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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon längst nicht mehr.
    Viel zu lange lag es zurück.
    Aber es existierte immer noch.
    Es brannte nach wie vor und wartete auf sein Opfer.
    Und immer noch schrie eine verzweifelte Seele in unendlicher Qual nach der Erlösung…
    Eine längst vergessene Seele…
    ***
    Zamorra seufzte. Einige Male hatte er versucht, die Verbindung wiederherzustellen. Aber irgendwie war der Wurm drin. Wie er es auch versuchte, es funktionierte nicht. Wahrscheinlich war die Übersee-Leitung überlastet - was allerdings im Zeitalter der Satellitentechnik schwer vorstellbar war. Immerhin befanden sich die beiden beteiligten Telefonanschlüsse in Frankreich und Florida und nicht nebenan in Deutschland…
    Der erste Gedanke, daß Rob Tendyke sich vielleicht einen Scherz erlaubt und die Verbindung absichtlich unterbrochen hatte, um die Spannung trotz Zamorras Unwillen noch einmal zu erhöhen, erwies sich durch den Technik-Check als falsch. Obgleich der Verdacht nahelag, weil die Unterbrechung gerade in dem Moment erfolgte, in dem Tendyke den Namen aussprechen wollte…
    Zamorra überlegte, ob es vielleicht an der Computersteuerung liegen konnte. Immerhin wurden die Kommunikationseinrichtungen im gesamten Château von der Rechneranlage geschaltet. Wenn sich da ein Fehler eingeschlichen hatte… Sollte Fooly, der Jungdrache mit seinem Hang zur Tolpatschigkeit, mal wieder das Paßwort geknackt und die Programme durcheinandergebracht haben?
    Aber alles andere lief einwandfrei, und man konnte dem Drachen auch nicht einfach für alles die Schuld geben. Zudem hatte dieses geflügelte Feuerzeug auf Beinen derzeit genug andere Sorgen; immerhin war er dazu »verurteilt« worden, für den im Laufe der Zeit angerichteten Flurschaden aufzukommen. Das hieß, Butler William teilte ihm diverse Aufgaben zu, die er gegen Lohn zu erledigen hatte, und dieser Lohn wurde mit jenen Schadenssummen für zerdepperte Blumenvasen, Fenster, Türen und anderweitigen Kleinkram verrechnet, für die die Versicherungen nicht mehr aufkommen wollten. [4]
    Allerdings glaubte Zamorra, der sich von William zur Genehmigung dieser Maßnahme hatte überreden lassen, inzwischen nicht mehr so ganz daran, ob das wirklich die optimale Lösung war, Fooly etwas aufmerksamer und vorsichtiger durch den Rest der Welt watscheln zu lassen…
    Nein, der Drache hatte diesmal bestimmt nicht seine Krallen im Spiel.
    Woran sonst konnte es aber liegen, daß sich die Visofon-Verbindung -und auch eine normale Telefonverbindung - nicht wieder aufbauen ließ? Zumindest nicht in Richtung Tendyke's Home ?
    »Verrückt«, murmelte Zamorra.
    Die ganze Sache war ihm ohnehin nicht recht geheuer. Ein Computerspiel als Nachrichtenträger für Agenten der Ewigen?
    Sicher befanden sich Agenten auf der Erde. Bisher hatten sie sich zurückgehalten. Aber vermutlich war es mit der Zurückhaltung allmählich vorbei. Die Aktion in der Straße der Götter, der die Halbgötter Dämon und Byanca zum Opfer gefallen waren, war ein deutliches Signal für neue Aktivitäten der DYNASTIE DER EWIGEN. Aber…
    Ein Computerspiel als Nachrichtenträger?
    Das konnte Zamorra sich nicht vorstellen.
    Vor etwa vierzehn Jahren waren die Ewigen nach tausendjähriger Abwesenheit wieder aus der Versenkung aufgetaucht und hatten sich darangemacht, ihr ehemaliges Reich zurückzuerobern. Damals hatten sie mit der Erde begonnen, nur hatten ihnen Zamorra und seine Freunde, verstärkt durch Sid Amos, der damals noch als Asmodis der Fürst der Finsternis war, einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Mittels Computerviren war der Zentralcomputer des gewaltigen Sternenschiffs ausgeschaltet worden, was die völlige Vernichtung dieses Kampfgiganten zur Folge gehabt hatte.
    Bis heute arbeiteten die Ewigen an einem neuen Sternenschiff.
    Objekte dieser Größenordnung verschlangen beträchtliche wirtschaftliche und finanzielle Ressourcen. Zwar besaßen die Ewigen durchaus eine schlagkräftige Raumflotte, aber ein solcher Koloss wie das Sternenschiff übertraf an Größe und Kampfkraft alles andere bei weitem.
    Seit damals war aber auch bekannt, daß die Ewigen in Sachen Computertechnologie der Erde weit hinterherhinkten. Sie mochten die überlichtschnelle Raumfahrt entwickelt und perfektioniert haben, aber ihre Computer rechneten immer noch zu Fuß, wie es der Experte Hawk einmal formuliert hatte. Daran hatte sich prinzipiell in all den Jahren nichts geändert, während auf der Erde die Computertechnologie eine geradezu explosive
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