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Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Titel: Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung
Autoren: Erno Fischer
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Die Erde war zum Tode verurteilt. Sie wußte es nur noch nicht. Dafür sorgte schon die ausgeklügelte Propaganda der Mächtigen, der Herren des Konzils der Konzerne und ihres Vorsitzenden Lordoberst Max von Valdec.
    Diejenigen, die der Menschheit Sand in die Augen streuten, hatten sich selbst längst in Sicherheit gebracht! Jenseits der Plutobahn standen ihre Schiffe im Parkorbit. Sie hatten beschlossen, die Katastrophe aus gebührender Entfernung zu beobachten.
    Unaufhaltsam raste der Asteroid Oxyd durch das Sonnensystem. Ein entarteter Asteroid, auf dem ungeheure Energien tobten – Energien, die nicht aus diesem Universum stammten.
    Die Propaganda hämmerte den Menschen ein: »Unsere unbesiegbaren Grauen Garden meistern das Problem!« und: »Das tödliche Geschenk des Universums wird für diejenigen eine komplette Niederlage sein, die es uns überbracht haben!« Denn man hatte auf der Erde verbreitet, daß Außerirdische Oxyd in diese Gluthölle verwandelt hätten, um damit das Sonnensystem zu vernichten. Aber: Es gab nur einen einzigen Außerirdischen im gesamten Sonnensystem, und der hatte garantiert nichts damit zu tun: Cantos, der Grüne von Genessos, einem noch von keinem Menschen besuchten Planeten, Tausende von Lichtjahren von der Erde entfernt.
    Niemand ahnte etwas von Cantos Anwesenheit, außer seinen Begleitern: zehn Treiber, die er auf Syrta aus den Händen der Grauen Garden befreit hatte.
    Unbemerkt durchquerte er mit ihnen in einem gekaperten Garde-Schiff das Sonnensystem. Das herrschende Chaos war die beste Deckung für sie. Alle an Bord des Schiffes wußten um die wahren Hintergründe der Katastrophe: Ein großangelegtes Transmitterexperiment, durchgeführt von Valdecs Forschungschef, dem ehemaligen Summacum Homan. Mit Kaiser-Kraft öffnete er ein Tor zu Weltraum II. Der Asteroid Oxyd sollte davon verschlungen werden und am Rande des Sonnensystems wieder materialisieren. Dabei wurden verhängnisvolle Kräfte frei. Ein Raumschiff der Garden verschwand. Die Besatzung schaffte es zwar, Weltraum II wieder zu entrinnen, aber völlig verändert. Inzwischen hatte man diese veränderten Gardisten gefangengesetzt, da sie ihre Konditionierung als Graue verloren hatten.
    Und der Asteroid war ebenfalls auf seiner Reise durch Weltraum II Verändert! Oxyd war mit Energie aus Weltraum II aufgeladen. Experten rechneten damit, daß Ausläufer der Weltraum-II-Energie in spätestens zwei Tagen die Erde erreichen würden. Die Folgen mußten furchtbar sein.
    Dagegen half auch die beste Propaganda nichts. Sie verurteilte die Menschheit erst recht zum Tode. Denn es standen nur wenige Raumschiffe zur Evakuierung bereit. Sie reichten nur, die Manags, die herrschende Kaste, in Sicherheit zu bringen!
    Daran mußte Cantos, der Außerirdische, denken, als er auf den Bildschirm sah. Jupiter stand vor ihnen, mächtig, gigantisch, wie eine kalte Sonne. Das rote Auge auf der nördlichen Hemisphäre des riesigen Planeten glotzte sie an. Cantos wurde unwillkürlich an sein eigenes rotes Auge erinnert. Es machte ihn für die zweiäugigen Menschenwesen fremdartig, aber nicht erschreckend. Cantos war groß, ungeheuer muskulös, ohne Geschlechtsmerkmale und am ganzen Körper mit einem grünlichen Flaum bedeckt. Seine menschlichen Freunde hatten sich längst an diesen Anblick gewöhnt. Es war ihnen nicht einmal schwer gefallen. Sie kannten die Mission von Cantos: Er sollte die Menschheit vor der verderbenbringenden Kaiser-Kraft warnen. Wie recht er daran tat, zeigte die gegenwärtig sich anbahnende Katastrophe.
    »Schaurig schön!« schwärmte Freier Doug und meinte Jupiter, den größten Planeten des Sonnensystems.
    »Narr!« knurrte Roter Hedger. »Schau mal genauer hin! Siehst du nicht die Stürme, die auf Jupiter toben? Das ist der Einfluß von Oxyd. Er streckt seine Krallen auch nach Jupiter aus.«
    Freier Doug sah es, aber auf ihn wirkte es anders.
    »Schaurig schön!« wiederholte er.
    Roter Hedger regte sich auf: »Wenn ich so etwas höre – und auch noch von einem erwachsenen Mann! Sag mal, in deinem Schädel scheint nur Stroh zu sein, was?«
    »Falsch!« erwiderte Freier Doug todernst. »Hinten ist Wasser und nur vorn ist Stroh. Und wenn es brennt, brauche ich nur zu nicken!«
    Einer der anderen Treiber lachte. Er verstummte, als Roter Hedger in seine Richtung blickte.
    Cantos kümmerte sich nicht um das Geplänkel. Auch er hatte sich umgewöhnt. Anfangs waren die Menschen ein Buch mit sieben Siegel für ihn gewesen.
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