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Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition)

Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition)

Titel: Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition)
Autoren: Willi Mathies
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Prolog
    »Der Charles Bronson der Berge!«
    »Der bunteste Hund vom Arlberg!«
    »Ein Unikum«
    »Der König der Albona!«
    Was muss ein Skilehrer anstellen,
    um so berühmt zu werden?
    »Alles, was der Herrgott verboten hat!«
    (Willi Mathies)
    Für Willi Mathies ging es immer nur bergab. Auch so kann man Karriere machen. Der Österreicher hatte das Zeug zu einem ganz großen Rennläufer, doch er entschied sich für die Party im Pulverschnee und brachte seinen Skihaserln mindestens so viel Leidenschaft entgegen wie dem Skifahren selbst.
    Dabei stand sein Leben schon früh auf Messers Schneide, um ein Haar hätte die Welt auf diesen einzigartigen Pistenplayboy verzichten müssen.
    Willi Mathies – von Anfang an ein Leben am Abgrund:
    Mit Blaulicht war er am Abend zu einem Abenteuer ausgebüxt, und mit Blaulicht wurde er nur einen Tag später ins Spital gebracht, wo die Ärzte den fast schon bewusstlosen Jungen in ihre Obhut nahmen. Nun lag der arme Bub im Gipsbett. Hohes Fieber und rasende Kopfschmerzen plagten ihn, der Nacken war steif und seine Beine teilweise gelähmt. Eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung sollte den wilden Burschen für sechs Monate ans Bett fesseln.
    Nun steht er stolz in der Gondel, ein Kerl wie ein Baum. Braungebrannt, in hautengen, leuchtend roten Skihosen. Mit nacktem Oberkörper und goldenem Kettchen auf üppig behaarter Brust. Tagelang hat er Gewichte gestemmt und seine Bauchmuskeln trainiert. Das Fotoshooting für den Österreichischen Skilehrerkalender 2012 ist die Krönung im Leben von Willi Mathies. Es ist sein 69. Geburtstag, und der Fotograf, ein Jet-Set-Prinz und selber Skirennfahrer, staunt nicht schlecht als er den »alten« Mann inmitten dieser schönen jungen Models sieht.
    »Kommst du etwa auch in den Skilehrerkalender?«, hatte Hubertus von Hohenlohe ihn zuvor ungläubig gefragt.
    Nun ziert die Skilehrer-Legende vom Arlberg den April, jenen Monat, in dem er 1942 geboren wurde.
    Genau 55 Jahre liegen zwischen der eisig kalten Nacht und dem exklusiven Fototermin: eine wilde Kindheit, seine steile Karriere als Skilehrer und Skischulleiter, unzählige Knochenbrüche und Krankheiten, Partys und amouröse Abenteuer, Katastrophen und Tragödien.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg in einfachen Verhältnissen im Gebirgsdorf Stuben aufgewachsen entwickelte Willi sich rasant zum Enfant terrible des Arlbergs. Er war das Fleisch gewordene Klischee mit Sonnenbrille, Herzensbrecher und Draufgänger, auf Skiern oder im roten Porsche. Stets dabei: sein kleines Akkordeon.
    Willi Mathies erzählt aus seinem nunmehr 70-jährigen Leben, das so wild, ausschweifend und unmoralisch wie spannend und amüsant ist.
    Willi hat in seinem Leben eine Menge Pulverschnee aufgewirbelt – also, haltet die Luft an!

Wie kam der Sekt ins Säumerdorf?
    Meine lieben Bergfreunde, Flachländer und Skihaserln, seid herzlich willkommen in Stuben am Arlberg auf 1410 Meter. Ich sag’s gleich vorweg: Ab 1000 Meter wird geduzt! Deshalb rücken wir jetzt gemütlich zusammen, nehmen erstmal eine Runde Obstler und trinken Brüderschaft. Die Hütte ist wie immer proppenvoll, im Kamin knistert das Feuer, und draußen rieseln dicke Schneeflocken vom Himmel herab. Zeit für ein paar Geschichten.
    Ich hatte, ob ihr es glaubt oder nicht, eine wirklich gute Kinderstube. Es könnten Zweifel aufkommen, spätestens wenn man am Ende des Buches angelangt ist, doch meine Heimat Stuben am Arlberg war vielleicht das Beste, was einem wie mir passieren konnte. Dass aus Stuben ein fideler Partykeller wurde, hat es zu einem Großteil mir zu verdanken, doch den Grundstein dafür legten andere. Ich übernehme die Verantwortung für vieles, aber nicht für alles.
    In diesem verschneiten Bergdorf am westlichsten Zipfel Österreichs erblickte ich also am 15. April 1942 das Licht der Welt. Mein Leben wäre sicher anders verlaufen, wäre ich in einer großen Stadt wie Innsbruck, Salzburg oder Wien geboren.
    Möglicherweise wäre ich in die falschen Kreise geraten, hätte entweder mehrere Jahre im Knast gesessen oder läge längst unter der Erde. Aber mein friedliches Dörfchen hat mich beschützt, denn das gute Stuben ist ein besonderes Fleckchen Erde mit einer ganz eigenen Geschichte. Solche Typen wie mich hatte es hier noch nie gegeben, und das »Ploppen« von Sektkorken und Livemusik war ebenfalls nicht vorgesehen.
    Dass ich in diesem von der restlichen Welt ziemlich abgeschnittenen Dorf einmal als der »Charles Bronson der Berge« zu einer
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