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0651 - Zeitfeuer

0651 - Zeitfeuer

Titel: 0651 - Zeitfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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darauf. Er verschwand einfach wieder…
    Stygia atmete auf.
    Sie wußte mittlerweile, daß diese kleine Bestie zu Zamorra gehörte, aber sie konnte den Drachen nicht richtig einschätzen. Sie wußte nicht, wie mächtig er wirklich war.
    Deshalb war sie erleichtert, als er wieder verschwand.
    Sie bereitete sich auf ihren Auftritt vor. Sie konnte Zamorra jetzt so einfach töten, ungeschützt, wie er war, und es wäre das Vernünftigste gewesen, jetzt einfach blitzschnell zuzuschlagen. Sofort, ohne ihm noch die Chance zu geben, in die Trickkiste zu greifen.
    Aber das wäre zu einfach gewesen.
    Sie wollte ihm ins Gesicht lachen. Er sollte, wenn er starb, wenigstens noch ihren Triumph erleiden.
    Sie begann die Flügel zu spreizen. Machte sich bereit, in einem rasanten Flug über die beiden Menschen zu kommen.
    Da wandten Zamorra und Nicole sich um. Sahen Stygia, erkannten sie als ihre Feindin.
    Und Stygia griff an!
    ***
    Im Château Montagne hatte Robert Tendyke auf die einfachste Weise reagiert: er hatte den Schwanz des Drachen gepackt und zerrte ihn daran zwischen den Blumen hervor!
    Kaum befand sich Fooly außerhalb des »Blumenbeetes«, als sein stroboskopartiges Flackern ein Ende fand.
    Verwirrt sah der Drache sich um.
    »Danke«, keuchte er dann. »Das -das war ja schlimm. Ihr habt mich gerettet! Danke!«
    Dann schienen seine großen Telleraugen noch größer zu werden.
    »Aber der Chef und Mademoiselle Nicole - sie sind in Gefahr!« stieß er hervor. »Da ist Stygia! Sie greift die beiden an! Sie wird sie töten! Sie sind schutzlos, ohne das Amulett!«
    »Wo?« fragten drei Stimmen zugleich.
    Der Drache deutete mit dem Daumen seiner vierfingrigen Hand über die Schulter auf die Blumen. »Dort«, sagte er. »Wo auch immer es ist.«
    »Wir müssen hinüber«, drängte Uschi.
    »Ihr werdet ebensowenig durchkommen wie ich«, seufzte Fooly. »Es funktioniert nicht so richtig. Ich hing fest. Und außerdem könnt ihr ja nicht mal mit den Blumen reden.«
    »Wenn du uns hilfst, schon«, wandte Monica ein.
    »Es ist sinnlos«, stöhnte Fooly »Die Blumen am Ziel sind nicht richtig vorhanden, da, wo sie jetzt gerade sind. Man bleibt einfach stecken und kommt nicht mehr vorwärts und nicht mehr zurück. Wenn ihr mich nicht herausgezogen hättet…«
    »Was vermutlich nur möglich war, weil dein verlängertes Steißbein noch hier draußen herumhing«, murmelte Tendyke.
    »Was ist, wenn wir dich hindurchschieben zur anderen Seite? Oder wenn wir mit so viel Schwung hindurchlaufen, daß wir schneller auf der anderen Seite herauskommen, als wir hängenbleiben können?« schlug Monica vor.
    »Dann seid ihr auch zu schnell, als daß die Blumen euch überhaupt erfassen könnten, und schlagt euch hier an der Wand hinter ihnen die Stupsnasen platt.«
    Fooly nickte und faßte sich unwillkürlich an die Spitze seiner langen Krokodilschnauze.
    »Aber wir können doch nicht einfach hier herumstehen und gar nichts tun!« protestierte Uschi.
    »Wahrscheinlich«, sagte der Drache dumpf, »ist es ohnehin schon zu spät. Ungeschützt und hilflos gegen Stygia - das können sie nicht überlebt haben.«
    »Aber Zamorra hatte das Amulett doch mitgenommen«, wandte Uschi ein. »Das tut er doch immer, wenn er Château Montagne verläßt.«
    »Er hatte es eben jedenfalls nicht bei sich, und Mademoiselle Nicole auch nicht«, erklärte der Drache.
    »Woher willst du das überhaupt wissen? Vielleicht haben sie es unter der Kleidung verborgen getragen, wie fast immer.«
    »Es war nicht da«, erwiderte der Drache energisch. »Glaubt mir, ich weiß so etwas. Schließlich sind meine Sinne nicht so eingeschränkt wie die von euch Menschen. Frage mich immer wieder, wieso ihr überhaupt lebensfähig sind, bei so wenig, was ihr von eurer Umgebung mitbekommt.« Er schüttelte den Kopf.
    »Es gibt keine Hoffnung mehr. Diesmal hat Stygia es geschafft. Die beiden sind garantiert bereits tot…«
    ***
    »Verdammt!« keuchte Zamorra. Die Fürstin der Finsternis breitete die Schwingen aus und überwand die Distanz zu den beiden Menschen innerhalb weniger Sekunden.
    Und sie hatten keine Waffe!
    Nichts, womit sie sich gegen die rachsüchtige Dämonin wehren konnten!
    Selbst das Amulett war nicht zu ihnen zurückgekehrt, nachdem es Nicole aus dem FLAMMENSCHWERT-Verb und entlassen hatte…
    Trotzdem versuchte Zamorra es noch einmal.
    Er rief das Amulett.
    Normalerweise hätte es in seiner ausgestreckten Hand materialisieren müssen.
    Aber hier war nichts normal.
    Das
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