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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Abermals schien die Leitung überlastet.
    »Fehlerkontrolle«, sagte Tendyke laut und betont.
    Die Spracherkennung der Anlage erfaßte den Befehl und reagierte. Sie erstellte rasch eine Rundum-Systemanalyse.
    Dann blinkte das Okay-Symbol auf dem Bildschirm.
    Mit der Technik war alles in Ordnung!
    Tendyke und Zamorra verwendeten dasselbe System. Normalerweise konnte es zu keinen Problemen kommen. Die computergesteuerte Bildsprechverbindung war narrensicher.
    Wenn die Leitung zusammenbrach, konnte es sich nur um einen externen Fehler handeln.
    Tendykes Finger flogen über die Tastatur seines Terminals. Er schaltete die Anlage um auf eine ganz »normale« Telefonverbindung. Wenn kein Bild übertragen wurde, mußte sie doch wesentlich einfacher herzustellen sein.
    Aber auch diesmal funktionierte es nicht.
    »Muß an der Leitung liegen«, murmelte der Abenteurer. »Entweder hat ein Hai das Atlantickabel angefressen, oder jemand hat den Satelliten abgeschossen…«
    »Abgeschossen?« fragte jemand hinter ihm.
    »Oder gestört«, brummte der Abenteurer. Er wandte den Kopf und sah Monica Peters hinter sich stehen - oder war es ihre Schwester Uschi? Die eineiigen Zwillinge waren nicht voneinander zu unterscheiden, vor allem nicht, wenn sie sich einheitlich kleideten - oder, wie oft und auch jetzt, auf jegliche Kleidung verzichteten.
    Nicht einmal stimmliche Unterschiede gab es. Darüber hinaus hatten die Zwillinge auch noch die gleichen Vorlieben - in jeder Beziehung und dachten, fühlten und handelten gleich. Der Zauberer Merlin hatte sie »die zwei, die eins sind« genannt.
    Selbst ihre telepathischen Fähigkeiten funktionierten nur, wenn sie nicht zu weit voneinander getrennt waren.
    »Worum geht es überhaupt?« fragte Monica Peters. »Streikt die Technik mal wieder?«
    »Ausgerechnet in dem Moment, in welchem ich Zamorra hierher lotsen wollte. Gerade so wie im Film - im spannendsten Moment. Na ja, ich werde wohl mal nach Frankreich ’rübergehen und es ihm persönlich sagen.«
    »Das können wir doch auch tun«, schlug die Telepathin vor.
    Tendyke streckte den Arm aus, umfaßte ihre Taille und zog die blonde Schönheit auf seinen Schoß. »Du bist durchschaut, Darling«, grinste er. »Ihr wollt doch nur mal wieder mit Eva ins Bettchen.«
    »Muß nicht unbedingt das Bettchen sein«, seufzte die Telepathin. »Gefällt dir nicht so recht?«
    »Ich würde gern wissen, ob ihr euch allmählich umorientiert, oder ob wir nach wie vor zusammenbleiben.«
    »Wir bleiben zusammen.« Monica drehte sich leicht und küßte den Abenteurer. »Es ist nur ein bißchen Spaß nebenbei, okay?«
    »Wenn es dabei bleibt, will ich euch den Spaß nicht nehmen.«
    Sie sprang wieder auf. »Dann gehen wir mal eben 'rüber…«
    »So?« fragte er spöttisch und deutete bezeichnend auf sie, von Scheitel bis Sohle.
    »So«, erwiderte die nackte Telepathin. »Wer braucht im Château Montagne schon Kleidung? Nicole läuft doch auch fast immer im Evaskostüm herum, und…«
    »… und wenn ihr Eva über den Weg lauft, spart ihr euch das Ausziehen«, grinste Tendyke.
    Monica tippte sich gegen die Stirn.
    »Spinner! Ich wollte sagen: Und Zamorra und die anderen sind's gewöhnt!«
    Sie war schon wieder an der Tür. Im Hinausgehen wirbelte sie noch einmal herum. »Worum geht es eigentlich?«
    »Um den neuen ERHABENEN.«
    Monica stutzte, nickte dann. »Gut.«
    Und war schon verschwunden.
    Von Florida nach Frankreich zu gelangen, war eine Sache weniger Minuten. Hier wie dort wuchsen die Regenbogenblumen, die Menschen von einem Ort zum anderen teleportieren konnten, sofern am Ziel ebensolche Blumen wuchsen und man eine konkrete Vorstellung von seinem Ziel besaß. Der Transport erfolgte innerhalb von Sekundenbruchteilen.
    Monica brauchte ihre Schwester nicht eigens zu informieren. Uschi hatte es gespürt, und kam sofort mit.
    »Um den neuen ERHABENEN«, murmelte Monica. »Na ja, wenn Rob meint, daß das eine Lagebesprechung erfordert…«
    Daß es um die Identität des ERHABENEN ging, war ihr nicht klar. Sie hatte die Gedanken ihres Gefährten nicht gelesen.
    Wozu auch?
    ***
    Schon lange war das Feuer, das Stygia einst gezündet hatte, in Vergessenheit geraten. Eine Menge war seither geschehen. Vieles hatte sich verändert. Längst besaß sie ganz andere Möglichkeiten, gegen ihre Feinde vorzugehen.
    Vor allem gegen den Feind.
    Sie war inzwischen die Fürstin der Finsternis geworden, das Oberhaupt der Schwarzen Familie der Dämonen. Und an jenes Feuer dachte sie
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