging. Die Polizei war begeistert von ihr, erinnerst du dich nicht mehr?“
    Kathy hatte nicht glauben können, dass sich ausgerechnet ihre Mutter auf ihre Seite schlagen würde. Aber von diesem Moment an war ihr klar, dass Mom und Onkel Larry sie nicht zurück nach England schleifen würden. Ihre Mutter konnte sich gegen ihren Bruder durchsetzen, das war schon immer so gewesen. Kathy hatte zwar noch eine Zeit lang mit Engelszungen auf die beiden einreden müssen. Aber dann hatten sich Mom und Onkel Larry damit zufriedengegeben, dass Kathy jeden Tag daheim anrufen würde.
    Dieses Gespräch lag einige Tage zurück. Momentan hockte Kathy auf der Rückbank eines Patrolcars, der sie zum Police Headquarter bringen sollte. Nachdenklich strich sie mit der flachen Hand über die Polster. Was dieses Auto wohl erzählen würde, wenn es sprechen könnte? Wie viele Kriminelle hatten an dem Platz gesessen, wo Kathy sich momentan befand? Diebe, Räuber, Vergewaltiger, Drogensüchtige – sie alle waren ihrer gerechten Strafe zugeführt worden, wie es auch Pete und seinen Kumpanen geschehen würde. Allein schon die Erinnerung an den gefährlichen Psychopathen sorgte dafür, dass sich ihr der Magen zusammenkrampfte. Wenn Kathy ehrlich war, hatte sie das Kidnapping innerlich noch lange nicht verarbeitet. Die permanente Todesgefahr steckte man nicht so leicht weg.
    Der Streifenwagen hielt auf dem Parkplatz des Police Departments an der East Second Street. Kathys Herz klopfte vor Aufregung schneller. Der Polizeichef von Reno wollte sie persönlich kennenlernen. Noch nie zuvor war Kathy einer so hochrangigen Persönlichkeit vorgestellt worden. Doch vor allem hoffte sie, endlich David wiederzusehen. Er hatte sie nur kurz im Hospital besucht, wo sie zur Beobachtung eingeliefert worden war. Doch in den letzten Tagen war keine Zeit für ein weiteres Treffen gewesen. David musste als Undercover-Cop Bericht erstatten und war außerdem an den Vernehmungen von Pete, Jay und Henry beteiligt. Das hatte er ihr jedenfalls bei ihrer kurzen Begegnung im Krankenhaus gesagt.
    Eine junge Polizistin begrüßte Kathy lächelnd, gab ihr einen Besucherausweis und führte sie durch die Sicherheitsschleuse. Das Police Headquarter war ein modernes Bürogebäude mit Klimaanlage. Kathy fröstelte beinahe, denn der Unterschied zwischen der brütenden Nevada-Hitze draußen und den kühlen Innenräumen war ziemlich groß.
    Doch als sie David erblickte, war jeder Gedanke daran, zu frieren, vergessen. Er hatte in einer Wartezone auf dem Flur gehockt, doch nun sprang er sofort auf. Kathy sah ihn zum ersten Mal in seiner blauen Uniform, und sie fand, dass er einfach toll aussah. Allerdings war er mindestens genauso aufgeregt und nervös wie sie selbst, was Kathy irgendwie süß fand. Allerdings konnte sie seine Unruhe verstehen, denn der Polizeichef war immerhin sein höchster Vorgesetzter.
    „Ich melde euch an“, sagte die junge Polizistin und verschwand in einem der Büros. Kathy und David standen sich gegenüber. Für diesen Moment waren sie allein auf dem Korridor. Man hörte nur aus der Ferne undeutliche Stimmen und das Klingeln von Telefonen.
    David trat näher und stand schließlich so dicht vor Kathy, dass sie trotz der Klimaanlagen-Kälte die Wärme seines Körpers unter der Uniform spüren konnte.
    „Du siehst gut aus, Kathy“, sagte er schlicht.
    „Du auch“, gab Kathy zurück. „Es ist für dich bestimmt schön, nach der Undercover-Zeit wieder als richtiger Cop auftreten zu können.“
    „Allerdings“, bestätigte er. „Es ist nicht leicht hinter Gittern. Wenn man überleben will, muss man sich den Kriminellen anpassen. Das ist ein schmaler Grat, verstehst du? Wenn man nicht auf sich achtet, wird man ganz schnell genauso wie sie.“
    „Das kann ich mir bei dir nicht vorstellen, David“, beeilte sich Kathy zu sagen. „Selbst als ich dich noch für einen Kidnapper
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