Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Weiterentwicklung erlebt hatte.
    Nicht einmal die Tatsache, daß Rhet Riker mit den Alphas der Ewigen ein joint venture arrangiert hatte, durch das die Ewigen irdische Computer geliefert bekamen, während die Tendyke Industries ihrerseits von Dynastie-Technik profitierte, hatte eine merkliche Veränderung herbeigeführt.
    Und jetzt sollten die Ewigen plötzlich solche Tricks draufhaben, die eher irdischen Geheimdiensten zuzuschreiben wären?
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Er hatte zwischendurch immer wieder mal Berührung mit modernster Ewigen-Technik gehabt. Er wußte, wovon er sprach. Und es war kaum möglich, daß in der Zeit zwischen seinem letzten Kontakt und jetzt eine derart sprunghafte Weiterentwicklung stattgefunden haben konnte.
    Tendyke mußte sich irren.
    Wie auch immer - Zamorras Neugier war geweckt.
    Er war entschlossen, mittels der Regenbogenblumen Tendyke's Home in Florida aufzusuchen und dort und in El Paso, Texas, der Sache auf den Grund zu gehen.
    ***
    Taran materialisierte in unmittelbarer Nähe seines Ziels. Nur eine Tür trennte ihn von der Person, die er erreichen wollte.
    Absichtlich hatte er sich nicht in den gleichen Raum gesendet. Er wollte die Zielperson nicht erschrecken.
    Er formte Kleidung um seinen Körper, die den hiesigen Gepflogenheiten entsprach. Dann begann er, sein Aussehen zu verändern.
    Wenn er sich zu einer Zielperson sendete, nahm er zunächst automatisch deren Aussehen an. Dagegen konnte er nichts tun. Wenn er sich direkt zeigte und die Zielperson nicht wußte, mit wem sie es zu tun hatte, war das oft schockierend. Mit ein Grund, weshalb Taran es möglichst vermied, in der unmittelbaren Nähe zu materialisieren. Natürlich durfte er sich auch nicht zu weit von seinem Ziel entfernen, sonst funktionierte das Sich-senden nicht richtig.
    War er erst einmal am Ziel, konnte er daran arbeiten, sein Aussehen zu verändern und seine wahre Gestalt anzunehmen - sofern es diese überhaupt gab. Denn Taran war kein Mensch, nicht einmal ein annähernd menschliches Wesen. Er war entstanden aus reiner Magie.
    Lange war sein Bewußtsein herangereift in Professor Zamorras Amulett, dem siebten Stern von Myrrian-ey-Llyrana. Schließlich, als Taran stark genug geworden war, hatte er sich von der handtellergroßen Silberscheibe lösen können, die der Zauberer Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte. Taran war zu einem eigenständigen Lebewesen geworden. [5]
    Manchmal vermißte er die Geborgenheit des Amuletts. Damals war er ein Bestandteil der magischen Scheibe gewesen. Jetzt, nachdem er körperlich geworden war, war er auch angreifbar. Der Schutz, den ihm die Amulett-Hülle verlieh, fehlte; er mußte jetzt ständig darauf achten, ob er auch sicher war.
    Und er vermißte Zamorra. Die mentalen Unterhaltungen auf semitelepathischer Basis… damals, als Zamorra noch nicht einmal ahnte, was da in Merlins Stern heranreifte, über viele Jahre hinweg, und dabei immer stärker wurde…
    Taran hoffte, daß Zamorra auch ihn vermißte.
    Aber das war jetzt nicht wichtig.
    Wichtig war nur die Zielperson hinter jener Tür.
    Als Taran sicher war, daß sein Aussehen sich genügend verändert hatte, hob er die Hand, um anzuklopfen.
    Aber er vollendete die Bewegung nicht.
    Er spürte Gefahr.
    Für sich selbst - und für den anderen…
    ***
    Auf dem Korridor trafen sie sich.
    Zamorra kam die Treppe herunter, von seinem Arbeitszimmer her. Nicole Duval, seine Lebensgefährtin, Kampfpartnerin und Sekretärin in Personalunion, verließ gerade das Kaminzimmer, und aus Richtung Keller erschienen zwei blonde Mädchen, die nur durch ihr Outfit voneinander zu unterscheiden waren; Uschi Peters zeigte sich im neongelben Tanga und buntem Halstuch, während ihre Schwester textilfrei von Tendyke's Home herübergekommen war.
    Von zuviel Kleidung hatten die blonden Zwillinge noch nie viel gehalten; das warme Klima Floridas begünstigte ihre Einstellung. Wobei ihr Freiraum zumeist auf das tendyke'sche Grundstück begrenzt war; Floridas recht prüde Bewohner goutierten völlige Nacktheit im allgemeinen nicht.
    »Ah, der Telefon-Ersatz«, stellte Zamorra fest. »Willkommen an Bord dieses Narrenschiffs.«
    »Hups!« machte Monica. »Da erzähle ich Rob gerade noch, daß man im Château Montagne keine Kleidung braucht, und Nicole läuft im Wintermantel 'rum! Ist hier die Heizung ausgefallen?«
    »Wintermantel?« Nicole schüttelte den Kopf. Sie trug Satin-Boxershorts und ein beinahe durchsichtiges T-Shirt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher