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0651 - Zeitfeuer

0651 - Zeitfeuer

Titel: 0651 - Zeitfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die mit den Regenbogenblumen Zeitreisen in unsere jetzige Epoche oder noch weiter in die Zukunft gemacht haben sollten…«, überlegte er halblaut, schüttelte dann aber den Kopf. Er näherte sich den Blumen weiter. Und sah den Drachen daraus hervordrängen.
    Fooly war gekommen!
    Fooly, der Drache, hatte den Weg durch Zeit und Raum zu ihnen gefunden! Hatte einen Weg gebahnt!
    Aber Fooly flackerte ebenfalls wie im Stroboskoplicht!
    Und er sah aus, als bereite ihm das diabolische Schmerzen…!
    ***
    Die Peters-Zwillinge suchten den Kuppelraum mit den Regenbogenblumen auf. Sonderlich wohl war beiden nicht zumute, aber nun hatten sie sich einmal darauf festgelegt, dem Drachen zu folgen; eigentlich wollten jetzt beide keinen Rückzieher mehr machen.
    Und immerhin waren sie einigermaßen gut ausgerüstet. Schon vorher, als nur Zamorra und Nicole verschwunden waren, hatten sie und Robert Tendyke sich auf eine Suchaktion vorbereitet. Eine recht brauchbare Bewaffnung gehörte dazu. Die Zwillinge gingen davon aus, für nahezu alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
    Lediglich die Zeitringe führten sie nicht mit sich. Die waren ja schließlich Zamorras Eigentum, und weder Monica noch Uschi wollten den »Nachlaßverwalter« Raffael Bois dermaßen bedrängen, daß er die Ringe herausrückte.
    Aber dann tauchte Tendyke hinter ihnen auf. »Wartet«, bat er. »Wir nehmen die Ringe mit. Vorsichtshalber. Ich hab' sie gerade noch Raffael aus dem Kreuz leiern können.«
    »Wir?« echote Monica, und Uschi fügte hinzu: »Heißt das, daß du dich jetzt doch zum Mitkommen entschlossen hast?«
    »Wohin zwei Wahnsinnige gehen können, gibt's auch Platz für einen dritten«, behauptete der Abenteurer. »Außerdem habe ich von uns allen die größten Überlebenschancen. Wollt ihr es euch nicht noch einmal überlegen und hier bleiben? Ich schaffe das notfalls auch allein.«
    »Wir schaffen es zu dritt oder gar nicht«, sagte Uschi.
    Augenblicke später erreichten sie den Raum mit den Blumen unter der frei schwebenden künstlichen Sonne, die es hier niemals Nacht werden ließ.
    Nicht zum ersten Mal fragte Rob Tendyke sich, wie lange diese Kunstsonne noch brennen würde.
    Vor einiger Zeit hatte Fooly an einem anderen Ort verdorrte Blumen und eine erloschene Sonne entdeckt…
    Und jetzt entdeckten die drei Menschen zwischen den Regenbogenblumen Fooly.
    Aber…
    Da stimmte etwas nicht.
    Warum hatte er sich auf die Anrufe nicht gemeldet, wenn er sich doch noch hier befand?
    Weil er es nicht konnte!
    Weil er nur noch zum Teil hier war!
    Er flackerte.
    »Oh, verdammt«, keuchte Monica auf. »Das gibt's doch nicht…«
    Im gleichen Moment erkannte es auch ihre Schwester, und beide fragten sich, warum sie nicht vorher schon mit ihren telepathischen Sinnen nach Foolys Bewußtseinsaura getastet hatten.
    Es flackerte ebenfalls.
    War in der einen Sekunde hier, in der anderen verschwunden!
    Seltsamerweise war das Flackern zeitlich gegeneinander versetzt! Foolys Aura war zu spüren, wenn der Drache nicht zu sehen war, und umgekehrt!
    »Das ist eine Falle«, murmelte Uschi. »Wir müssen etwas tun, schnell! Wir müssen ihn da 'rausholen !«
    Da packte Robert Tendyke zu!
    ***
    Fooly fühlte sich zerrissen. Er hatte zuviel riskiert. Er befand sich an zwei verschiedenen Orten zugleich!
    In der einen Sekunde befand er sich im Château Montagne, in der nächsten in der blau erleuchteten Halle, und dann schon wieder im Château…
    Er versuchte das zu ändern, aber es gelang ihm nicht. Er schaffte es nicht, zwischen den Blumen hervorzutreten, die unheilvolle Sphäre zu verlassen, um an einem der beiden Orte endgültig zu materialisieren.
    Etwas, das er nicht begriff, hielt ihn fest.
    Es war nichts Körperliches.
    Es war reine Magie.
    Noch dazu neutrale Magie, die aber in gewisser Hinsicht doch nicht neutral war, weil sie ihm nicht die geringste Chance gab, sich dagegen zur Wehr zu setzen.
    Er wollte schreien, aber er konnte es nicht. Selbst Feuerspeien war ihm unmöglich. Während er zwischen zwei Orten im Nichts festhing und sich mal hier, mal dort zeigte, war er zur absoluten Untätigkeit verurteilt.
    Er sah den Chef und die Demoiselle, und er sah den seltsamen Rundtisch und die drei Sessel. Und er sah noch etwas.
    Stygia war in der Nähe!
    Die Fürstin der Finsternis belauerte die beiden Menschen.
    Doch weder Zamorra noch Nicole entdeckten die Dämonin, denn sie schauten nicht in deren Richtung. Und sie schienen auch ihre Aura nicht spüren zu können.
    Fooly
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