Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Alraune an sich.
    Und dann machte er den Schritt, von dem er wußte, daß er ihn an den Ort des Sabbats bringen würde.
    Er trat durch das Tor des Dämonen.
    Die Schwärze wich einem angenehmen Dämmerlicht. Dorian fand sich in einer weiten Ebene wieder, und die Landschaft erinnerte ihn stark an die Hochebene von Salisbury.
    Dorian ließ langsam den Blick vom Osten, wo sich der Himmel bereits hell zu färben begann, nach Westen wandern. Er kam immer mehr zu der Überzeugung, daß er hier auf dem Boden des Hochlandes von Salisbury stand.
    Gewißheit erhielt er aber erst, als er die kreisförmig angeordneten Megalithen und Trilithen erblickte.
    Stonehenge!
    $
    Stonehenge - Sonnentempel einer Megalithkultur aus der Bronzezeit - war der Ort des Sabbats zu Hekates Ehren.
    Es konnte kein Zweifel bestehen. Zu charakteristisch waren die kreisförmig angeordneten Monolithen mit den Überlegsteinen des äußeren Ringes, der innere Ring aus kleineren Monolithen, die hufeisenförmig angeordneten fünf Trilithen, innerhalb denen sich ein weiteres „Hufeisen" aus Monolithen befand, und der Altarstein im Mittelpunkt. Von diesem Altar aus konnte man durch die Zwischenräume der Monolithen und Trilithen den sogenannten „Hele"-Stein erblicken, der weit außerhalb des gewaltigen Steinmonuments hinter den Abreylöchern und der Umwallung stand.
    Heute führte an ihm eine Straße vorbei.
    Dorian blickte zum Hele-Stein - und er sah auch die Straße.
    Der Anblick der Straße war beruhigend, denn er zeigte ihm, daß er sich in der Gegenwart und nicht etwa in finsterster Vergangenheit befand.
    Die Geschehnisse in und um Stonehenge dagegen schienen im finstersten Mittelalter stattzufinden. In jedem der Abreylöcher brannten große Feuer, die von furchterregenden Gestalten umtanzt wurden. Aus ihren Kehlen kamen Laute, die nichts Menschliches an sich hatten. Nur vereinzelt waren verständliche, der menschlichen Sprache entstammende Worte zu hören, doch diese waren durchwegs obszön, blasphemisch...
    Dorian konnte nicht sagen, wie lange das heimliche Gespräch mit Fausts Geist in dessen Astralkörper gedauert hatte. Aber als er jetzt auf das Gelände von Stonehenge trat, sah er seine sechs Leidensgefährten nur wenigen Schritte vor sich.
    Sie standen dicht nebeneinander und starrten mit Unglauben und Entsetzen auf die grauenvolle Szenerie. Ein Hexensabbat an der Schwelle des 21. Jahrhunderts... Selbst der abergläubische Bhawa, für den heidnische Riten zum Alltag gehörten, mußte die Ungeheuerlichkeit des Geschehens spüren.
    Nur Jakob Ehrlich stand etwas abseits. Er betrachtete die Szene mit gänzlich anderen Augen - der Dämon Archon blickte durch sie hindurch. Und vielleicht empfand er so etwas wie Wehmut darüber, daß das Ritual nicht ihm oder einem seiner Günstlinge galt.
    Dorian erreichte die anderen. Laurence Wytton bemerkte seine Anwesenheit als erster.
    „Können wir nicht fliehen?" raunte er. „Wir sind so nahe der menschlichen Zivilisation. Irgendwann müßte doch hier ein Wagen vorbeikommen..."
    „Die Dämonen werden dafür gesorgt haben, daß kein Unbefugter hierher kommt", antwortete Herbert Ohm.
    „Trotzdem", beharrte Wytton. „Bis zum nächsten Anwesen ist es nicht weit. Zumindest einer von uns könnte es schaffen."
    „Wenn Sie Selbstmord begehen wollen - nur zu, machen Sie einen Fluchtversuch", sagte Dorian. „Wenn Sie aber Ihre Überlebenschance wahrnehmen wollen, dann vertrauen Sie auf mich. Ich weiß jetzt, wie wir unserem Schicksal entgehen können."
    „Wie?" fragte Claire Douglas hoffnungsvoll. Sie drängte sich fröstelnd an Dorian.
    Der Dämonenkiller holte die Alraunenwurzel hervor.
    „Beißen Sie ein Stück ab und kauen Sie es, Claire", verlangte er.
    Sie blickte unsicher auf die gabelförmig geteilte Wurzel, kam dann aber seinem Wunsch nach.
    „Ist ziemlich zäh", meinte sie, nachdem sie ein Stück abgebissen hatte.
    „Reden Sie sich ein, daß es sich um Kaugummi handelt."
    Dorian hielt Herbert Ohm die Alraune hin. Dieser biß kommentarlos der zweiten Wurzel die Spitze ab.
    „Ich weiß nicht, ob meine Zahnfüllungen...", begann Wytton. Aber er verstummte, als er Dorians zwingendem Blick begegnete, und folgte dem Beispiel der beiden anderen.
    „Sorgen wegen irgendwelcher Zahnplomben habe ich nicht", meinte Alain Gabin mit schiefem Grinsen. „Weil ich kaum mehr Zähne im Mund habe."
    Er knabberte eine Weile an der zähen Wurzel herum, bis es ihm gelang, ein Stück abzulösen. Er schüttelte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher