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Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Titel: Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung
Autoren: Erno Fischer
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Inzwischen kannte er sie ein wenig. Zwar machte er noch immer nicht ihre Sache zu seiner eigenen, aber die Umstände zwangen ihn, wie ein Rebell zu handeln.
    Zumal die Valdec-Propaganda sein Volk zu den Verursachern der Katastrophe gemacht hatte, um von den einen Fehlern abzulenken!
    Einer der Jupitermonde schob sich in das Bild. Cantos bediente die optische Erfassung. Das Holokissen glühte kurz auf, und dann sah er Io, einen der inneren Monde von Jupiter. Ein toter Gesteinsbrocken. Aber nur scheinbar. Roter Hedger hatte Cantos erklärt, daß sich darauf ein Stützpunkt der Terranauten befand. Überall in der bekannten Galaxis wurden sie gejagt, und ausgerechnet direkt vor der Haustür besaßen sie diesen Stützpunkt.
    »Handeln wir!« sagte Cantos. Mit seiner Sprechmembrane erzeugte er praktisch alle Laute, die denkbar waren. Deshalb fiel es ihm leicht, eine menschlich klingende Stimme zu produzieren.
    Nur lächeln konnte Cantos nicht. Das hatte Freier Doug in gutmütigem Spott schon einige Male beanstandet. Cantos hatte ihm versprochen, es zu üben. Was dabei allerdings herauskam, waren furchterregende Grimassen. Deshalb hatte Cantos seine diesbezüglichen Versuche eingestellt. Seine jeweilige Stimmungslage äußerte sich in einer Veränderung der Augenfarbe. Im Moment war das einzige Auge auf seiner Stirn glutrot. Ein Beweis für seine innere Erregtheit.
    Die Terranauten! dachte er. Das Meiste über die Menschheit weiß ich von diesen Rebellen gegen Gewalt und Unterdrückung durch das Konzil der Konzerne. Die Hälfte der Treiber hier an Bord gehört dieser Geheimorganisation an.
    Roter Hedger erhob sich. Er drosch Freier Doug auf die Schulter, daß der beinahe in die Knie ging.
    »Du hast es gehört, schwärmerischer und weltfremder Freund! Reiß dich von dem Anblick los und eile mit uns zum Ringo!«
    Freier Doug zuckte die Achseln und schloß sich den anderen an.
    Sie hatten einen genauen Plan ausgearbeitet. Trotz dem Durcheinander im Sonnensystem mußten sie vorsichtig sein. Sie durften mit ihrem gekaperten Schiff das Ziel nicht direkt ansteuern, sondern mußten sich in gebührendem Abstand halten – falls sie doch noch entdeckt wurden, wäre sonst auch der geheime Terranauten-Stützpunkt verraten worden.
    Cantos verließ die Zentrale als letzter. Er traf noch ein paar Vorbereitungen.
    Als er den Hangar betrat, war der Ringo schon startklar. Die Schleuse schloß sich hinter ihm. Roter Hedger hatte die Steuerung des Ringo übernommen.
    Niemand sprach ein Wort. Jeder kannte seine Aufgabe. Cantos schloß sieben Treiber zu einer Loge zusammen, wie es ihm schon auf Syrta gelungen war.
    Es wäre zuviel verlangt gewesen, mittels Treiberkraft dem gekaperten Kampfschiff der Garde einen perfekten Ortungsschutz zu verleihen. Aber der Ringo war nur ein Bruchteil so groß. Eine Art Beiboot. Der Ortungsschutz gelang. Der Ringo wurde unsichtbar – selbst für die empfindlichsten Instrumente.
    Cantos kannte sich aus. Sein eigenes Raumschiff, für jeden Menschen ein Rätsel, befand sich in der Nähe – ebenfalls unsichtbar. Es war zu klein, um mehrere Personen für eine längere Reise an Bord nehmen zu können: Einer der Gründe, warum Cantos mit den Treibern den Grauen Raumer gekapert hatte.
    Außerdem war und blieb sein eigenes Schiff eine Rückfahrkarte und Lebensversicherung. Das war notwendig. Nicht nur, weil Cantos sein eigenes Leben schützen wollte. Schließlich mußte er eine Mission erfüllen. Und er hatte schon viel zuviel unnütze Zeit verloren.
    Noch immer hatte er kein Konzept, wie er der Menschheit die Gefährlichkeit der Kaiserkraft klarmachen konnte. Er wußte nur eines. Wenn die Experimente nicht aufhörten, würden eines Tages andere Völker des Universums eingreifen, denn die Kaiserkraft störte die universale Ordnung, brachte alles in Gefahr – selbst den Lebensraum von Wesen, die noch nie einen Menschen zu Gesicht bekommen hatten.
    Eines Tages würde man die Menschheit als zu gefährlich einstufen und zu vernichten versuchen.
    Eine solche Tat wäre nur ein Akt der Selbsterhaltung.
    Es galt zu verhindern, daß es soweit kam. Aber wie? Max von Valdec zog die Fäden der Macht, und er war nicht zu überzeugen. Ganz im Gegenteil: Die Kaiserkraft war seine Lieblingsidee! Er war der Hauptinitiator der gefährlichen Versuche. Und inzwischen war man darauf angewiesen, denn die meisten Treiber, die vorher die Raumfahrt bestritten hatten, waren gefangen, ihrer PSI-Kräfte beraubt oder auf der Flucht.
    Ohne
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