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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ERHABENEN versteckt, und den haben wir herausbekommen.«
    »Weiß Ted Ewigk schon davon?«
    »Ich dachte, du würdest ihn schon informieren, sobald du es weißt«, brummte Tendyke.
    Zamorra seufzte. Aus irgendwelchen Gründen zeigte der Abenteurer zuweilen eine leichte Animosität gegenüber Ewigk.
    Ted Ewigk, der ›Geisterreporter‹, wie er früher genannt worden war, war selbst einmal ERHABENER der Dynastie gewesen. In seinen Adern floß das Blut des Zeus. Und unterhalb seiner Villa am nördlichen Rand von Rom befand sich in einer Dimensionsfalte ein geheimes Arsenal der Dynastie, das bei den Ewigen seit wenigstens tausend Jahren in Vergessenheit geraten war…
    Deshalb war Ted Ewigk garantiert sehr interessiert an dieser Information, deren Wahrheitsgehalt Zamorra allerdings immer noch bezweifelte.
    »Und wer ist der Glückliche, der jetzt unser Feind sein will?« wollte Zamorra wissen.
    Tendyke grinste.
    »Alles verrate ich dir nun aber wirklich nicht! Ein bißchen Folter muß schließlich auch für den Inquisitor sein! Du wirst schon zu uns kommen müssen…«
    »Erpresser!« knurrte Zamorra. »Komm mir nicht so. Unter diesen Umständen verzichte ich auf die Information. Früher oder später werde ich's auch auf anderem Weg erfahren…«
    »Das meinst du doch nicht ernst!« entfuhr es dem Abenteurer. »Sag mal, Professor, gibt es irgendeinen Grund, weshalb du nicht zu uns kommen willst? Hat einer von uns dich oder Nicole irgendwie verärgert, oder was ist los?«
    »Unsinn«, erwiderte der Parapsychologe. »Ich mag einfach nur diese verdammte Geheimniskrämerei nicht. Es reicht mir schon, daß Merlin und auch dein Vater Asmodis ständig Orakel spielen und sich selbst bei Kleinigkeiten in Andeutungen gefallen. Fang du nicht auch noch damit an! Was ist so schwer daran, mir eben zu sagen, worum es geht? Danach können wir doch trotzdem nach Florida kommen.«
    »Na schön«, seufzte Tendyke. »Der Name des ERHABENEN lautet…«
    In genau diesem Moment brach die Bildtelefonverbindung zusammen und ließ sich nicht wiederherstellen.
    ***
    Eine Frau in engem roten Overall, braunen Lederstiefeln und einem ebenfalls braunen Ledergürtel betrat ohne anzuklopfen das Vorzimmer und marschierte direkt auf die Tür zu Will Shackletons Büro zu.
    Die Sekretärin sprang auf.
    »Moment mal! Sie können da nicht einfach hinein!« protestierte sie und verstellte der Blonden den Weg. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Meine Anwesenheit wird in diesem Büro benötigt«, erwiderte die Fremde kalt. Dabei deutete sie auf die Verbindungstür.
    »Das bezweifele ich - zumal Mister Shackleton überhaupt nicht hier ist.« Der Sicherheitsmanager der Tendyke Industries war vor einer halben Stunde zum Mittagessen gegangen; Jane Taylor, seine Sekretärin, hatte eingedenk ihrer frisch gestarteten Schlankheitskur auf den Kantinenbesuch verzichtet und sich mit einem mitgebrachten Joghurtbecher begnügt.
    Jetzt bedauerte sie, von ihrem Arbeitstisch aufgesprungen zu sein - sie war zwar nahe genug an der Tür, um sie mit vollem Körpereinsatz sperren zu können, aber zu weit entfernt vom Alarmknopf, der die Security herbeirufen würde.
    »Um so besser«, sagte die Fremde.
    »Ich habe Sie eben gefragt, wer Sie sind!«
    »Und ich beabsichtigte nicht, Ihnen darauf zu antworten.« Die Blonde schlug ansatzlos zu. Taylor sah die Handkante noch heranrasen, dann knackte etwas. Die Welt um sie herum explodierte in grellsten Farben und verschwand dann in unendlicher Schwärze.
    Die Blonde betrat das Büro des Sicherheitsmanagers.
    Der Computer befand sich im Stand-by-Modus. Die Frau im roten Overall schaltete ihn wieder in Betriebsbereitschaft. Es gab keine Paßwortanfrage. Die Blonde lächelte kalt, als sie über die Tastatur einen Namen eingab.
    Die dazugehörigen Daten flimmerten über den Bildschirm.
    Eine Adresse in Deutschland.
    Eine andere hier in El Paso.
    Anmerkungen über Sicherheitsstufe und Personenschutz.
    Die Blonde prägte sich alles ein, schloß die Datenbank wieder und klickte den Computer in den Stand-by-Modus zurück. Dann verließ sie das Büro.
    Der Lift trug sie hinab ins Erdgeschoß, das sie aber nie erreichte. Als die Kabine unten anlangte, war sie bereits leer.
    ***
    Robert Tendyke murmelte eine Verwünschung. Er drückte auf die Unterbrecher-Taste und ließ den Computer erneut wählen. Aber nur das Besetzt-Zeichen tönte ihm entgegen; der Bildschirm des Visofons blieb dunkel.
    Tendyke wartete ein paar Sekunden. Dann versuchte er es erneut.
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